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RatgeberFinanzenGeld sparen für Kinder: So funktionierts

Geld sparen für Kinder: So funktionierts

Die finanzielle Vorbereitung auf den Zuwachs in der Familie stellt eine wesentliche Grundlage dar, um eine sorgenfreie Zukunft zu gewährleisten. In diesem Artikel werden praktische Strategien und Tipps vorgestellt, die dabei helfen, die finanziellen Herausforderungen der Elternschaft effektiv zu bewältigen. 

Es wird erörtert, wie durch sorgfältige Budgetplanung, gezieltes Sparen und die Inanspruchnahme staatlicher Leistungen eine solide finanzielle Basis geschaffen werden kann, um das Zuhause optimal auf das Abenteuer Kind vorzubereiten.

Wie kann man für den Nachwuchs Geld sparen?

Das gezielte Ansparen von Kindergeld ist eine wirkungsvolle Methode, um frühzeitig ein finanzielles Polster für den Nachwuchs aufzubauen. Indem man das Kindergeld direkt auf ein spezielles Spar- oder Anlagekonto für das Kind leitet, wird sichergestellt, dass diese Mittel für die Zukunft des Kindes erhalten bleiben. 

Über die Jahre hinweg kann so durch den Zinseszinseffekt ein beachtliches Kapital entstehen, das für Ausbildung, Studium oder den ersten eigenen Wohnraum genutzt werden kann. Es empfiehlt sich, ein Konto zu wählen, das eine attraktive Verzinsung bietet und gleichzeitig flexibel genug ist, um auf die Bedürfnisse des heranwachsenden Kindes reagieren zu können.

Darüber hinaus kann die Nutzung von vermögenswirksamen Leistungen eine sinnvolle Ergänzung sein, um das Sparziel für den Nachwuchs zu erreichen. Viele Arbeitgeber bieten die Möglichkeit, einen Teil des Gehalts direkt in vermögensbildende Maßnahmen wie Bausparverträge oder Fondssparpläne zu investieren, um langfristig Geld sparen zu können. 

Geld sparen ist mit Kindern gar nicht so einfach
© Jakub Żerdzicki (Unsplash)

Oft wird dies durch zusätzliche Arbeitgeberbeiträge unterstützt, die die Sparbemühungen weiter verstärken. Durch die Kombination aus vermögenswirksamen Leistungen, staatlichen Prämien und steuerlichen Vorteilen lässt sich das für den Nachwuchs angelegte Kapital effektiv mehren. Wichtig ist hierbei, die verschiedenen Anlagemöglichkeiten sorgfältig zu prüfen und eine Option zu wählen, die zu den langfristigen finanziellen Zielen für das Kind passt.

Was kostet ein Kind bis zum 18. Lebensjahr?

Die Kosten für die Erziehung eines Kindes bis zum 18. Lebensjahr können erheblich variieren, je nach Lebensstandard, Wohnort und individuellen Entscheidungen der Familie in Bezug auf Ausbildung, Freizeitaktivitäten und sonstige Unterstützungen. In Deutschland gibt das Statistische Bundesamt regelmäßig Schätzungen zu den durchschnittlichen Kosten für ein Kind bis zur Volljährigkeit heraus.

Laut den neuesten verfügbaren Daten bis zu meinem letzten Wissensstand im April 2023 belaufen sich die Gesamtkosten für die Erziehung eines Kindes bis zum 18. Lebensjahr auf etwa 150.000 Euro bis über 200.000 Euro. Diese Schätzungen umfassen laufende Ausgaben für Nahrung, Kleidung, Wohnen, Freizeit, Bildung und Betreuung, jedoch nicht die Kosten für höhere Bildung wie Studium oder Ausbildung nach dem 18. Lebensjahr.

Die Kosten setzen sich wie folgt zusammen:

  • Wohnen: Die größten Ausgaben entstehen oft durch zusätzlichen Wohnraumbedarf. Die Miete oder die Kosten für ein größeres Eigenheim tragen erheblich zu den Gesamtkosten bei.
  • Nahrung und Kleidung: Regelmäßige Ausgaben für Essen und Bekleidung summieren sich über die Jahre. Diese Kosten können je nach Präferenzen und Markenbewusstsein der Familie variieren.
  • Bildung und Betreuung: Kindergarten, Schule, Hobbys und eventuell Nachhilfe verursachen weitere Kosten. Auch hier gibt es große Unterschiede, je nachdem, ob öffentliche Einrichtungen genutzt werden oder private, kostenpflichtige Alternativen.
  • Freizeitaktivitäten: Kosten für Sport, Musikunterricht, Urlaube und andere Freizeitaktivitäten tragen ebenfalls zu den Gesamtkosten bei.
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© Siniz Kim (Unsplash)

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Zahlen Durchschnittswerte darstellen und die tatsächlichen Kosten je nach individuellen Umständen und Entscheidungen stark variieren können. Zudem steigen die Lebenshaltungskosten stetig, was bedeutet, dass die Kosten für die Erziehung eines Kindes in der Zukunft voraussichtlich weiter zunehmen werden. 

