Heute gibt’s eine brandheiße Leseempfehlung für euch Papas und auch Mamas, wir stellen euch „Vater werden – Dein Weg zum Kind“ vor. Nach über acht Jahren unseres Vätermagazins wissen wir: ihr Väter seid schwerer zu erreichen und zu mobilisieren als Mamas. Bei denen dreht sich die Welt schneller, bunter und lauter, sobald sich die zwei Streifen auf dem Schwangerschaftstest färben. Und sie connecten sich. Ihr werdenden Väter habt neben Vorfreude oft auch Fragen, Sorgen und Unsicherheiten. Ganz normal. Aber dann quatscht ihr nicht unbedingt mit Kumpels über diese Themen oder besucht hilfreiche Online-Gruppen. Ein Buch wie „Vater werden“ ist somit eine gute Möglichkeit, sich vorzubereiten und sich umfassend zu informieren.
Das Buch beantwortet auf 240 Seiten sehr umfangreich alle relevanten Fragen auf eine verständliche, nicht belehrende und sehr anschauliche Art und Weise. Dabei holen euch die Autoren Nicola und Klaus schon direkt mit dem Start der Schwangerschaft ab. Der Einstieg des Buches behandelt die ersten 12 Wochen. Und so geht es weiter: ich kurzen Unterkapiteln geht es um das heranwachsende Baby, um den Nestbau, um die schwangere Mama und natürlich um euch Väter. So bleibt nichts unbeantwortet und ihr bekommt die nötige Sicherheit für die Aufgaben, die euch erwarten.
Mehr als die Hälfte von „Vater werden – Dein Weg zum Kind“ dreht sich um die Zeit VOR dem Geburtstermin. Im zweiten Teil gibt’s dann wertvolle Hilfestellung zum Geburtstermin und für die ersten Tage zuhause. Das Buch endet mit Infos zum Wochenbett. Immer wieder gehen die beiden Autoren insbesondere auf euch Väter ein, schildern ihre unterschiedlichen Betrachtungsweisen zum gleichen Thema und liefern somit einen detaillierten Rundumschlag für Papas, den wir wirklich nur wärmstens empfehlen können.
Autoren von „Vater werden“
Nicola Schmidt ist Journalistin und Bestsellerautorin. Sie hat bereits eine Reihe an großartigen Büchern für Eltern an den Start gebracht und nimmt sich nun erstmals insbesondere euch Papas vor. Als Gründerin des Projekts artgerecht bietet sie darüber hinaus Aus- und Weiterbildungen für Eltern und Fachpersonal zu artgerechter Säuglingspflege und Erziehung.
Klaus Althoff ist hauptberuflich Team-Coach und Personalentwickler, betreut für das artgerecht-Projekt die Väter und führt Camps, Seminare und Workshops exklusiv für die Papas. Als Patchwork-Dad und Partner von Nicola hat er eine Großfamilie mit sechs Kindern.
Und damit wir euch das Buch und den Hintergrund noch näherbringen können, haben wir den Autoren Nicola Schmidt (N) und Klaus Althoff (K) ein paar Fragen gestellt.
Interview mit Nicola und Klaus
- Ihr habt gemeinsam ein Buch für Papas geschrieben. Stellt euch doch zuerst einmal kurz vor.
(K) Für mich ist Nicola die wichtigste Stimme zum Thema Bindungs- und Bedürfnisorientierte Kindererziehung und -begleitung in Deutschland. Sie hat zehn Bücher zum Thema veröffentlicht, darunter Bestseller wie »Artgerecht – das andere Babybuch«, »Geschwister als Team« und »Erziehen ohne Schimpfen«. Nicola ist auch die Gründerin des artgerecht-Projekts, bildet artgerecht-Coaches aus und führt Seminare und Sommercamps für Eltern durch.
(N) Klaus hat viel Erfahrung als Führungskräfte-Trainer und Team-Coach in der internationalen Zusammenarbeit und hat mit Managern und Teams auf der ganzen Welt gearbeitet. Da mussten wir sofort an Familien denken – sind Eltern nicht die Führungskräfte des Alltags und Familien ein bisschen wie Teams? Klaus hatte immer den Wunsch, mit seiner Arbeit Väter zu unterstützen und bietet daher bei uns im artgerecht-Projekt die Seminare für Väter an.
