Wir schreiben bei Daddylicious oft über heile und glückliche Familien und gelegentlich aus eigener Erfahrung über Familienmodelle wie Patchwork. Von anderen, meist heiklen Themen wie alleinerziehende oder sich trennende Väter berichten wir mangels Erfahrung seltener. Trotzdem wollen wir für alle Eltern passende Inhalte bereitstellen. Und da wissen wir, dass oft Hilfe bei Elternkrisen gesucht wird. Daher stellen wir euch heute die Stiftung GOLDKIND vor. Die bietet Kindern aus dysfunktionalen Familien eine schnelle und unkomplizierte Soforthilfe und unterstützt Mütter und Väter mit einem zeitgemäßen, digitalen Angebot.
Bevor wir euch aber aufzeigen, wie euch die Stiftung GOLDKIND unterstützen kann, klären wir erstmal die Begrifflichkeit.
Was sind dysfunktionalen Familien?
Mit dysfunktionalen Familien sind die Eltern gemeint, die ihrer Funktion als Eltern nicht vollumfänglich nachkommen. Daher der Name. Viele Kinder wissen allerdings gar nicht, dass ihre Familie von der Norm abweicht, denn sie wachsen ja mit den Verhaltensweisen auf und müssen erstmal ein Bewusstsein entwickeln, was denn eigentlich normal ist und was nicht. Allein in Deutschland wachsen bis zu vier Millionen Kinder mit psychisch kranken Eltern auf, die einen dysfunktionalen Erziehungsstil ausüben. Auch Süchte und Abhängigkeiten der Mütter und Väter können dafür sorgen, dass sie die Rolle als Eltern nicht ausfüllen können oder überfordert sind.
Stiftung GOLDKIND
Die Stiftung GOLDKIND dienst als Anlaufstellung für eine erste Hilfe. Dazu müssen sich Eltern natürlich zuerst einmal bewusst sein, dass sie überhaupt Hilfe benötigen. Wenn der Schritt gemacht ist, bekommen sie auf der Mental-Health-Plattform eine Soforthilfe bei Krisen durch diplomierte Therapeut:innen. In dem Support stehen insbesondere die Kinder im Mittelpunkt. Für die gibt es eine Vielzahl an professionellen Gesprächsangeboten, altersgerechten Informationen und Coaching. Betroffene Kinder können hier direkt, kostenfrei und niederschwellig Kontakt zu einem erfahrenen Psychologenteam aufnehmen – über Videosprechstunde, im E-Mail-Austausch, per Chat oder im Forum.
Darüber hinaus hat sich GOLDKIND auf die Fahne geschrieben, mehr Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen und Hilfswillige mit Material zu versorgen, damit sie in ihrem Umfeld Betroffene unterstützen können.
Betroffene Kinder berichten
- „Meiner Mutter war der Friseurtermin wichtiger als meine Abschlussfeier.“
- „Bei Papas Wutanfällen verstecke ich meine kleinen Geschwister unter meinem Bett.“
- „Egal wie gut ich bin, ich habe ihr nie genügt.“
- „Ich halte das nicht mehr aus.“
Bei diesen Sätzen von Kindern aus dysfunktionalen Familien läuft es einem kalt den Rücken runter, denn es wird deutlich, was so ein Verhalten bei den Kindern auslöst. Solche Erlebnisse prägen die Kinder und bleiben als Muster aus der Kindheit haften. Die betroffenen Kinder nehmen diese Erfahrungen mit in die Pubertät und ins Erwachsenenalter.
Die Gründer und Betreiber
Gegründet wurde die Stiftung GOLDKIND von dem Unternehmer Jan Fischer, dem das Thema ganz persönlich am Herzen liegt. „Wir sehen, dass das Angebot an Hilfen unseres Sozialsystems die Kinder und ihre Eltern oft gar nicht erreicht. Für diese Kinder sind wir mit GOLDKIND da, helfen unmittelbar und lindern ihr Leid. Dazu gehen wir völlig neue Wege mit zeitgemäßen, digitalen Angeboten, die direkt erreichbar sind“, sagt der Jan Fischer.
