Heute legen wir euch mit „Das blaue Ei“ mal einen spannenden Buchtipp ins Nest. Denn Ostern steht vor der Tür. Und anlässlich des höchsten Festes der Christen – ihr wisst hoffentlich, dass Jesus am Karfreitag ans Kreuz genagelt wurde und Ostermontag auferstanden ist und wir deshalb Ostern feiern – werden wir eine Vielzahl von Eiern verzehren. Nicht nur die aus Schokolade, sondern auch die von den Hühnern. Und das findet das Federvieh gar nicht so richtig super. Um also für das Thema zu sensibilisieren, hat Autorin Katharina Bacher mit Illustratorin Theda Mimilaki das Buch „Das blaue Ei“ verfasst, ein tolles und lesenswertes (Vorlese-)Buch für Kinder ab vier Jahren.
Das ich mich mit der ganzen Familie seit einigen Jahren vegetarisch ernähre, habe ich schon an vielen Stellen erwähnt. Und ich möchte euch das gar nicht überstülpen oder euch belehren, halte aber die tierfreie Ernährung für einen ganz wesentlichen Aspekt, um die Welt ein Stückchen besser zu machen. Vegan sind wir noch nicht, gerade bei Ei, Käse und Milch sind wir noch auf der Suche nach Ersatzprodukten, die aus unserer Sicht passen. Anlässlich von Ostern nehmen wir uns heute mal die Eier vor und blättern für euch in dem Kinderbuch „Das blaue Ei“.
Ostern und Eier
Wo wir spätestens jetzt Wissen, dass unser Osterfest mit dem Tod und der Auferstehung von Jesus zu tun hat, stellt sich die Frage, wie der Hase und das Ei es geschafft haben, zur Tradition zu werden. Nehmen wir uns zuerst einmal das Osterei vor. Das wirkt von außen leblos, kalt und hart, während im Inneren neues Leben heranwächst. Somit wurde es im Christentum ein Symbol für die Auferstehung Jesu. Die Eier rückten aber auch noch durch einen anderen Umstand in den Fokus: früher war in der Fastenzeit vor Ostern der Verzehr von Fleisch und Eiern verboten.
Was tut man also mit den vielen Hühnereiern, die täglich gelegt werden? Man macht sie haltbar, indem sie hartgekocht werden. Die vielen Eier wurden dann als Zahlmittel oder Geschenk weitergegeben. Zu der Zeit fingen die Menschen auch an, Eier zu bemalen. Zuerst überwiegend in Rot als Verweis auf das Blutvergießen und die Auferstehung Jesu hindeuten sollte. Später kamen dann noch andere Techniken wie Eierfärben, Bemalen, Bekleben, Ausblasen und die Wachstechnik dazu.
Insbesondere zu Ostern gibt es viele Bräuche, bei denen Unmengen von Hühnereiern verbraucht werden. Eier werden ausgeblasen, angemalt und an Zweige gehangen. Oder sie werden gefärbt und als Deko in einem Körbchen platziert, bis sie kaum noch genießbar sind. Großer Beliebtheit erfreut sich auch das Spiel „Eierkönig“, auch bekannt als Eierpicken oder Eierschlagen. Dabei stoßen zwei Spieler ihre Eier mit der spitzen Seite aneinander. Wessen Ei heilbleibt, der gewinnt das Ei des anderen. Wir wollen euch hiermit wirklich darum bitten, gerade am Osterfest sorgsam mit Hühnereiern umzugehen und sie nicht zu verschwenden.
Nicht ganz klar ist übrigens, warum ausgerechnet der Hase die Ostereier bringt. Aber wir wollen uns nun weiter um „Das blaue Ei“ und all die anderen Eier kümmern.
Hühner und Eier
In Deutschland gab es im Jahr 2021 über 49 Millionen Legehennen. Knapp 70 Prozent davon leben in Käfig- und Bodenhaltung, nur ein knappes Drittel lebt in ökologischer oder Freilandhaltung. Deutschland zählt damit zu den führenden Eier-Produzenten in der Europäischen Union. Die Hühner erzeugen pro Jahr über 15 Milliarden Eier, gut 14,5 Mrd. für den Konsum und 1,1 Mrd. als Bruteier für neue Hühner. Das sind gut 300 Eier pro Huhn und Jahr. In freier Wildbahn wären gut 40 Eier pro Jahr der normale „Output“ eines glücklichen Huhns. Somit ist zu vermuten, dass die Hühner massiv unter Druck stehen. Und damit das an Ostern nicht noch viel schlimmer wird, könnt ihr mit euren Kindern einfach mal „Das blaue Ei“ lesen.
Die Story von „Das blaue Ei“
Wir wollen nicht zu viel über „Das blaue Ei“ verraten, aber die Hauptfigur in dem Kinderbuch ist der Osterhase. Bei seinen Vorbereitungen für das Osterfest findet er im Wald ein blaues Ei. Und weil das ganz prima zu seinen Plänen passt, nimmt er es zur weiteren Verwendung mit nach Hause. Daher bekommt er gar nicht mehr mit, dass die Singdrossel entsetzt feststellt, dass ein Ei aus ihrem Nest verschwunden ist. Wer macht den sowas? Der Hase hört von den Turbulenzen im Wald. Das schlechte Gewissen überkommt ihn und nach etwas Zögern bringt er das Ei schließlich zurück zur Vogelfamilie, damit es weiter ausgebrütet werden kann.
Immerhin wurde der Osterhase durch seine Erlebnisse dazu motiviert, sich ein eigenes Nest zu basteln. Und während er darin sitzt, entwickelt er den leckeren Plan, doch einfach Schokoeier herzustellen und seine Gäste beim Osterfrühstück damit zu überraschen. Also tut es ihm gleich. Ein Hefezopf zu Ostern ist sicherlich OK. Und ein gekochtes und vielleicht buntes Ei darf es auch gern sein. Aber bitte übertreibt es nicht. Bitte. Danke!
- Bacher, Katharina(Autor)
Infos zum Buch „Das blaue Ei“
- Softcover-Ausgabe
- 24 Seiten
- Maße: 15 x 16 cm
- Für Kinder ab 4 Jahren
- Autorin: Katharina Bacher
- Illustratorin: Theda Mimilaki
- Verlag: Moïra Himmelsbach I Der vegane Kinderbuchverlag Next Level
Dieser Verlag arbeitet seit 2021 ausschließlich nur mit Druckereien zusammen, die durch das V-Label garantieren, bei der Herstellung der Druckerzeugnisse ausschließlich Produkte pflanzlichen Ursprungs zu verwenden. Denn gerade Kleber, Klammern und Farben sind in herkömmlichen Büchern meist nicht vegan und auch nicht zertifiziert.
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