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RatgeberFamilienlebenDie ersten Tage mit Baby zuhause. So wird's entspannt

Die ersten Tage mit Baby zuhause. So wird’s entspannt

Wenn ihr mit Eurem Baby und der Mutter nach der Geburt aus dem Krankenhaus nach Hause fahrt, beginnt eine sehr aufregende Zeit. Meist wechseln sich Sorgen und Beschützerinstinkte mit unglaublich großer Freude ab. Frische Eltern sind oft total aufgeregt und wollen alles richtig machen. Gerade jetzt, wo keine Hebamme mehr dazugerufen werden kann. Euer Baby ist noch etwas zerknautscht und will nur schlafen und essen. Ihm einfach dabei zuzugucken, fühlt sich unglaublich schön an. Wie ihr insbesondere als Daddy für entspannte erste Tage sorgen könnt, verraten wir Euch jetzt.

Erlebt das Baby nicht durch die Linse

Zuerst einmal ein grundsätzlicher Hinweis: versucht, die Nutzung Eures Smartphones auf ein Minimum zu reduzieren. Genießt vielmehr die schönen Augenblicke zusammen mit Eurer Partnerin. Und zwar direkt und ohne Linse zwischen Euch und dem was es zu erleben gibt. Denn Erinnerungen machen unser Leben bunt und nicht ne fette Bildersammlung. Das gilt auch schon für den Kreißsaal. Meist machen die Hebammen ein Bild von dem frischgeborenen Baby. Also fuchtelt nicht mit Eurer HandyCam vor dem Entbindungsbett rum. Denn die angehende Mutter fühlt alles, nur sich selbst nicht fotogen.

Also, ein paar schnelle Shots vom Frischling sind sicher OK. Aber der blutverschmierte Stöpsel muss nicht für die Ewigkeit archiviert werden. Und den gleichen Umgang empfehlen wir zuhause. Immer mal eine schöne Serie vom Baby fotografieren, statt ununterbrochen das Handy drauf zu halten.

Dem Baby möchte man selbst beim Schlafen zugucken
© Daddylicious

Nehmt Elternzeit

Zweiter Tipp: verschafft Euch Zeit. Reicht frühzeitig Urlaub ein. Und wenn es schon keine längere Elternzeit ist, so solltet Ihr mindestens zwei Wochen Urlaub nehmen. Ihr solltet Euch vornehmen, den Haushalt zu schmeissen, damit Eure Partnerin sich nach der Geburt weiter ausruhen kann. Also seht zu, dass die Bude in Schuss ist. Oder organisiert jemanden, der das übernimmt. Aber Vorsicht: eine engagierte Putzfrau mit Staubsauger kann genauso stressen wir eine Mutter oder Schwiegermutter, die doch nur helfen will. Also überlegt genau, was Euch am meisten entlastet und trotzdem entspannt. Die Vereinbarkeit von Job und Familie ist eins der zentralen Themen für alle Väter.

Zeit planen

Versucht auch die Besuche von der Verwandtschaft, Freunden und anderen Interessierten im Griff zu haben. Die ersten Wochen sind eine ganz besonders intensive Zeit und die ist schützenswert. Daher lasst es nicht zu, dass andere Eure Zeit verplanen. Die Familie sollte Zeit zum Ansehen bekommen und ganz nahestehende Freunde auch. Ansonsten verschafft Euch Zeit für Euch. Denn auch Ihr müsst den kleinen Menschen kennenlernen, der nun Euer Leben weitestgehend bestimmen wird. Diese ruhige, gemeinsame Zeit mit der neuen Familie sind unbezahlbar.

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© Daddylicious


Je nach Größe des Verwandten- und Freundeskreises müssen direkt nach der Geburt eine Menge Nachrichten versendet, Termine organisiert und Telefonate erledigt werden. Das nimmt eine Menge Zeit in Anspruch und kann auch lästig werden. Daher macht es Sinn, sich schon vor dem großen Tag zu überlegen, wen man alles um sich haben mag und wer informiert werden muss. Entsprechende Listen mit Mailadressen und Telefonnummern erleichtern die Telefonlawine danach.

Behördengänge

Was gibt es noch zu tun? Anmeldungen beim Standesamt und der Kindergeldstelle stehen an. Die Unterlagen dazu bekommt Ihr oft direkt nach der Geburt im Krankenhaus überreicht. Meldet Euch außerdem bei Eurem Kinderarzt, um den ersten Untersuchungstermin zu vereinbaren. Wollt Ihr eine Geburtsanzeige in einer Zeitung schalten oder vielleicht sogar gleich entsprechende Karten mit Foto an die Verwandtschaft schicken? Das geht auch noch 3-4 Wochen nach der Geburt- Also keinen Streß. Hier findet ihr eine Checkliste aller wichtigen Aufgaben zur Geburt zum Download.

Lernt die wichtigen Handgriffe

Und ein Tipp für die „Arbeit am Kind“: wenn Ihr Euch nicht vorab schlau gemacht habt, dann guckt jetzt genau zu. Wie wird das Kind gewickelt? Welche Klamotte bei welcher Temperatur? Und was ist alles zu tun, wenn die Babies nachts wach werden? Wie ist das Mischverhältnis bei der Milchflasche und welche Trinktemperatur soll es ein? Lernt diese Abläufe, dann könnt Ihr am meisten unterstützen. Denn für die frische Mutter ist es ein gutes Gefühl, wenn die Verantwortung wirklich geteilt ist.

Außerdem fühlt es sich viel besser an, wenn Ihr wisst was zu tun ist, ohne ständig nachfragen zu müssen. „Hast Du was zum Anziehen rausgelegt?“ „Wieviel Pulver nochmal und wieviel Wasser?“ „Wo ist der Schnuller?“ Das sind schnell Fragen, die nur nerven.

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© Nyana Stoica (Unsplash)

In den ersten Tagen dreht sich logischerweise alles um das Baby. Die Mutter und eventuell die Geschwister stehen in der zweiten Reihe. Daher macht es Sinn, auch diesen Personen eine Freude zu machen. Hat Eure Partnerin Lust auf ein bestimmtes Essen? Dann kocht oder organisiert es. Und nehmt Euch intensive Zeit mit den Geschwistern. Auch ohne Baby. Macht einen tollen Papa-Ausflug und lasst die Mutter mit dem kleinen Kind zuhause. Auf jeden Fall ist es wichtig, die Geschwister immer mit einzubeziehen und nicht außen vorstehen zu lassen. Dann wird der frische Nachwuchs nämlich nur zum emotionalen Störfaktor für die größeren Kinder.

Die erste Tage mit Baby sind super…

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Euch nach der Geburt eine unglaublich intensive und sehr sehr schöne Zeit bevorsteht. Seid verständnisvoll mit Eurer Partnerin. Ihre Hormone tanzen noch Pogo und sie reagiert vielleicht manchmal anders, als ihr das erwartet. Genießt die gemeinsame Zeit mit Eurem Baby, schaufelt Euch viel entspannte Zeit frei und kümmert Euch um die Organisation vom Haushalt, Behördengängen und vor allem um die Geschwister. Dann könnt Ihr gemeinsam so entspannt wie möglich in die Zeit mit Eurem Neugeborenen starten.

Titelbild © Daddylicious

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

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