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Nissan Murano 2.5 dCi (2013) im Familiencheck

Fahrzeuge lassen sich auf Familientauglichkeit am besten dann testen, wenn tatsächlich ein Ausflug mit Frau, Tochter und reichlich Gepäck auf dem Programm steht. So wie Anfang September, als wir zu einer Taufe nach Münster eingeladen waren. Gute 600 Kilometer mit einem ordentlichen Mix aus Stadt und Autobahn. Dankbarerweise stellte uns Nissan dafür recht kurzfristig einen Nissan Murano 2.5 dCi als Familienauto zur Verfügung. Vielen Dank dafür!

Nissan Murano 2.5 dCi (2013) Kofferraum


Wie ihr aus vorangegangenen Tests wisst, zählt bei dieser Art von Check weniger die Leistung, sondern vielmehr der Komfort, die Sicherheit, die Funktionalität und der Wohlfühlfaktor. Und natürlich Unterhalt und Preis. Schließlich sitzt das Geld heutzutage gerade bei Familien nicht mehr so locker. Und da schlucken wir beim Murano schon vor dem ersten Zündfunken. Unsere Executive Variante kostet etwas über 50.000 Euro, mit dem ebenfalls vorhandenen Sun&Sound-Paket aus Panoramadach und Bose-Musikanlage sind‘s gut 54.000 EUR. Das ist eine ganze Menge für den japanischen Crossover, einer Mischung aus Limousine und SUV. Aber zuerst einmal schauen wir uns den Boliden genau an.

Nissan Murano 2.5 dCi (2013) Schiebedach


Von außen wirkt er ziemlich wuchtig. Die Front vielleicht einen Tick zu verspielt, aber ansonsten ist der Murano ein gelungenes Auto. Super gefallen haben uns die getönten hinteren Seitenfenster und die Heckscheibe. Das ist mit Kleinkindern im Sommer unerlässlich und erspart die Sonnenschutzgitter mit albernen Comic-Motiven. Ebenfalls super fanden wir das schon erwähnte Panoramadach. Oft können die Kids aus dem Kindersitz nicht gut nach vorne oder zur Seite rausgucken. Da ist dann ein großes, zum Teil geöffnetes Dach ein spannendes Feature.

Nissan Murano 2.5 dCi (2013) Zuladung


Das Heck hängt recht hoch und verschafft dem Nissan eine ziemlich hohe Ladekante. Das ist manchmal etwas umständlich beim Beladen, insbesondere für zierliche Personen. Dafür lässt sich die Heckklappe elektronisch öffnen und schließen. Warum sie dabei aber einen permanenten Piep-Ton von sich geben muss, hat sich uns nicht erschlossen. Das ist einfach nur nervig. Der Platz im Kofferraum ist ausreichend, aber nicht wirklich riesig.

Für unseren Wochenend-Trip hatten wir ein Reisebett, einen zusammengeklappten Kinderbuggy sowie Klamotten und Spielzeug dabei. Dafür hat der Platz gerade so gereicht. Aber es hätte nicht mehr Gepäck sein dürfen. Bereits ab vier Personen inklusive einem Kleinkind dürfte es bei einem längeren Ausflug knapp werden mit dem Platzangebot im Kofferraum.

Nissan Murano 2.5 dCi (2013) Kindersitz


Innen ist es ähnlich mit dem Platzangebot. Ausreichend, aber nicht übermäßig. Unser Cybex-Kindersitz ließ sich prima platzieren. Allerdings war der Gurt hinten einen Tick zu kurz. Das erschwert das Anschnallen ziemlich, weil man eben komplett rüberkriechen muss, um den Gurt einzustöpseln. Toll wieder ist es, dass die Gurte vorne und hinten höhenverstellbar sind. So findet jeder die richtige Anschnall-Position. Unsere Tochter konnte von Ihrem Sitz aus sowohl zur Seite als auch nach vorne aus dem Fenster gucken. Dafür entfernen wir die Kopfstütze vom Beifahrerplatz, der bei uns eh leer bleibt. Ansonsten sollte man das natürlich nicht entfernen.

Gerade auf langen Autofahrten sind die Kinder wesentlich ruhiger, wenn Sie aus dem Fenster schauen können, daher ist das aus meiner Sicht ein wichtiges Kriterium. Die Beinfreiheit hinten ist OK. Bei einer durchschnittlichen Position des Vordersitzes hatte ich hinten immer noch etwas Platz. Zum Vordersitz sei noch gesagt, dass ich leider keine bequeme Sitzposition finden konnte. Das Absenken der Sitzfläche erzeugt vorne eine Sitzkante, die auf längeren Fahrten für eine Ermüdung der Beine sorgt.

Nissan Murano 2.5 dCi (2013) Fahrersitz


Auf der Straße lässt sich der Nissan Murano trotz der gut zwei Tonnen Gewicht recht agil bewegen. Er beschleunigt zügig und schaltet die Gänge recht geschmeidig. Eine Start-Stop-Automatik ist jedoch nicht vorhanden. Der Klang der Bose-Soundanlage ist super und das Navi ließ sich intuitiv bedienen, hatte jedoch reichlich Probleme bei der Berechnung der korrekten Ankunftszeit. Die Klimaanlage sorgt stets für die perfekte Temperatur, ist aber in den obersten zwei Stufen ziemlich laut und störend. Und am der Zapfsäule gab’s dann zum Schluss der Testfahrt auch nochmal rechtlange Gesichter: ein Verbrauch von 10,6 Litern Diesel – trotz einen großen Fahranteils mit eigentlich spritsparenden 130 km/h auf der Autobahn, ist einfach deutlich zu hoch.

Nissan Murano 2.5 dCi (2013) Front

Fazit zum Nissan Murano 2.5 dCi

Der Nissan Murano ist ein ein solides Fahrzeug. Ausreichend Platz für Gepäck und Personen. Ein schickes Äußeres und eine edle Innenausstattung. Er ist nicht mehr oder weniger Familienauto als andere Crossover und SUV. Aus Sicht des Komforts sollte z.B. an der Gurtlänge, der Sitzposition und der
Lautstärke der Klimaanlage nachgebessert werden. Was ihn jedoch auf unser Liste geeigneter Familienautos recht weit nach hinten katapultiert ist der hohe Anschaffungspreis von über 50.000 Euro und der Verbrauch von deutlich über 10 Litern. Das ist für ein Alltagsauto mit dieser Motorleistung und diesen Fahreigenschaften viel zu viel.

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

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