Skiurlaub mit kleinen Kindern – das kann anstrengend sein. Muss er aber nicht, was uns das Gradonna Mountain Resort gelehrt hat. Das 4-Sterne-Superior-Hotel in Osttirol ist der Geheimtipp für einen stressfreien Familienurlaub in den Bergen.
Die Freude ist riesengroß, als sich Maja und Valentina in die Arme fallen. Vor einem Jahr haben die fünfjährigen Mädels im Winterurlaub Freundschaft geschlossen, für eine Woche waren sie unzertrennlich. Das Wiedersehen im Gradonna ist aber kein Zufall: Auch Majas Eltern sind nach Absprache wieder während der „Weißen Wochen“ nach Osttirol gefahren.
Die Zeit nach dem 6. Januar ist magisch in Osttirol. Weil die Bayern und die Tiroler keine Ferien mehr haben, sind die Pisten in Kals am Großglockner wie leergefegt. Obendrein wurde das „Großglockner Resort Kals-Matrei“ als Österreichs Familienskigebiet mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis ausgezeichnet. Kinder unter 6 Jahren können die 17 Lifte kostenlos nutzen, Schüler und Teenies zahlen 50 Prozent. Das bedeutet ungetrübten Pistenspaß.
Maja und Valentina stehen zum ersten Mal auf Ski. Im Gradonna Mountain Resort ist das für alle Beteiligten kinderleicht und sehr komfortabel: Im hauseigenen Skiverleih holen wir die Ausrüstung, gleich daneben buchen wir die Skilehrerin. Direkt vor der Hoteltür steigen die furchtlosen Anfänger in die Bindung und stürzen sich auf den „Zauberteppich“. Die Mädels machen schnell Fortschritte, schon am nächsten Tag dürfen sie mit der Skilehrerin an den Schlepplift.
Während die Mädchen fleißig den Schneepflug üben, fahre ich mit der Gondel auf den Gipfel und schwinge mich auf die Bretter. Meine Frau passt derweil auf Benjamin auf, der mit 2 Jahren noch ein Jahr zu jung ist für die Ganztagesbetreuung im Kinderclub des Hotels. Insgesamt stehen mir 40 Pistenkilometer zur Verfügung – doch die spule ich nicht an einem Stück runter, schließlich will meine Frau auch eine Runde wedeln.
Ski in & Ski Out: Von der Piste direkt ins Hotel
Also mache ich am frühen Nachmittag auf 1350 Höhenmetern den Einkehrschwung an unsere Hotelbar. Fliegender Wechsel, ich tausche Carving-Ski gegen Kleinkind. Auch Valentina und ihre Freundin sind jetzt aus dem Skikurs zurück, gemeinsam stärken wir uns bei der Skifahrer-Jause. Obwohl wir als Hotelgäste „Halbpension“ gebucht haben, ist die Auswahl mehr als üppig für einen Mittagssnack und macht alle satt. „Verwöhn-Pension“ nennt sich das im Gradonna.
Zu viel essen wäre ohnehin ein Anfängerfehler. Denn am Nachmittag steht „Wellness“ im Vier-Sterne-Superior-Hotel auf dem Programm. Ein Stockwerk unter der Hotelbar, im Erdgeschoss, lockt ein Familien-Hallenbad mit Rutsche, Kinderbecken und Textil-Sauna.
Das tolle dabei: Das Wasser im separat abgetrennten Kinderbereich hat pudelwarme 34 Grad, die Raumluft annährend auch. Eine gute Gelegenheit, zu erwähnen, dass das Gradonna mit einer eigenen Hackschnitzel-Anlage heizt. CO2-neutral aufgewärmt können die Kids stundenlang planschen, ohne sich zu verkühlen. Rund um das Becken stehen Liegestühle, auf denen es sich die Eltern gemütlich machen. Der Kinderbereich ist mit Glaswänden von den anderen Pools abgetrennt – so können die aufgeweckten Kinder krach machen, ohne andere Spa-Gäste zu stören.
