Pampers beruft uns in ihre Jury. Und auch wenn es langsam müssig wird: wir hören nicht auf, um mehr Verständnis für Eltern zu bitten. Deutschland ist in großen Teilen nicht kinderfreundlich. Das Berufsleben gestaltet sich für junge Eltern oft problematisch und die Akzeptanz von Familien in der Öffentlichkeit könnte auch deutlich besser sein. Es gibt aber zum Glück Unternehmen, die sich mit Projekten und Initiativen hervortun und ebenfalls darum kämpfen, Eltern mehr Sicherheit und Unterstützung zukommen zu lassen.
Das sich Pampers im Eltern bemüht, ist nachvollziehbar, denn kinderreiche Familien sind natürlich auch potenzielle Kunden. Das soll das Engagement aber keineswegs trüben. Denn die Ergebnisse einer Umfrage, auf der das Projekt basiert, brachte Erschreckendes zu Tage.
An der großangelegten Befragung haben rund 39.000 Eltern teilgenommen. Damit sind die Aussagen auf jeden Fall repräsentativ und ein Querschnitt durch die Gesellschaft. Wichtigste Aussage der Umfrage ist, dass die Mehrheit der Eltern Deutschland als wenig kinder- und familienfreundliches Land wahrnimmt. Je mehr Kinder es pro Familie werden, umso geringer scheint die Toleranz durch die Mitmenschen.
Es fängt bei Euch an…
Vielleicht kennt Ihr solche Situationen auch: Ihr steigt in den Urlaubsflieger – und in der Reihe vor Euch ist eine Familie mit Kleinkind mehrere Stunden erfolglos damit beschäftigt, den Nachwuchs ruhig zu stellen. Oder Ihr steht zum Feierabend im eh schon vollen Bus und dann kommt eine Familie mit sperrigem Kinderwagen und versucht, diesen auf der dafür vorgesehenen Fläche zu parken. Ja, das kennt Ihr sicherlich.
Und damit will ich sagen: das Verständnis für Familien fängt bei jedem Einzelnen an. Es wird ja gar nichts Großes verlangt. Packt einfach am Treppenabsatz den Kinderwagen mit an, habt Verständnis für ein quakendes Kind an der Supermarktkasse und fühlt Euch nicht immer gleich belästigt, wenn Familien mit kleinen Kindern in Eurer Umgebung für ein bißchen Action sorgen.
Ergebnisse der Umfrage unter Eltern
Und warum solltet Ihr Euch so verhalten? Weil aktuell 54 Prozent der Eltern das Gefühl haben, in Deutschland nicht willkommen zu sein und sogar durch kinderunfreundliche Mitmenschen belastet zu werden. Und sogar 70 Prozent der Eltern haben Schwierigkeiten bei der Organisation des Alltags. insbesondere durch fehlende Anerkennung, die schwierige Betreuungssituation und anstrengendes Einkaufen.
Sicherlich ist die Gesellschaft nicht an allem Schuld. Körperliche Anstrengung (75%) durch Kinder ist von außen ebenso wenig zu lösen wie fehlende Unterstützung im Haushalt (48%). Bei der für 47% schwierigen Betreuungssituation sieht es schon wieder anders aus. Über fehlende KiTa-Plätze, Streik und Bürokratie haben wir schon umfangreich berichtet.
Und die Reihe der familienunfreundlichen Gegebenheiten setzt sich fort, in vielen Geschäften lassen sich Kinderwagen nicht gut bewegen, Restaurant verbieten diese zum Teil gleich komplett oder bitten sogar darum, das Kind gar nicht erst mitzubringen. Und wer viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, der kommt auch oft an seine Grenzen – nicht zuletzt durch intolerante und rücksichtslose Mitmenschen. In diesem Fall kommen mal ein paar Eltern zu Wort und schildern Ihre Eindrücke:
Der Kinderland-Ideen-Wettbewerb
Es gibt viel zu tun, um Deutschland zu einem kinderfreundlichen Land zu machen. Daher hat Pampers die langfristig angelegte Initiative „Deutschland wird Kinderland“ jetzt auf den Weg gebracht. Ab Mitte Juli 2015 werden im Rahmen eines großen Kinderland-Ideen-Wettbewerbs jeden Monat bis zu 5.000 Euro an ein kinderfreundliches Projekt in Deutschland vergeben. Alle Eltern sind herzlich aufgefordert, ihre Wünsche einzureichen. Vom Ausbau eines Spielplatzes bis zur einer Kinderwagen-Rampe oder anderen baulichen Anpassungen kann alles eingereicht werden.
In der Jury, die jeden Monat über das zu unterstützende Projekt entscheidet, sitzen ein Mitarbeiter von Pampers, Camilla von Mummy Mag, die Hebamme und Bloggerin Anja Constance Gaca, Wolfram Kons, Leiter Charity der Mediengruppe RTL Deutschland – und ich! Lieben Dank an Pampers, mich in diesen erlesenen Kreis aufgenommen zu haben. Ich freu mich sehr über die Nominierung und habe schon spannende Projektanfragen zu sehen bekommen. Bestechung ist übrigens zwecklos…
Wir unterstützen die Pampers-Initiative mit voller Kraft und hoffen, dass sich die Situation mit Familien stetig verbessert. Kinder sind das Größte auf der Welt und es muss endlich wieder einfacher gemacht werden, ein Leben mit Kindern zu führen. Deutschland muss wieder kinder- und familienfreundlicher werden.
Fotos: © Pampers