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RatgeberErnährungHey Sweeties - Strategien für Eltern zu Süßigkeiten bei Kindern

Hey Sweeties – Strategien für Eltern zu Süßigkeiten bei Kindern

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist für Kinder absolut wichtig, für Eltern aber gar nicht so leicht umzusetzen. Gerade Zucker ist der Endgegner für die Kleinen. Leider sind die Süßigkeiten in unserer heutigen Zeit allgegenwärtig und für Kinder oft auch ziemlich reizvoll. Doch wie viel Süßes ist eigentlich gut für sie? Diese Frage beschäftigt viele Eltern, die sich um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Kinder sorgen. Wir wollen euch ein paar Tipps und Richtlinien an die Hand geben, wie ihr eine ausgewogene Ernährung für eure Kinder umsetzen könnt, ohne Süßigkeiten komplett zu verteufeln. Entscheidend ist, dass ihr eine süße Balance findet und euren Kindern ein gesundes Verhältnis zu Süßigkeiten vermitteln könnt.

Die Rolle von Süßigkeiten in der Ernährung von Kindern

Süßigkeiten haben eine besondere Anziehungskraft auf Kinder. Mit ihren bunten Verpackungen, verlockenden Aromen und süßen Geschmacksrichtungen üben sie eine unwiderstehliche Faszination aus. Und sie begegnen den Kleinen auch überall. Beim Einkaufen, in den Medien und wahrscheinlich auch zuhause in einer Schublade. Doch warum sind Süßigkeiten für Kinder so attraktiv?

Warum Süßigkeiten so attraktiv für Kinder sind

Kinder sind von Natur aus neugierig und experimentierfreudig. Süßigkeiten bieten eine sensorische Erfahrung, die ihre Sinne anspricht und ihnen unmittelbare Befriedigung verschafft. Der süße Geschmack löst im Gehirn die Freisetzung von Dopamin aus, einem Neurotransmitter, der mit Vergnügen und Belohnung in Verbindung gebracht wird. Dieser neurochemische Effekt verstärkt die positive Assoziation von Süßigkeiten und Wohlbefinden bei Kindern.

Zusätzlich dazu sind Süßigkeiten oft eng mit positiven Emotionen und sozialen Ereignissen verbunden. Sie werden häufig als Belohnung für gutes Verhalten oder besondere Leistungen eingesetzt und sind fester Bestandteil von Feierlichkeiten wie Geburtstagen, Halloween oder Weihnachten. Diese Verknüpfung verstärkt die Attraktivität von Süßigkeiten und prägt das Essverhalten von Kindern bereits in jungen Jahren.

Süßigkeiten über einen großen Reiz auf Kinder aus.
© April Walker (Unsplash)

Die Auswirkungen von übermäßigem Süßigkeitenkonsum auf die Gesundheit

Obwohl Süßigkeiten einen gewissen Platz in der Ernährung von Kindern haben können, ist übermäßiger Konsum mit verschiedenen gesundheitlichen Risiken verbunden. Zu den unmittelbaren Auswirkungen gehören Zahnschäden, Übergewicht und erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten wie Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Darüber hinaus kann ein hoher Zuckerkonsum das Essverhalten von Kindern beeinflussen und zu einer Vorliebe für süße Lebensmittel führen. Dies kann langfristig zu einer unausgewogenen Ernährung und einem Mangel an wichtigen Nährstoffen führen, die für das Wachstum und die Entwicklung von Kindern entscheidend sind.

Tipps für einen verantwortungsvollen Umgang mit Süßigkeiten

Um eine gesunde Ernährung für Kinder zu fördern, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Süßigkeiten entscheidend. Und wie so oft ist dabei auch das wichtig, was ihr dem Nachwuchs jeden Tag vorlebt.

Die Bedeutung von Vorbildern: Eltern als gute Essensvorbilder

Kinder lernen durch Beobachtung und Nachahmung. Indem Eltern selbst eine ausgewogene Ernährung praktizieren und einen gesunden Umgang mit Süßigkeiten vorleben, können sie ihren Kindern ein wichtiges Vorbild sein. Das bedeutet nicht, dass Süßigkeiten komplett vermieden werden müssen, sondern vielmehr, dass sie bewusst und in Maßen genossen werden sollten. Indem Eltern eine Vielfalt an gesunden Lebensmitteln anbieten und Naschereien als Teil einer ausgewogenen Ernährung behandeln, zeigen sie ihren Kindern, wie man eine gesunde Beziehung zu Essen entwickelt.

Süßigkeiten als gelegentliche Leckerei und nicht als Belohnung

Es ist wichtig, Süßigkeiten nicht als Belohnung für gutes Verhalten oder besondere Leistungen einzusetzen. Wenn Süßigkeiten mit positiven Ereignissen oder Emotionen verknüpft werden, kann dies dazu führen, dass Kinder eine ungesunde Beziehung zu Essen entwickeln und Süßigkeiten als Trost oder Entschädigung suchen. Stattdessen sollten Süßigkeiten als gelegentliche Leckerei betrachtet werden, die Teil eines ausgewogenen Ernährungsmusters sind. Auf diese Weise lernen Kinder, dass Süßigkeiten zwar schmackhaft sind, aber nicht die einzige Form der Belohnung darstellen.

