Sobald Eure Kids laufen oder sich auch nur hochziehen können, steigt die Begeisterung für Fahrzeuge. Das obligatorische Bobby-Car gehört eigentlich ab Geburt in jeden Familien-Fuhrpark. Aber das Angebot ist riesig. Daher hat die DEKRA mal gecheckt, wo Gefahren im Umgang mit Rutscherautos und Sitzbaggern lauern.
Eine gefühlte Sicherheit bieten bereits die vielen Vorgaben und Normen für die Hersteller, bis Spielzeug überhaupt in den Regalen oder Online-Shops landet. Wie die Untersuchung zeigt, schützt das jedoch nicht immer vor den gefährlichen Tücken. Zwar fiel kein geprüftes Fahrzeug komplett durch. Aber neben einem manchmal sehr komplizierten Aufbau bis hin zu Verletzungsgefahren durch scharfe Kanten gab’s dann doch recht häufig den erhobenen Zeigefinger. Insbesondere bei den günstigen Angeboten fehlt es zum Teil an Sicherheit und Spielspaß. Tendenziell schneiden die höherpreisigen Spielgeräte meist besser ab.
In diesem konkreten Test hat sich die DEKRA drei Rutscherautos* und drei Aufsitzbagger* vorgenommen. Und die gute Nachricht vorweg: alle getesteten Spielzeuge haben den Test erfolgreich bestanden. Besonders in der Kritik stand jedoch ein Sitzbagger mit beweglicher Baggerschaufel aus Metall. Denn die Zähne der Baggerschaufel sind blank und nicht zusätzlich durch Kunststoffkappen geschützt. Das kann insbesondere für andere Kinder gefährlich werden, wenn der „Fahrer“ die Schaufel flott nach unten bewegt. Wie es genau bei den Tests zugeht, seht Ihr hier im kurzen Film:
Der DEKRA Produktexperte Werner Leistner rät: „Eine Norm hat naturgemäß Grauzonen und kann nicht alle möglichen Gefahren abdecken. Deshalb ist nicht zuletzt der gesunde Menschenverstand der Eltern gefragt. Wir raten deshalb dazu, beim Kauf auf Prüfzeichen wie das GS-Zeichen oder das DEKRA Siegel zu achten, die für weiterreichende Prüfumfänge stehen.“
Weiterer Kritikpunkt waren bei jedem zweiten Spielzeug der Aufbau, oft erschwert durch unverständliche Aufbauanleitungen. An einem Sitzbagger mussten zwei handwerklich geübte Erwachsene tatsächlich zwei Stunden rumschrauben, bis alles fertig war. Das kann am Geburtstag zu einem langen Kindergesicht führen. Positiv hingegen fiel auf, dass alle Spielgeräte den vorgeschriebenen Belastungstest mit einem 50kg-Gewicht unbeschadet überstanden haben. Aber hieran erkennt Ihr: für Euch sind diese Geräte nicht gemacht. Also vermeidet eine Testfahrt.
Hier gibt’s zusammengefasst ein paar Tipps für den Kauf von Aufsitzspielzeug:
– Achtet auf einen hochwertigen, stabilen Gesamteindruck
– Markenprodukte bieten meist mehr Sicherheit und Spielspaß als Billigprodukte
– wenn möglich prüft die Aufbauanleitung auf Einfachheit und Bilder
– abgerundete Kanten verringern das Risiko von Verletzungen
– prüft das Spielzeug vorher auf vorstehende, bewegliche und gefährliche Metallteile
– checkt das Spielzeug vorher auf unangenehmen oder stechenden Kunststoff- oder Farbgeruch
– sucht nach eindeutigen Angaben des Herstellers, Importeurs oder Händlers
*Die Produktnamen der getesteten Spielzeuge wurden von der DEKRA nicht bekanntgegeben.
Titelbild © jörn buchheim (Fotolia)