Weil ich kein Sauna-Typ bin, nutzt meine Frau die Gunst der Stunde und verschwindet in den 3000 m² großen Saunatempel. Hier haben nur Erwachsene (und Jugendliche ab 16 Jahren) Zutritt. Die Wellness-Oase ist das Gegenteil zum Kinderbereich: Das warme Licht, die leisen Klänge der Musik und der Duft ätherischer Öle entführen an einen Ort der Ruhe. Die Zeit scheint stillzustehen, hier tanken gestresste Eltern neue Energie für den Endspurt am Abend.
Auch Abseits der Wellness-Oase schnürt das Gradonna-Team tagtäglich ein frisches Programm. Von Käseverkostungen über Teenie-Schminktipps bis hin zu zwei obligatorischen Yogasessions ist alles dabei, das meiste davon ist in der Hotelbuchung inklusive.
Stressfreier geht’s nicht: Kinderbuffet und Kinderbetreuung
Nach dem ausgiebigen Planschen und Saunieren könnte der erlebnisreiche Tag eigentlich zu Ende gehen. Alle sind wohlig müde und chillen mit roten Bäckchen im „Doppelzimmer Klassik“ in der Sofaecke. Als die Sonne hinter den Bergen verschwindet, raffen wir uns auf und steuern das letzte Highlight des Tages an: das Buffet.
Erfahrene Eltern wissen: Jetzt kann es mit hungrigen und müden Kindern richtig anstrengend werden. Mit einem nörgeldnen Zweijährigen im Hochstuhl könnte das Fünf-Gänge-Menü ratzfatz zur Geduldsprobe werden.
Im Gradonna ist uns das nicht passiert. Das Geheimnis lautet: Kinderbuffet. Ab 18 Uhr ist ein separater, kinderfreundlich ausgestatteter Raum geöffnet, wo die kleinen Gäste nach Herzenslust schlemmen können. Es gibt Chicken Nuggets, Schnitzel, Spaghetti Bolognese und Kartoffelsuppe.
Eine Glastür trennt das Kinderbuffet von großen Gourmetrestaurant, wo wir ohne Kinder Platz nehmen. Der Kleine schläft schon, die Große will unbedingt in den Kinderclub des Gradonna. Der ist nur einen Katzensprung von Restaurant, Hotelbar und Wellness-Bereich entfernt und sonntags bis freitags von 9 bis 21 Uhr geöffnet. Ein Game Changer.
Valentina und ihre Freundinnen haben Glück, denn im Kinderclub steht „Kasperltheater“ auf dem Programm. Mama und Papa genießen währenddessen den Blick auf die Berge und köpfen eine Flasche Wein. Dazu tischt Chefkoch Michael Karl regionale Gerichte auf. Was eine maßlose Untertreibung ist angesichts der Tatsache, dass seine Mannschaft vom Gault Millau mit 12 Punkten und einer Haube ausgezeichnet ist.
Zirbenholz knockt Kinder aus
Der Tag endet – aus Sicht der Kinder – spät gegen 21 Uhr. Satt, zufrieden und mit vielen Eindrücken im Gepäck schlafen sie schnell ein. Die Bergluft und die Architektur des Resorts tun ihr Übriges dazu: Das gesamte Hotel mit seinen 141 Zimmern, Suiten und Chalets besteht fast vollständig aus Zirbenholz, dem eine beruhigende und wohltuende Wirkung nachgesagt wird. Studien haben gezeigt, dass Zirbenholz im Schlafzimmer die Qualität des Schlafes verbessern kann und den Herzschlag senkt.
Die Woche im Gradonna vergeht wie im Flug. Skifahren, Rodeln, Erlebnis-Wandern und ein Ausflug auf die „Adler Lounge“ auf den Gipfel sind die Höhepunkte unseres Winterurlaubs. Wer noch mehr Action braucht, hängt sich an den örtlichen Bergführerverein, der 1849 gegründet wurde und damit der älteste Osttirols ist. Auch das Hotel organisiert diverse Touren mit den „Kalser Bergführern“ und sogar Besteigungen des Großglockners (3798 Meter).
Stammgäste kommen immer wieder ins Gradonna
Valentina fällt der Abschied vom Gradonna wieder sehr schwer. Ganz besonders der von Freundin Maja, es kullern dicke Tränen. Ein bisschen Trost verschafft die Aussicht, dass wir auch kommendes Jahr ins Gradonna Mountain Resort fahren wollen. Maja wird auch wieder da sein, sagen ihre Eltern.