Eigentlich ist für Eltern ja jeder Tag ein Tag der Familie. Aber trotzdem dürfen wir heute mal kurz innehalten und uns mit einem Kaffee oder einem Mineralwasser zuprosten, denn heute feiern wir den Internationalen Tag der Familie. Der wird jährlich am 15. Mai zelebriert, seit er von den Vereinten Nationen mit einer Resolution im Jahr 1993 eingeführt und im Jahr 1994 erstmalig gefeiert wurde. In diesem Jahr 2024 steht er unter dem Motto „Familien und Klimawandel“. Wir hören uns mal um, was es zu diesem besonderen Datum zu wissen gibt und bereiten es anbei für euch auf.
Nutzen wir also den Internationalen Tag der Familie, um die Bedeutung von Familie in unserer Gesellschaft hervorzuheben. Ohne Familien läuft nix in der Gesellschaft, denn wir brauchen Nachwuchs in unserem Land. Irgendjemand muss den Karren ja aus dem Dreck ziehen. Somit sind Familien ein ganz wichtiger Faktor und für jeden Einzelnen bieten sie den notwendigen Halt in diesen turbulenten Zeiten. Besonders in den letzten Jahren, geprägt von Krisen und Unsicherheiten, haben Familien außergewöhnliche Belastungen getragen. Es ist an der Zeit, dass wir ihnen die Aufmerksamkeit und Unterstützung geben, die sie verdienen.
Familien haben Vorrang – Ein Aufruf zur Unterstützung
Am 15. Mai feiern wir den Internationalen Tag der Familie – ein Tag, der uns daran erinnert, wie zentral Familien für unsere Gesellschaft sind. Gerade in Zeiten, in denen psychische und finanzielle Belastungen zunehmen, ist es wichtig, dass wir uns gemeinsam für das Wohl der Familien einsetzen. Da ist natürlich auch die Politik gefragt. In der Corona-Zeit hat die Politik nicht gerade geglänzt, wenn es um die Belange von Familien ging. Kinder und deren Betreuung in KiTa und Schule wurde lange Zeit vernachlässigt. Danach wurde in der Ampel einiges besser, aber es gibt immer noch recht viele Baustellen.
Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. mahnt, dass die Bedürfnisse von Familien und Kindern nicht vernachlässigt werden dürfen. Michael Löher, Vorstand des Vereins, kritisiert: „Es scheint, dass trotz der großen Hoffnung, die mit dem Koalitionsvertrag verbunden war, die Familien im aktuellen Handeln der Koalition zunehmend aus dem Blick geraten.“ Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass wichtige sozialpolitische Projekte wie die Kindergrundsicherung ins Wanken geraten sind und mit negativen Begriffen wie „Bürokratiemonster“ belegt werden. Hier sollte möglichst bald eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung gefunden werden.
Die Politik ist gefordert
Darüber hinaus dürfen die grundlegenden Ziele nicht aus den Augen verloren werden. Der Kampf gegen die Kinderarmut ist noch nicht am Ende und die Chancengerechtigkeit muss weiter im Fokus bleiben. Die Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen muss sichergestellt sein und die Rechte der Kinder müssen bekannt sein und Berücksichtigung finden. Leider wurden auch viele zentrale Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bisher nicht angegangen.
Eine Familienstartzeit und die Einführung einer Lohnersatzleistung in der Angehörigenpflege sind immer noch nicht umgesetzt. Und immer noch auf der Kippe steht die weitere Beteiligung des Bundes an den Kosten für die Kindertagesbetreuung. Dabei ist gerade das nicht nur für die Familien wichtig, sondern auch für den Arbeitsmarkt. Aber ohne eine bedarfsgerechte Kindertagesbetreuung, die insbesondere Frauen Erwerbsarbeit ermöglicht, sind jegliche Wirtschaftsboostermaßnahmen Makulatur, so der Deutsche Verein.