Zusammen haben wir das Buch »Vater werden. Dein Weg zum Kind« geschrieben.
- Ihr seid eine Patchwork-Familie mit sechs Kindern. Erzählt uns kurz von diesem besonderen Familienmodell und den Herausforderungen.
(N) Wir haben das große Glück, dass unsere sechs Kinder sich heiß und innig lieben – das ist ein wahnsinniges Glück und ein großes Geschenk. Das hat vielleicht damit zu tun, dass wir nie versucht haben, Gemeinschaft zu erzwingen. Die Großen müssen sich nie um die Kleinen kümmern und tun es aber doch oft mit Hingabe.
(K) Gleichzeitig ist eine Patchwork-Familie noch einmal eine ganz besondere Herausforderung ans Familien-Team: Wir kommunizieren viel, besprechen vieles auch mit den Kindern, prüfen immer wieder, was wir brauchen und wie wir das für alle gut machen können.
- Ihr arbeitet bereits zusammen beim artgerecht-Projekt. Was hat es damit auf sich und an was seid ihr aktuell dran?
(N) Das artgerecht-Projekt ist mein Baby. Ich habe es gegründet, weil ich mich gefragt habe: Was brauchen Menschenbabys eigentlich wirklich, um gut und glücklich aufzuwachsen? Da gibt es viele Daten dazu in der Wissenschaft, aber es ist noch nicht alles in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dabei wollen wir helfen – für Eltern, die sich dafür interessieren. Denn wir glauben, dass die Erziehung unserer Kinder viel damit zu tun hat, wie wir die Herausforderungen der Zukunft bewältigen.
(K) Deshalb war ich von Anfang an so begeistert von Nicolas Arbeit. Das passte alles genau zusammen mit meiner Erfahrung aus der internationalen Führungskräfte- und Teamentwicklung. Ich dachte mir, das ist genau was wir brauchen: starke Kinder und starke Familien, um Herausforderungen wie den Klimawandel zu bestehen. Daher war ich total happy, als Nicola mir anbot, die Väterarbeit für das artgerecht-Projekt zu machen.
In unserem Kurs »artgerecht Vater sein« lernen Männer, wie sie starke Väter und Partner werden, ohne sich dabei als Mann aus den Augen zu verlieren. Und was auch wichtig ist: Sie tauschen sich mit anderen Vätern aus – alles Männer, die in einer ähnlichen Situation sind. Männern mit Kindern, Frauen, Jobs, dazu oft Trennungs- und Patchwork-Geschichten. Alle haben ihre Sorgen und Nöte und denken irgendwie, sie seien damit die einzigen. Und dann stellen sie plötzlich fest: Hey, denen geht es wie mir! Das ist für viele Teilnehmer eine Riesen-Erleichterung. Und dann kommt eine so große Männerkraft, das ist echt zum Niederknien. Männer können so lebendig sein, wenn sie solidarisch sind.
Wir lernen so viel von und mit anderen Männern. Das ist uns im Alltag irgendwie verloren gegangen. Bei »artgerecht Vater sein« können die Väter das wieder finden – und sie bleiben nach dem Kurs eigentlich immer als Gruppe verbunden, organisieren sich über einen Messangerdienst, geben sich gegenseitig Tipps oder auch einfach nur ein »Mann, ich kann dich echt gut verstehen, mir geht’s auch so!« Es ist schön, wenn man das von einer Väterrunde hört. Wir Väter brauchen eigentlich alle eine »Väterbande« um uns herum!
Dieses Jahr wollen wir die Netzwerke unter den Vätern weiter ausbauen und auch regional organisieren, dass sich auch Väter finden können, die vielleicht um die Ecke wohnen. Überleg mal, wie viele Väter es allein in Hamburg gibt, die eigentlich deine Buddies sein könnten – du kennst sie nur noch nicht.
- Warum war es aus eurer Sicht Zeit, ein Buch mit dem Titel „Vater werden“ zu veröffentlichen?
(N) Der Verlag kam auf uns zu und hat gefragt, ob wir einen Geburtsvorbereitungskurs für Männer in Buchform schreiben können. Wir haben erst gesagt: Aber wir sind ja gar keine Ärzte oder Hebammen! Als wir dann gehört haben, dass wir mit dem Buch einfach Männer aus artgerecht-Sicht aufs Vater sein vorbereiten sollen, dachten wir: Dann sind wir an Bord. Beim Recherchieren und Schreiben waren wir dann selbst überrascht, was es alles zu wissen gibt und wieviel man rechtzeitig richtig machen kann.