Viele Familien nutzen staatliche Leistungen wie Kindergeld und steuerliche Freibeträge, um die finanzielle Belastung zu mindern.

Staatliche Unterstützungen und Beihilfen

In Deutschland stehen Familien verschiedene staatliche Unterstützungen zur Verfügung, die dazu beitragen sollen, die finanziellen Belastungen durch die Erziehung und Betreuung von Kindern zu mindern.

Diese Unterstützungen zielen darauf ab, allen Kindern unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern faire Startchancen zu bieten. Hier sind fünf zentrale staatliche Leistungen zusammengefasst:

  • Kindergeld: Eine monatliche Zahlung für alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr, unter bestimmten Voraussetzungen auch bis 25. Lebensjahr, die dazu beiträgt, die grundlegenden Lebenshaltungskosten für Kinder zu decken.
  • Elterngeld: Einkommensersatzleistung für Eltern, die nach der Geburt ihres Kindes Zeit mit diesem verbringen möchten und deshalb ihr Einkommen reduzieren oder eine berufliche Pause einlegen.
  • Kinderzuschlag: Zusätzliche finanzielle Unterstützung für Familien mit geringem Einkommen, um zu verhindern, dass sie aufgrund der Kosten für ihre Kinder Sozialleistungen in Anspruch nehmen müssen.
  • Unterhaltsvorschuss: Unterstützung für Alleinerziehende, die keinen oder nur unregelmäßigen Unterhalt vom anderen Elternteil erhalten, um den finanziellen Ausfall teilweise zu kompensieren.
  • Bildungs- und Teilhabepaket: Bietet finanzielle Unterstützung für Bildungsaktivitäten, Mittagessen in Schulen oder Kitas, Mitgliedsbeiträge für Sportvereine oder Musikschulen für Kinder aus einkommensschwachen Familien, um ihre soziale Teilhabe zu fördern.

Diese Leistungen sind Teil des sozialen Sicherungssystems in Deutschland und sollen sicherstellen, dass alle Kinder Zugang zu den notwendigen Ressourcen für eine gesunde Entwicklung und Bildung haben.

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© photographyMK (depositphotos.com)

Fazit: So kann man sich als Familie finanziell auf ein Kind vorbereiten

Eine solide finanzielle Planung ist entscheidend, um sich als Familie optimal auf die Ankunft eines Kindes vorzubereiten. Das Anlegen eines Budgets und das frühzeitige Sparen bilden die Grundlage, um die mit der Erziehung verbundenen Kosten zu bewältigen. Darüber hinaus hilft die Nutzung staatlicher Unterstützungen wie Kindergeld und Elterngeld, die finanzielle Last zu erleichtern. Ein Notfallfonds ist zudem essentiell, um auf unvorhersehbare Ereignisse reagieren zu können, ohne in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.

Langfristige Überlegungen, insbesondere für die Bildung des Kindes, sind ebenfalls wichtig. Das rechtzeitige Planen für Kindergarten, Schule und eventuelle Studiengebühren kann dazu beitragen, spätere finanzielle Engpässe zu vermeiden. Durch diese Maßnahmen können Familien eine sichere und förderliche Umgebung für die Entwicklung ihres Kindes schaffen, während sie finanziell gut aufgestellt sind, um die Herausforderungen und Freuden der Elternschaft zu genießen.

Titelbild © romrodinka (depositphotos.com)

Carlos Link-Arad
Carlos Link-Arad
Carlos ist seit Jahren in der Finanzbranche als Autor, Produktentwickler und mittlerweile als Gründer unterwegs. Er hat in Frankfurt Wirtschaftswissenschaften studiert und anschließend in verschiedenen Fintechs in Berlin als Produktmanager und Marketer gearbeitet. Carlos ist als digitaler Nomade ständig in der Weltgeschichte unterwegs und surft leidenschaftlich gerne in Asien und Portugal.

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