Mittlerweile sind viele Tage und Wochen vergangen. Das Bäuchlein der Dame wächst stetig und bei den Arztbesuchen gibt es glücklicherweise nur Positives zu hören. Soweit also alles im Lot. Allerdings gibt es auch noch eine Menge zu tun, deutlich mehr als Mann vorher vielleicht dachte. Aber der Reihe nach…
Ein erster Haufen Geld weg, aber noch gar kein Baby da!
Das vorher eingekauft werden musste, war klar. Ein paar Klamotten, Pampers und diverser Kleinkram, das sollte ja kein Problem sein. Denkste! Nachdem dem Internet eine penibel ausgefüllte Erstausstattungsliste mit gefühlt 2.500 Artikeln entnommen wurde, gilt es nun, jeden einzelnen zu besorgen. Das erste Vermögen ist bereits beim Kinderwagen weg, der aufgrund der langen Lieferzeit relativ früh bestellt wird. Auch das Kinderzimmer gibt es nicht für Luft und Liebe. Tapeten, ein schöner Teppich, Wiege, Wickelkommode etc. – und zack, bedankt sich wieder irgendein Laden freundlich auf dem Kassenbon für den Einkauf. Aber es sind nicht nur die großen Artikel, die ordentlich kosten. Unglaublich, was ein Maxi Cosi, ein Babyphon oder ein stumpfer Windeleimer kosten. Und bekanntlich macht auch Kleinvieh Mist: Für Fläschchen, Flaschenwärmer, Sterilisator und Feuchttücher wird genauso gut hingelangt, wie für die Kleidung. An den kleinen Dötzen wird nicht gespart, das wissen auch Hersteller und Handel. Wobei designierte Eltern mit einer gewissen Cleverness nicht alles neu kaufen, sondern nach Möglichkeit etwas Gebrauchtes organisieren. Insider behaupten nämlich, die Kleinen würden arg schnell wachsen und alles neu zu kaufen würde sich kaum lohnen.
Kinderzimmer 2.0. Mach es zu deinem Projekt!
Wurde sich für ein bestimmtes Kinderzimmer entschieden und die Artikel mühsam im Auto, Bulli oder Anhänger verstaut, muss der ganze Kram zu Hause aufgebaut werden. Natürlich erst, nachdem die alten Tapeten runtergerissen und die neuen, bunten Papierbahnen an die Wand gekleistert wurden. Ein Hoch auf den, der beim Aufbau der Möbel keine zwei linken Hände vorweist und in alter Al Borland Manier mit Binford 5000 und Dremel ausgestattet, bosshaft alle Schrauben, Bretter und Griffe dort platziert, wo sie auch wirklich hingehören. Apropos hingehören, beim Prozess, wo welches Möbelstück später zu stehen hat, gibt es eine klare Rollenverteilung. Die Frau nimmt die Rolle des entscheidenden Organs ein, der Mann führt anschließend lediglich aus.
Im Kreißsaal: Gemütliche Atmosphäre statt Kachelbude
Eine wichtige Entscheidung, die auch noch getroffen werden muss: Wo soll das Baby überhaupt zur Welt kommen? Meist im Krankenhaus, aber in welchem? Um dies herauszufinden, pilgern Ma und Pa in spe durch 1, 2, 3 Krankenhäuser und schauen sich dort die Räumlichkeiten an. Wer aus dem TV von damals noch kalte, weiße OP-Säle kennt, der wird sich wundern, mit einer Kachelbude haben moderne Kreißsäle nämlich nichts mehr zu tun. Heutzutage sind Wehenzimmer, Kreißsaal & Co. den Umständen entsprechend wahre Wohlfühl-Oasen, mit gemütlichem Sofa, großem Bett und oft auch einem fetten Flatscreen an der Wand, der sogar Sportprogramme zeigt. Das Licht lässt sich dimmen und auch für entspannende Musik ist gesorgt. Ein lauschiges Plätzchen also, das auf jeden Fall für eine smoothe Grundstimmung sorgt. Zumindest beim Mann.
Eine gute Vorbereitung ist alles: Hechelkurs und Windelwahn
Mit dem Kauf etlicher Artikel, dem Herrichten des Kinderzimmers sowie der Entscheidung für ein Krankenhaus sind die Vorbereitungen allerdings noch nicht abgeschlossen. Noch viel wichtiger sind zwei andere Dinge. 1.) Das Baby gut zur Welt zu bringen und 2.) Sich ab der Geburt optimal um den Nachwuchs kümmern zu können.
Zu 1.) Fast überall werden heutzutage sogenannte Geburtsvorbereitungskurse, in Insiderkreisen auch Hechelkurse genannt, angeboten. Der Mann sollte diese Kurse ruhig mit besuchen, schließlich kann er während der Geburt eine wertvolle Hilfe für seine Herzdame sein. Ob nun als seelischer Beistand, als Unterstützung bei den Atemübungen oder lediglich als Prellbock für wüste Beschimpfungen, die in so einer Extremsituation durchaus mal vorkommen können. Übrigens: Ob die Geburt letztendlich genauso abläuft, wie im Kurs durchgespielt, steht oft auf einem ganz anderen Blatt. Man munkelt, oft kommt es sowieso ganz anders. Aber nun ja, eine gute Vorbereitung schadet ja trotzdem nicht, Atemübungen haben schließlich noch niemandem geschadet.
Zu 2.) Für die Zeit nach der Geburt werden Säuglingspflegekurse angeboten. Diese können wahlweise in der Woche an mehreren Abenden besucht werden, oder am Intensiv-Wochenende, an dem einen die Informationen dann samstags und sonntags geballt um die Ohren fliegen. Solche Wochenenden eignen sich natürlich sehr gut, wenn der werdende Papa berufstätig ist und es in der Woche nicht schafft. Ganz gleich, ob man nun in der Woche oder am WE bei den Kursen aufschlägt, eine gute Sache ist es immer. Themen, die angesprochen werden und die auch überaus wichtig sind, gibt es dabei reichlich: Wickeln, waschen, anziehen, ausziehen und und und – sowas sollten beide Elternteile drauf haben. Darüber hinaus wird man in diesen Kursen nicht nur beschallt, sondern darf an Puppen auch selbst fleißig ausprobieren. Klappt bei den meisten auch ganz gut, die Puppen beschweren sich zumindest nicht, was dann manchmal für eine trügerische Sicherheit sorgt. Aber Obacht: Was an einer steifen Puppe klappt, muss nicht unbedingt bei einem strampelnden, mies gelaunten Baby funktionieren. Aber dazu demnächst mehr…
So viel zu den Vorbereitungen, weiter geht es schon in wenigen Tagen, wenn es heißt: Mal ein anderes Weihnachtsgeschenk – Baby im Anmarsch!
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