Grundsätzlich lässt sich jedes Auto auf die Tauglichkeit als Familienauto testen. Und auch wenn sich die Kategorien SUV, Minivan und Kombi als am ehesten geeignet herausgestellt haben, stellen wir Euch heute mal eine Limousine vor. Die neue Alfa Romeo Giulia. Ja, die, denn „Sie“ ist weiblich. Mit vielen Rundungen und toll anzusehen. Ob Sie auch zickig sein kann, haben wir für Euch herausgefunden.
Die erste Begegnung…
Italienische Autos versprühen auf den ersten Blick ganz oft einen Mix aus Leidenschaft und Sportlichkeit. Und diese DNA steckt auch in der neuen Alfa Romeo Giulia. Die Front ist wirklich zornig und erinnert an eine gefährliche Schlange. Und wenn man den gewaltigen Kühlergrill noch dazunimmt, könnte es auch ein überlegener Adler sein. Der Mittelteils des Kühlers heißt bei der Alfa Romeo Giulia übrigens Scudetto vom italienischen Wort „scudo“ und wird mit „Schildchen“ übersetzt. Bereits seit 1930 wird diese breite und nach unten spitz zulaufende Form in Verbindung mit dem versetzten Kennzeichen genutzt. Daher ist diese moderne Interpretation eine Fortsetzung des bewährten Designs bei Alfa Romeo.
Diese Dynamik setzt sich in der Seitenansicht fort. Man könnte sich vorstellen, seine Familie flott zu transportieren. Allerdings traut man der neuesten Version des seit den 60ern gebauten Klassikers auch durchaus den Ritt über die Rennstrecke zu. Die 17“-Leichtmetallfelgen unseres Testwagens unterstreichen den kraftvollen Auftritt. Und die LED-Heckleuchten sehen nicht nur klasse aus, sondern sorgen auch dafür, dass die anderen Verkehrsteilnehmer die Alfa Romeo Giulia gut sehen können. Gern auch überwiegend von hinten.
Modelle und Preise der Alfa Romeo Giulia
Von der flotten Limousine gibt es drei Modellvarianten: die klassische Giulia mit einem Preis ab 33.100 Euro, die Alfa Romeo Super ab 36.100 Euro und das Premium-Modell, die Alfa Romeo Veloce ab 46.800 Euro. Jede Version ist mit diversen Motoren zu bekommen. Die Serienausstattung ist bereits im Basis-Modell sehr umfangreich. Es gibt bereits die Fahrdynamikregelung, Cruise Control, Reifendrucksensoren, Spurhalteassistent und das System Alfa Connect 6,5″ Radio mit Bluetooth und 8 Lautsprechern. In Sachen Farbe stehen 11 tolle, meist dezente Grau- und Schwarztöne zur Verfügung. Kostenlos ist nur das „Alfa Rosso“, ein sattes Rot. Alles andere kostet extra.
Im Basismodell gibt’s drei Dieselmotoren mit 136, 150 oder 180 PS. Bei der Alfa Romeo Giulia Super gibt es fünf Diesel-Motoren mit 150 oder 180 PS sowie einen Turbo 16V mit 200 PS. Und dann sind da noch die beiden sehr sportlichen Modelle im oberen Regal: der Veloce als Diesel mit 210 PS ab 46.800 Euro oder der Turbo mit 280 PS ab 47.800 Euro. Mit dem solltet Ihr dann auch wirklich auf die Rennstrecke…
Auf der Website von Alfa Romeo könnt Ihr im Konfigurator gern mal etwas rumspielen, das macht Laune. Unser Testwagen war die Variante Alfa Romeo Giulia Super mit dem 2.2 Dieselmotor und 150 PS, handgeschaltet mit sechs Gängen. Der war bereits recht flott unterwegs, daher wäre es mal spannend zu erfahren, wie sich noch mehr PS auf den Fahrspaß auswirken würden.
Familientauglichkeit
Nun ja, aus meiner Sicht ist dieses Modell kein typisches Familienauto. Aber natürlich passen auch hier Eltern mit zwei Kindern rein. Die Kindersitze können mit Isofix auf der Rückbank befestigt werden. Aber ein Nadelöhr ist der Kofferraum. 480 Liter Volumen hören sich zwar nach viel Platz an, aber wenn Ihr auch einen Kinderwagen und noch zusätzlich Taschen oder Einkäufe transportieren wollt, wird es eng. Er ist eben kein Kombi. Die Sitzposition vom Nachwuchs im Kindersitz ist recht tief, ansonsten gibt es genügend Beinfreiheit und Ablagefächer.
Italienischer Chic im Innenraum
Unbedingt hervorheben möchte ich noch das Design im Innenraum, denn die puristische Sportlichkeit spiegelt sich auch im Interieur wieder. Chrom-Applikationen, das Multifunktions-Lenkrad und diverse kostenpflichtige Leder-Kombinationen in den Farben Rot, Tabak, Grau oder Schwarz verwandeln den Innenraum in einen Ort zum Wohlfühlen. Ideal auch für lange Touren. Das Navi leistet solide Dienste und auch der Klang der Audio-Anlage genügte unseren Ansprüchen. Mit Kind auf der Rückbank dreht man ja eh nicht bis zum Anschlag auf.
Fazit
Auf der Piste hat man mit der Alfa Romeo Giulia den Fahrspaß, den die Optik verspricht. Viele bereits serienmäßig enthaltene Assistenten sorgen für allzeit sichere Fahrt. Und sowohl von außen als auch im Innenraum ist der italienische Klassiker ein echter Leckerbissen. Sicherlich fehlen zum typischen Familienauto noch ein paar Merkmale, aber wer eine sportliche und individuelle Limousine zu einem fairen Preis sucht, der wird hier nicht enttäuscht.