Geleitet wird GOLDKIND von der Geschäftsführerin und ehemaligen Medienmanagerin Carolina Pougin. „Die Gründe für eine Schieflage in der Familie können vielfältig sein: Suchterkrankungen, Depressionen und psychische Störungen haben massive Auswirkungen auf die Kleinsten“, erklärt Carolina Pougin. Sie betont: Bis zu vier Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland wachsen mit einem psychisch kranken Elternteil auf. Sie haben ein drei- bis vierfach erhöhtes Risiko, selbst einmal psychisch krank zu werden.
Das Angebot von GOLDKIND
Die Gründer und Betreiber der Stiftung haben sich zwei Schwerpunkte für ihre tägliche Arbeit gesetzt.
Hilfe für Betroffene
Der wichtigste Part von GOLDKIND ist die konkrete Hilfe für Betroffene über verschiedene Kontaktkanäle. Ansprechpartner sind erfahrene Psycholog:innen, die schnell und direkt Tipps zur Selbsthilfe geben und kindgerechten Content zur Verfügung stellen. So gibt es zum Beispiel einen GOLDKIND-Youtube-Kanal mit Erklärvideos von Casy Dinsing. Die psychologische Beraterin zeigt, wann das Verhalten der Eltern nicht mehr gesund ist und wie Kinder damit umgehen können. Außerdem gibt es Hörbücher der Kinderbuchautorin Anja Janotta, die von Kindern und Jugendlichen handeln, die in ähnlichen Situationen gefangen sind. Maskottchen der Stiftung ist die Figur GOLDIE.
Aufmerksamkeit für das Thema
Das zweite Ziel von GOLDKIND ist es, erwachsene Beteiligte aus dem Umfeld der betroffenen Familien für Alarmsignale zu sensibilisieren. „Egal ob Nachbarin, Opa, Kinderpflegerin oder Freund der Familie: Wir versuchen diejenigen aufzuklären, die die betroffenen Kinder gut kennen und am ehesten bemerken, wenn etwas nicht stimmt“, sagt Carolina Pougin. „Sie sollten in die Lage kommen, den Punkt zu erkennen, an dem die Probleme so existenziell sind, dass Hilfe von außen nötig ist.“
Um diese Aufmerksamkeit zu erreichen, hat GOLDKIND umfangreiche Informationen im Angebot. Es gibt monatliche Schulungen von Fachpersonal wie Pädagog:innen, Pfleger:innen und Lehrer:innen. So wird umfassend über Störungsmuster wie Depressionen, Borderline oder Narzissmus und deren Auswirkungen auf das System Familie aufgeklärt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt darauf, die „Red Flags“ zu identifizieren, die anzeigen, wann beobachtende Erwachsene eingreifen sollten.
Podcast und Social Media
Der GOLDKIND-Podcast (Spotify // Apple) mit dem Coach Alexander Nusselt beleuchtet mit den unterschiedlichsten Experten die vielen Facetten, die das Aufwachsen in einer dysfunktionalen Familie mit sich bringt, und wie die Hilfenetze einzelner Institutionen die Familien in ihrer schwierigen Situation unterstützen können. Wie groß der Beratungsbedarf bei dysfunktionalen familiären Beziehungen derzeit ist, zeigt die Frequentierung des Portals von GOLDKIND, das monatlich bis zu 14.000 Besuche verzeichnet, das Hilfeangebot für Kinder und Jugendliche wird immer häufiger in Anspruch genommen.
Solltet ihr das Gefühl haben, dass das Angebot euch oder Familien aus eurem Umfeld weiterhelfen kann, dann klickt gern mal rein oder erzählt anderen Eltern davon. Updates zu GOLDKIND bekommt ihr auch bei Instagram und Facebook.
Titelbild © cottonbro studio (Pexels)