Familienleben

6 Tipps zur Verbesserung der digitalen Hygiene in der Familie

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In den zunehmend vernetzten Haushalten spielt die digitale Hygiene eine wichtige Rolle für die Sicherheit der ganzen Familie. Mit Smartphones, Laptops, Tablets und der Nutzung von Streamingdiensten ist es wichtig, dass sich alle Familienmitglieder verantwortungsvoll und sicher in der digitalen Welt bewegen. Digitale Hygiene bedeutet viel mehr als nur Schutz vor Viren und Hackern oder die Wartung der Hardware. 

Es geht auch darum, gesunde und verantwortungsvolle Gewohnheiten im Umgang mit der Technologie zu entwickeln. Hier sind 6 Tipps und Strategien, die dabei helfen können.

1. Verwendung eines VPN Dienstes (Virtuelles privates Netzwerk) 

Jedes Mal, wenn man online ist, werden die Surfgewohnheiten gespeichert. Es lässt sich nachverfolgen, wo online was gekauft wird und welche Zahlungsmethoden verwendet werden. Diese Daten sind eine wertvolle Informationsquelle für Cyberkriminelle. Um die Familie vor unerwünschten digitalen Eindringlingen zu schützen, empfiehlt sich der Einsatz eines VPN-Servers. Dieser schützt vor den folgenden Gefahren:

  • Anonymität im Internet: Verbirgt die echte IP-Adresse und macht Online-Aktivitäten anonym. Es wird verhindert, dass die IP-Adresse des Providers sichtbar ist und so der Standort der Familie ermittelt wird.
  • Hackerangriffe: Verschlüsselt den Datenverkehr und verhindert, dass Hacker Daten abfangen und einsehen können.
  • Vermeidung von Malware: Einige VPNs bieten zusätzliche Sicherheitsfunktionen. Dazu gehört der Schutz vor Malware, die sich über unsichere Netzwerke verbreiten kann.
  • Überwachung durch Dritte: Verhindert die Überwachung von Online-Aktivitäten durch Internetprovider oder Behörden.
  • Sichere Verbindung in öffentlichen Netzwerken: Öffentliche WLAN-Netzwerke sind oft ungesichert und können leicht von Cyberkriminellen ausgenutzt werden. Wenn ein Online-Zugang unterwegs erforderlich ist, ist ein VPN ideal, um die Privatsphäre und Sicherheit zu gewährleisten.
Kinder sind heute schon früh digital unterwegs und müssen geschützt werden.
© Ludovic Toinel (Unsplash)

2. Regelmäßige Aktualisierung aller Passwörter

Einer der ältesten Tipps, aber immer noch eine der wirksamsten Maßnahmen, ist die regelmäßige Änderung der Passwörter. Durch regelmäßige Aktualisierungen sind persönliche und finanzielle Daten sicher aufgehoben.

Bei der Erstellung von Passwörtern ist Folgendes zu beachten:

  • Starke Passwörter: Starke Passwörter mit einer Kombination aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen sind schwieriger zu knacken.
  • Individuelle Passwörter: Jedes Familienmitglied sollte ein individuelles Passwort haben. Im Falle eines Cyberangriffes wird das Risiko minimiert und es werden nicht alle Konten im Haushalt kompromittiert.
  • Hilfe durch einen Passwort-Manager: Er hilft beim Erstellen und Verwalten komplexer Passwörter für verschiedene Konten, ohne diese manuell speichern zu müssen. Dies schützt vor dem Verlust oder Vergessen von Passwörtern.
  • Aktivierung von Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Durch die Zwei-Faktor-Authentifizierung wird eine zusätzliche Sicherheitsebene geschaffen. Selbst wenn das Passwort bekannt ist, kann ohne die zusätzliche Authentifizierung per Smartphone oder E-Mail nicht auf das Konto zugegriffen werden.

3. Sicherheitssoftware installieren

Antivirenprogramme, Firewalls und Anti-Malware-Software sind unverzichtbar, um digitale Bedrohungen abzuwehren. Es sollte auf allen Geräten der Familienmitglieder eine einheitliche Software installiert und regelmäßig aktualisiert werden. Das schützt vor Viren, Phishing-Attacken und allen anderen Online-Bedrohungen. 