- Wer sollte das Buch unbedingt lesen oder geschenkt bekommen?
(K) Werdenden Väter können mithilfe des Buches ihr Projekt »Vater werden« schon während der Schwangerschaft so aufstellen, dass es ein Erfolg wird. Denn wenn wir frühzeitig ein paar Dinge richtig machen, wird später weniger schief gehen. Aber auch für Männer, die bereits Vater sind oder das zweite, dritte oder vierte Kind bekommen, steckt »Vater werden« voller nützlicher Tricks und Lifehacks, die uns auch später im Familienleben noch helfen. Für Frauen ist das Buch interessant, weil es ihnen zeigt, wie ihre Männer Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett erleben und wie wir diese Zeit so angehen können, dass auch der Vater an Bord ist und das Projekt Familie von allen gemeinsam getragen wird.
(N) Wir haben das Buch bewusst so geschrieben, dass man immer wieder darin schmökern kann. Neben dem Fließtext gibt es viele Rubriken, wie den »Wissenschaftscheck« oder »Das sollten Väter vorher wissen« mit nützlichen Lifehacks und Praxisinformationen. Außerdem jede Menge Übungen oder Textboxen, in denen es darum geht, wie Menschen in anderen Teilen der Welt mit den Themen Schwangerschaft und Geburt umgehen. Dann noch »Not-to-do Listen«, in denen wir zusammengetragen haben, was du als angehender Vater aus unserer Sicht lieber sein lassen solltest.
(K) …ideal, um es sich neben die Toilette zu legen und immer mal wieder seine Lieblingsrubriken zu lesen.
- Ihr habt zusammen an dem Buch gearbeitet. Wie lief das? Habt ihr Kapitel aufgeteilt? Und seid ihr euch immer einig gewesen?
(N) Ein Buch schreiben ist wie ein Kind kriegen – natürlich ist man sich nicht immer einig, aber am Ende zieht man am gleichen Strang für ein gemeinsames Ziel. Es war ein super Team-Building-Event, von dem wir sehr profitiert haben! Zwei unterschiedliche Sichtweisen sind ja nicht nur Quelle von Streit, sondern vor allem von Fülle. Daher haben wir zum Beispiel zwei Meinungsrubriken „So sieht es Nicola« und »So sieht es Klaus« für Bereiche, in denen wir unterschiedliche Erfahrungen teilen können.
- Bücher für Väter gibt es ja schon eine ganze Menge, von dünn bis dick, von lustig bis nützlich. Wie geht ihr das Thema an?
(N) Wissenschaftlich. Wir sind keine Ärzte und keine Comedians, unser Blick im artgerecht-Projekt ist der wissenschaftliche.
(K) Nicola stellte dem Buch immer wieder die Frage: Gibt es dazu Daten? Wissen wir das wirklich? Wenn wir es nicht wissen – was oft der Fall ist – wie gehen wir mit der Unsicherheit am besten um?
Aber neben aller Wissenschaftlichkeit muss man sagen: Ein Kind kriegen ist jedes Mal aufregend und viele sagen uns, dass sich auch das Buch liest wie ein Krimi!
(N) …ein Wissenschafts-Familien-Krimi eben 😀
- Ihr habt weltweit recherchiert nach der Vaterrolle. Von wem können wir diesbezüglich noch etwas lernen?
(K) Man könnte natürlich sagen, dass zum Beispiel andere Völker mehr Zeitwohlstand haben, und das wäre auch für uns super. Gleichzeitig haben wir festgestellt: Wir brauchen ja Lösungen für unseren gesellschaftlichen Rahmen – und die müssen wir uns selber bauen.
- Was seht ihr in der aktuellen Zeit als die größten Herausforderungen der Väter?
(K) Vielen Vätern fehlt es an Vorbildern. Wir wissen, dass wir es anders machen wollen als unsere Väter und Großväter, sind dabei aber oft weitgehend auf uns allein gestellt. Gemeinsam mit unserer Partnerin können wir uns natürlich ein gutes Modell ausdenken. Dann fehlen uns aber immer noch Väter an unserer Seite, mit denen wir gemeinsam lernen können, wie Familie aus Männer-Perspektive klappen kann. Deswegen bin ich ja so dafür, dass wir Väter uns stärker vernetzen.