Familienreport 2024 macht Hoffnung
Der kürzlich vom Bundesfamilienministerium veröffentlichte Familienreport 2024 zeigt jedoch, dass es auch positive Entwicklungen gibt. Auf der Basis amtlicher Statistiken, wissenschaftlicher Studien und repräsentativer Bevölkerungsumfragen beschreibt der Familienreport die vielfältigen Lebenslagen von Familien in Deutschland. Drei zentrale Ergebnisse sind besonders hervorzuheben: Familiäre Beziehungen geben Halt, Eltern wünschen sich eine partnerschaftliche Aufgabenteilung bei Familie und Beruf und trotz Krisen blicken Eltern mit minderjährigen Kindern recht zuversichtlich in die Zukunft.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus hebt hervor: „Der Report gibt uns als Bundesregierung Rückenwind für eine starke Familienpolitik. Wenn mehr als 90 Prozent der Befragten etwa die Kindergelderhöhung befürworten, dann ist das ein starkes Zeichen.“ Diese positiven Ergebnisse zeigen, dass die Maßnahmen der Bundesregierung, wie die größte Kindergelderhöhung seit Mitte der 90er Jahre, auf breite Zustimmung stoßen. Es ist natürlich nicht immer nur schwarz oder weiß, klar hat die Ampel auch eine ganze Menge positiver Maßnahmen für Eltern an den Start gebracht, die wir heute am Tag der Familie nicht unerwähnt lassen wollen.
Zuversicht von Eltern trotz schwieriger Zeiten
Es bleibt noch viel zu tun. Die Krisen der letzten Jahre haben Familien besonders stark getroffen. Trotz dieser Belastungen schauen Eltern mit minderjährigen Kindern vergleichsweise zuversichtlich in die Zukunft. 46 % freuen sich auf die Zukunft, im Vergleich zu 42 % im Bevölkerungsdurchschnitt. Diese Zuversicht darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es weiterhin großen Handlungsbedarf gibt.
Familien brauchen neben finanzieller Unterstützung für ein möglichst sorgenfreies Leben auch gute Betreuungsangebote. Das Kita-Qualitätsgesetz ist ein Projekt, welches fortgeführt werden muss. Der Fokus liegt hier auf einem besseren Personalschlüssel, bei der Sprachförderung sowie der dringend benötigten Gewinnung und Sicherung von Fachkräften. Immerhin ist die Betreuungsquote der unter Dreijährigen in Kindertagesbetreuungen wieder gestiegen auf 36,4 % im Jahr 2023. Damit hat sich die Quote im Vergleich zum Jahr 2006 fast verdreifacht.
Familienzeit nimmt zu
Der Familienreport 2024 zeigt auch, dass die Familie in Zeiten des Umbruchs einen ganz hohen Stellenwert hat. Im Bevölkerungsdurchschnitt geben 82 % an, dass sie in schwierigen Zeiten Hilfe in der Familie finden. Personen mit Kindern im Haushalt sind zudem insgesamt zufriedener als Personen ohne eigene Kinder. Und die Familien rücken auch näher zusammen, Eltern verbringen mehr Zeit mit ihren Kindern als noch vor 10 Jahren. Bei Vätern sind es 28 Minuten pro Tag mehr, bei Müttern 33 Minuten pro Tag.
Hier haben die Papas aber weiterhin Nachholbedarf, denn trotz der zunehmenden Bereitschaft der Väter, auch Verantwortung für die Familie zu übernehmen, schultern Mütter weiterhin den Großteil der Kinderbetreuung. 75 % der Mütter übernehmen den Großteil der Kinderbetreuung, aber nur 48 % finden das gut so. Eltern haben nach wie vor Schwierigkeiten damit, eine partnerschaftliche Aufgabenteilung bei Familie und Beruf zu realisieren. Die Elternpaare, die sich die Sorge- und Erwerbsarbeit partnerschaftlich aufteilen, berichten deutlich häufiger über ein gutes Familienklima als die anderen. Trotzdem scheint dieses Modell schwer umzusetzen zu sein.
Forderung am Tag der Familie
Es bleibt eine wichtige Aufgabe, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter zu fördern und die politischen Rahmenbedingungen entsprechend anzupassen. Väter sind heute viel seltener die Alleinverdiener in der Familie als früher. Der Anteil der Familien mit einem traditionellen Alleinverdienermodell ist von 33 % im Jahr 2008 auf 26 % im Jahr 2022 zurückgegangen. Der Anteil der erwerbstätigen Mütter ist im selben Zeitraum von 63 % auf 69 % gestiegen.
Hoffen wir also heute am Internationalen Tag der Familie, dass weiterhin an der Unterstützung für Familien optimiert wird. Von der Politik, aber auch von jedem Einzelnen. Die Familien sind das Fundament unserer Gesellschaft und verdienen daher die volle Aufmerksamkeit und Unterstützung.