Gerade wenn man oft zu Hause im Home-Office arbeitet oder die Bequemlichkeit des Online-Bankings nutzt, ist dies unerlässlich. Nach getaner Arbeit sollte nicht vergessen werden, sich aus allen Konten und Applikationen, die verwendet wurden, abzumelden. So bleiben die Daten weiterhin vor unbefugtem Zugriff geschützt.

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© WebFactory Ltd (Unsplash)

4. Sichere Gerätekonfiguration

Die Sicherheitskonfiguration von Geräten wie Smartphones, Laptops und Tablets ist essenziell. Zusätzlich sollten Sicherheitsfunktionen wie automatische Updates, Firewall-Schutz und Verschlüsselung aktiviert werden. Diese Einstellungen sorgen dafür, dass die Geräte immer auf dem neuesten Stand sind und eventuelle Sicherheitslücken geschlossen werden. 

Dabei wird des Öfteren in privaten Haushalten der Router vergessen, der allerdings eine zentrale Rolle in der Sicherheit aller angeschlossenen Geräte spielt. Hier kann man mit folgenden Sicherheitsmaßnahmen die Gerätekonfiguration schützen: 

  • Aktualisierung der Firmware: Die Firmware des Routers sollte stets auf dem neuesten Stand sein.
  • WLAN-Passwort: Es sollte ein langes und komplexes WLAN-Passwort verwendet werden, das aus mindestens 20 Zeichen besteht.
  • Netzwerkverschlüsselung: Aktivierung der WPA3-Verschlüsselung, falls der Router dies unterstützt. Ansonsten WPA2 verwenden. 

5. Bewusstsein für Datenschutz 

Es ist wichtig, Kinder und Jugendliche schon frühzeitig mit dem Thema Datenschutz vertraut zu machen. Eltern können dabei helfen, indem sie ihren Kindern erklären, welche persönlichen Informationen online geteilt werden können. Alle Familienmitglieder sollten verstehen, dass Webseitenbetreiber und App-Anbieter Daten sammeln. 

Persönliche Daten sind für Unternehmen äußerst wertvoll, da sie Einblicke in das Verhalten, die Vorlieben und die Bedürfnisse der Nutzer geben. Auch wenn eine App kostenlos ist, bezahlt man mit seinen Daten und seiner Privatsphäre. Gerade in sozialen Netzwerken ist es wichtig, seine Privatsphäre zu schützen und nicht alles mit der Öffentlichkeit zu teilen. 

Einmal ins Netz gestellt, gibt es kein Zurück mehr, denn das Internet vergisst nichts. Persönliche Informationen, Bilder und Videos lassen sich nur schwer wieder vollständig entfernen. Deshalb ist es hilfreich, wenn jedes Familienmitglied clever surft und vorsichtig mit sozialen Netzwerken umgeht.

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© Thomas Jensen (Unsplash)

6. Digitale Auszeiten

Digitale Auszeiten helfen, geistig und körperlich fit zu bleiben und gemeinsame Aktivitäten abseits des Bildschirms zu genießen. Es gibt viele Möglichkeiten, ein gesundes Gleichgewicht zwischen der digitalen und der realen Welt zu finden. Ein gemeinsames Abendessen ohne Smartphone oder ein Spieleabend sind viel wertvoller. Hier entstehen gemeinsame Erinnerungen, an die man sich gerne zurückerinnert. 

Auch Outdoor-Aktivitäten schaffen Raum für die persönliche Kommunikation untereinander. Mit diesen Aktivitäten kann man wieder kreativ sein und vergessene Offline-Vorlieben neu entdecken. Eltern, die sich bewusst digitale Auszeiten nehmen, zeigen auch ihren Kindern, wie wichtig es ist, gesunde Gewohnheiten im Umgang mit Technologie zu entwickeln.

Gemeinsam sichere Gewohnheiten schaffen

Die Verbesserung der digitalen Hygiene in der Familie erfordert gemeinsames Engagement und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen. Eltern sind als Vorbilder gefordert, Kindern und Jugendlichen den Umgang mit persönlichen Daten vorzuleben und sie beim Schutz ihrer digitalen Geräte praktisch zu unterstützen.

Diese Tipps sollen helfen, sichere und verantwortungsvolle Gewohnheiten im Umgang mit digitalen Medien zu entwickeln. Der Schutz persönlicher Daten, die richtige Konfiguration der Geräte und digitale Auszeiten für Aktivitäten ohne Smartphone und Co. sind wichtige Schritte. Damit lässt sich die digitale Welt in der Familie sicher und harmonisch gestalten.

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