(N) Zeitdruck und finanzieller Druck sind auch Gift für Familien – Mütter wie Väter. Und derzeit müssen die Väter ja oft das ganze Dorf ersetzen, das fehlt, um ein Kind großzuziehen. Damit das alles besser wird, brauchen wir eine andere Politik, das können Familien nicht in der Rush-Hour des Lebens alleine schultern.
- Wir hatten ja gerade einen Wechsel. Was wünscht ihr euch insbesondere für Eltern von der neuen Regierung?
(N) Mal ehrlich: Warum zahle ich auf Kaviar 7% Mehrwertsteuer, auf Windeln aber 19%? Warum kann ich die Investition in eine Mietwohnung absetzen, weil sie ja gesellschaftsförderlich ist, die Investition in ein Kind aber nicht? Wie kann es sein, dass wir in massenweise Betreuungsplätze investieren, von denen die Bertelsmann-Stiftung sagt, sie seien nicht kindgerecht und die Forscherin Fabienne Becker-Stoll sogar, sie seien „nahe an der Kindswohlgefährdung“? Davon abgesehen, dass auch die Ampel-Koalition gerade das 1,5 Grad-Ziel verfehlt und wir dringend eine andere Wirtschafts- und Klimapolitik brauchen… meine Liste ist lang!
(K) Es ist auch allerhöchste Eisenbahn, dass wir die EU-Richtlinie umsetzen, die Vätern nach der Geburt eines Kindes eine längere Vaterschaftsfreistellung zusagt. Es ist so wichtig, dass Väter ihre Partnerinnen im Wochenbett besser unterstützen können und die Familie in der Zeit unmittelbar nach der Geburt zusammenwachsen kann. Auch für die Bindung zwischen Vater und Kind ist das wichtig, und es können Rollen und eine Aufgabenverteilung eingeübt werden, die wir nicht mehr so leicht hinbekommen, wenn der Vater wieder arbeiten geht. Eigentlich bräuchten wir da noch mehr als die zwei Wochen, die zurzeit diskutiert werden.
- Ihr sollt nichts vorwegnehmen, aber was sind eure wichtigsten Tipps für die frischgebackenen Väter?
(K) Frühzeitig mit dem »Projekt Familie« anfangen und sich einbringen. Nicht erst, wenn das Baby da ist. Uns schon in der Schwangerschaft mit unserer Partnerin viel darüber austauschen, wie unser Familienleben sein soll. Es hilft, wenn wir uns die Dinge so konkret wie möglich vorstellen. Unser Gehirn braucht Bilder, auf die es dann zusteuern kann. Und dann ist es gut, wenn wir uns früh eine Unterstützungsstruktur aufbauen, in der wir uns gegenseitig helfen: Familie, Freunde, Nachbarschaft… Wo gibt es andere Eltern mit Kindern? Ein Dorf eben. Und natürlich auch eine Väterbande.
(N) Und mein heißester Tipp für den Alltag: Mehr verhandeln, weniger streiten.
Hey Nicola und Klaus, vielen lieben Dank für die spannenden Antworten und den persönlichen Eindruck zu eurer gemeinsamen Arbeit und euer Buch. Damit werdet ihr sicherlich vielen Väter eine Unterstützung sein.
Das Buch »Vater werden. Dein Weg zum Kind« von Nicola Schmidt und Klaus Althoff ist beim Verlag Gräfe und Unzer erschienen. Die Väterkurse »artgerecht Vater sein« sind über die Website des artgerecht-Projekts buchbar.
- Marke: Gräfe und Unzer
- Vater werden: Dein Weg zum Kind (GU Erziehung)
- Farbe: Silver
- Schmidt, Nicola(Autor)
Wir wünschen euch sehr, dass die Väter auch heute noch zu echten Büchern greifen. Mit eurem „Vater werden“ im Regal sind sie auf jeden Fall gerüstet für all das, was auf sie zukommt…
Details
- Titel: Vater werden – Dein Weg zum Kind
- Verlag: Gräfe & Unzer
- Seitenzahl: 240
- Erscheinungstermin: 1. Dezember 2021
- Deutsch
- Abmessung: 245mm x 190mm x 25mm
- Gewicht: 898g