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Der Honda HR-V (2016) im ehrlichen Test als Familienauto

Es gibt eigentlich gar nicht das eine, perfekte Familienauto. Vielmehr hängt es von vielen Umständen ab, welches Auto Euren Ansprüchen am ehesten gerecht wird. Habt Ihr viele Kinder und müsst Kindersitze installieren? Braucht Ihr einen großen Kofferraum? Ist Sparsamkeit ein Kaufkriterium? Der Honda HR-V ist kein typisches Familienauto, hat aber viele Vorzüge. Daher waren wir auf Testfahrt. Hier ist der Bericht.

honda hr-v familienauto felgen

Der erste Eindruck…

Meist entscheidet man innerhalb weniger Sekunden, ob einem ein Auto gefällt oder nicht. Beim Honda HR-V muss ich etwas länger hingucken. Die Modellvariante Honda HR-V Executive 1.5 i-VTEC wirkt für ein SUV zu klein und für einen Kompakten etwas zu hochbeinig. Das hintere Fenster wirkt gequetscht und lässt dahinter kaum den Platz für erwachsene Passagiere vermuten. Dieser Eindruck täuscht allerdings.

Ansonsten ist die Optik des Fahrzeugs im Farbton „White Orchid Pearl“ recht stimmig. Es gibt übrigens acht Farben zur Auswahl. Das „Milano Red“ ist serienmäßig, die anderen acht eher dezenten Farben kosten jeweils 530 EUR. Das leuchtet nicht direkt ein. Die 17-Zoll-Leichtmetallfelgen sind wuchtig, passen aber zum Gesamtbild. Auf Wunsch gibt es auch 18-Zoll für 1.490 EUR Aufpreis.

Dir Frontpartie ist sportlich-aggressiv, die Seitenlinie dynamisch und die hinteren Türen mit dem eingelassenen Türgriff ein Hingucker. Je nach Ausstattungslinie gehören die Dachreling, der Dachspoiler in Wagenfarbe, LED-Scheinwerfer, Privacy Verglasung und ein großes Panoramadach zur Grundausstattung – oder sie sind als kostenpflichtige Extras für den Honda HR-V zu bekommen.

honda-hr-v-familienauto-panoramadach

Der Innenraum

Wer auf dem bequemen Fahrersitz Platz nimmt, der findet eine solide und etwas altbackene Optik, allerdings etliche nützliche Funktionalitäten. So gibt es die Sitze nur in Stoff oder Teilleder – und das nur in der teuersten Modellvariante. Hier wäre etwas mehr Auswahl inklusive Vollleder wünschenswert gewesen. Auf der anderen Seite bekommt man Fußraumbeleuchtung, Tablet-Halterung und Kleiderbügel als Extra. Die Coupé-Form täuscht etwas darüber hinweg, dass auch große Menschen auf der Rückbank ausreichend Platz und genug Beinfreiheit vorfinden.

Honda HR-V Kindersitz

Und auch unserer Tochter hat es auf der Rückbank super gefallen. Den Isofix-Kindersitz konnten wir mit wenigen Handgriffen einbauen. Die Befestigung für den Top Tether, also den rückwärtigen Gurt, befindet sich unten im Kofferraum. Der Blick nach draußen und nach vorne ist prima. Wenn der Beifahrer hinten sitzt, kann für noch bessere Sicht die vordere Kopfstütze entfernt werden. Zwischen den Sitzen gibt es eine herausklappbare Armlehne. Ansonsten hätten es gern ein paar Ablagefächer und Getränkehalter mehr sein dürfen.

honda-hr-v-familienauto-kofferraum

Im Kofferraum

Der Kofferraum im Honda HR-V ist kein Platzwunder sondern entspricht den Abmessungen, den man von einem Kompaktwagen erwartet. Mit einem großen Kinderwagen sind die 430 Liter Volumen ziemlich ausgeschöpft. Mit Herunterklappen der Sitze lassen sich bis zu 1.533 Liter inklusive Unterfach schaffen. Der Zubehörkatalog ist randvoll mit Extras für den Kofferraum. Ladekantenschutz, Gepäcknetz, Kofferraummatten und -wannen sowie Frachtraumtrenngitter, zum Beispiel für den Transport von Hunden.

honda-hr-v-familienauto-innenraum

Auf der Piste

Der Honda HR-V ist ein agiler Kompakt-SUV, mit dem man flott durch die Stadt kommt. Ein Verbrauch auf der Testfahrt von 8,5 Litern bei 50 Liter Tankvolumen und etwa 190 km/h Höchstgeschwindigkeit sind eher im oberen Bereich der Sparsamkeit für so ein Modell, sorgen aber für genug Qualitäten als Stadtflitzer und Reisemobil. Die Berganfahrhilfe ist serienmäßig. Die Ausstattungselemente Einparkhilfe und Rückfahrkamera sind nur bei einigen Modellvarianten verfügbar. Für Sicherheit sorgen der City-Notbremsassistent, der Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer, der Spurhalteassistent und die Verkehrszeichenerkennung.
Erwähnt sei auch noch das Navigationssystem, welches solide funktioniert. Ansonsten ist der Bordcomputer nicht so richtig sexy, sondern passt sich in Optik und Bedienbarkeit an die Armatur an, die ebenfalls etwas zu puristisch daherkommt. Bluetooth ist vorhanden, die Smartphone-Verbindung somit möglich.

honda hr-v familienauto lenkrad

Modellvarianten und Preise

Auf den ersten Blick erscheint der Konfigurator zum Zusammenstellen eines Honda HR-V ziemlich abgespeckt und übersichtlich. Es gibt drei Modellvarianten und jeweils eine Diesel- und eine Benzinmotorisierung. In der einfachen Variante COMFORT gibt es den Benziner 1.5 i-VTEC mit 130 PS ab 20.290 EUR und den Diesel 1.6 i-DTEC mit 120 PS ab 22.990 EUR. In dieser Variante ist die Liste der Serienausstattung bereits pickepackevoll. Wer aber noch mehr Individualität sucht, der findet sie in der Modellvariante ELEGANCE mit dem Benziner handgeschaltet ab 22.690 EUR und Automatik ab 23.990 EUR.

Der Diesel startet bei 25.390 EUR. Und die Premium-Variante EXECUTIVE startet mit dem handgeschalteten Benziner ab 26.440 EUR und dem Automatik-Modell ab 27.740 EUR. Der Premium-Diesel startet bei 29.140 EUR.
Insofern sind die Einstiegspreise für den Honda HR-V immer unter 30.000 EUR und bieten bereits etliche Ausstattungselemente. Wer noch mehr will, der kann online diverse Pakete und Assistenten hinzubuchen.

honda hr-v familienauto front

Fazit zum Honda HR-V

Der Honda HR-V ist sicherlich kein reinrassiges Familienauto. Denn es ist gar nicht verwerflich, in dem Kompakt-SUV auch allein zur Arbeit zu fahren. Wenn denn aber ein Familienausflug ansteht, leistet der Japaner solide Dienste. Ein agiles Fahrverhalten und ausreichend Platz für die Insassen machen auch längere Strecken zu einem Vergnügen – wenn denn nicht zuviel Gepäck mitgenommen werden muss. Der Einstiegspreis ist recht günstig, daher kann man hier keinen Luxus bis in die letzte Rille erwarten. Wer aber auf der Suche nach einem neuen Alltagsauto ist, der kann beim nächsten Honda-Händler gern mal eine Proberunde drehen.

honda-hr-v-familienauto-heck
Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

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