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KinderkramApps & DigitalesInteraktive Vorlesegeschichten sind auf dem Vormarsch

Interaktive Vorlesegeschichten sind auf dem Vormarsch

Am 23. April ist Welttag des Buches. Und immer mehr Angebote „flankieren“ das geschriebene Wort. Die digitale Angebote für Kinder nehmen rasant zu. Viele Verlage bieten Apps, die Geschichten mit Geräuschen, Animationen und Spielen erlebbar machen. Sie faszinieren oft schon die Jüngsten, zumal sie mit intuitiven Handbewegungen leicht zu navigieren sind. „Ob digital oder analog: auf die passenden Inhalte kommt es an, damit Kinder mehr über sich und ihre Welt erfahren und ihrer Fantasie freien Lauf lassen können“, empfiehlt Kristin Langer, Mediencoach der Initiative für den altersgerechten Umgang mit Medien „SCHAU HIN!“.

Verständlich, altersgerecht und interaktiv

Für Klein- und Kindergartenkinder sind Kinderbuch-Apps zu empfehlen. „Gerade bei Kleinkindern ist es wichtig, dass sie mobile Geräte nur in Begleitung der Eltern nutzen und die Inhalte gut ausgewählt sind, da schnelle und laute Anwendungen sie überfordern können. Damit sie das Erlebte verarbeiten können, sind maximal eine Viertelstunde bei Kindern unter drei und eine halbe Stunde bei Kindern bis fünf Jahren ratsam“, so Kristin Langer.

Gute Apps sind einfach aufgebaut, haben eine selbsterklärende Navigation, etwa über Symbole oder eine gesprochene Anleitung, animieren zur Interaktion und enthalten spielerische Elemente, die den Inhalt veranschaulichen, ohne zu sehr davon abzulenken. Sie sind frei von ängstigenden Inhalten oder Werbung sowie von In-App-Käufen. Verlinkungen zu sozialen Netzwerken oder zum App-Shop sind mindestens in einem geschützten Elternbereich. Die App verfügt am besten über eine verständliche, an- und abschaltbare Erzählstimme und ermöglicht individuelle Einstellungsmöglichkeiten.

Für Grundschulkinder eignen sich interaktive Lese-Apps, die das Lesenlernen spielend fördern, etwa indem sie vorgelesene Wörter synchron hervorheben. Von Vorteil ist es, wenn Wortbedeutungen erklärt werden sowie Übungen zu Rechtschreibung und Grammatik angeboten werden. Hier können Eltern darauf achten, dass die App auch zum Schulstoff passt und sie ihrem Kind den sicheren Umgang mit mobilen Geräte näher bringen, um mit der Lese- auch die Medienkompetenz zu fördern.

Geräte kindgerecht sichern

Grundsätzlich ist bei Kindern bis etwa zwölf Jahren die Installation von Apps noch Aufgabe der Eltern, die Internet- und andere Datenverbindungen sind besser ausgeschaltet. Um die mobilen Geräte kindersicher zu machen, eignen sich Sicherheitseinstellungen und Jugendschutz-Apps. So vermeiden Eltern, dass ihr Kind ungewollt In-App-Käufe vornimmt und ungeeignete Apps und Webseiten öffnet. Konkrete Tipps zu Sicherheitseinstellungen und Jugendschutz-Apps für portable Geräte sowie App-Tipps bietet SCHAU HIN! auf www.schau-hin.info im Bereich „Mobile Geräte“.

Auf guten Medienmix achten

Das digitale Lesen bietet aufgrund der Interaktivität und der Nutzung gewisse Vorteile, wie Dr. Sigrid Fahrer, Leiterin des Entwicklungsbereichs „Digitales Lesen“ der Stiftung Lesen betont: „Die digitalen Leseformate wecken natürlich die Neugier. Da man einem E-Book nicht gleich seine Seitenstärke ansieht, trauen sich in der Tat auch die ‚Wenigleser‘ mal an umfangreichere Inhalte. Und sie motivieren nachweislich besonders die Väter, ihren Kindern mehr vorzulesen und als männliche Lese-Vorbilder in Erscheinung zu treten“. Wichtig ist, digitale oder analoge Formen nicht gegeneinanderzustellen, sondern als gute Ergänzung zu sehen.

Empfehlungen nutzen

Weitere Tipps zum digitalen Lesen bietet die Stiftung Lesen. Gute (Bücher)-Apps finden Eltern ebenso bei app-tipps.net sowie in der Datenbank „Apps für Kinder“.

Bildquelle: © Bomix – Fotolia.com

Mark Bourichter
Mark Bourichter
Mark Bourichter ist Vater von Henri, Baujahr 2012. Er macht seit über zehn Jahren was mit Medien. Seine Arbeiten sind mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Internationalen Deutschen PR-Preis und dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation.

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