„Süße Alternativen“- Gesunde Snacks statt Zuckerbomben

Eine Möglichkeit, den Zuckerkonsum von Kindern zu reduzieren, besteht darin, ihnen gesunde Alternativen zu klassischen Süßigkeiten anzubieten. Frisches Obst, Trockenfrüchte, Joghurt mit Früchten oder selbstgemachte Müsliriegel sind köstliche Optionen, die den süßen Zahn stillen, aber gleichzeitig wichtige Nährstoffe liefern. Indem Eltern diese „süßen Alternativen“ in den Alltag integrieren und sie als attraktive Optionen präsentieren, können sie den Konsum von zuckerhaltigen Süßigkeiten reduzieren und die Gesundheit ihrer Kinder fördern.

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© Wesual Click (Unsplash)

Praktische Strategien für eine ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern. Hier ein ein paar praktische Strategien für euch, mit denen ihr eine ausgewogene Ernährung fördern könnt. Dann werden die Süßigkeiten als Teil eines gesunden Ernährungsmusters berücksichtigt.

Die Rolle von Früchten und Gemüse als natürliche Süßigkeiten

Früchte und Gemüse sind nicht nur reich an wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen, sondern sie können auch eine süße und köstliche Alternative zu zuckerhaltigen Süßigkeiten darstellen. Indem ihr eine Vielfalt an frischen Früchten und Gemüsesorten in den Speiseplan eurer Kinder integriert, könnt ihr ihren Bedarf an süßen Geschmackserlebnissen auf gesunde Weise decken. Obstsalate, Smoothies, Gemüsesticks mit Dip oder gefrorene Fruchtspieße sind nur einige Beispiele für kreative Möglichkeiten, Früchte und Gemüse als natürliche Süßigkeiten zu genießen.

Die Bedeutung von regelmäßigen Mahlzeiten und Snackzeiten

Eine regelmäßige und strukturierte Mahlzeitenplanung ist entscheidend, um den Hunger eurer Kinder zu kontrollieren und übermäßigen Süßigkeitenkonsum zu vermeiden. Indem ihr feste Essens- und Snackzeiten festlegt, gebt ihr euren Kindern klare Richtlinien für ihre Ernährung und helfen ihnen, ein gesundes Essverhalten zu entwickeln. Achtet darauf, dass die Mahlzeiten ausgewogen sind und eine Kombination aus Proteinen, Kohlenhydraten, gesunden Fetten sowie Obst und Gemüse enthalten, um eine langanhaltende Sättigung zu gewährleisten.

Wie ihr Süßigkeiten in die Mahlzeitenplanung integrieren könnt

Eine Möglichkeit, Süßes und Naschereien in die Mahlzeitenplanung zu integrieren, besteht darin, sie bewusst und in Maßen zu genießen, anstatt sie als separate Leckerei zu betrachten. Zum Beispiel könnt ihr Desserts mit natürlichen Süßungsmitteln wie Honig, Ahornsirup oder Datteln zubereiten, anstatt raffinierten Zucker zu verwenden. Ihr könnt auch den Zuckergehalt von Rezepten reduzieren, indem ihr süße Zutaten durch weniger süße Alternativen ersetzt oder die Portionsgrößen von Süßigkeiten kontrolliert. Auf diese Weise könnt ihr den Genuss von Süßigkeiten ermöglichen, ohne den Zuckerkonsum eurer Kinder zu erhöhen oder ihre Gesundheit zu gefährden.

Faustformel für die tägliche Dosis Süßigkeiten

Eine allgemeingültige Aussage von Expert*innen oder Mediziner*innen zu finden, ist gar nicht so easy. Daher haben wir mal ein paar Statements zu dem Thema gesammelt:

  • „Nicht mehr als eine Handvoll Süßigkeiten am Tag“
  • „Mehr als 25 g Zucker pro Tag sollten es nicht sein“
  • „Nicht mehr als 10 % der Tageskalorienmenge in Form von Süßigkeiten oder Snacks, also max. 150 kcal“
  • „Einmal pro Tag darf ein Kind ruhig eine süße Sache bekommen – aber eben nicht mehr“

Im Ergebnis ist es eigentlich immer das gleiche. Möglichst nur einmal am Tag eine kleine Portion. Und es darf auch mal einen Tag lang gar nichts Süßes geben, damit es nicht zur festen Einrichtung wird. Übrigens zählt es zu dem Zuckerkonsum auch dazu, wenn euer Kind süße Limonade oder Säfte konsumiert oder ihr zum Nachtisch Eis oder Pudding esst.

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© Nagesh Badu (Unsplash)

Gesundheitsförderung als Familienprojekt

Eine gesunde Lebensweise ist mehr als nur eine Frage der Ernährung. Gemeinsame Aktivitäten und eine offene Kommunikation über Gesundheit und Ernährung können dazu beitragen, das Bewusstsein und die Werte einer gesunden Lebensweise in der Familie zu stärken.

Kochen und Backen als gemeinsames Familienritual

Das Zubereiten von Mahlzeiten gemeinsam als Familie kann nicht nur eine unterhaltsame und kreative Aktivität sein, sondern auch dazu beitragen, das Bewusstsein für gesunde Ernährung zu stärken. Indem ihr eure Kinder in den Koch- und Backprozess einbezieht, gebt ihr ihnen die Möglichkeit, Lebensmittel kennenzulernen, Geschmäcker zu entdecken und ihre kulinarischen Fähigkeiten zu entwickeln. Gemeinsame Koch- und Backabende können zu einem festen Familienritual werden, das nicht nur den Zusammenhalt stärkt, sondern auch das Verständnis für ausgewogene Ernährung fördert. Wir haben einige tolle Rezeptideen für euch. Außerdem sind wir selbst begeisterte Hello Fresh Nutzer und kochen gerade diese Familiengerichte gern gemeinsam nach Rezept.

Aktivitäten im Freien für eine gesunde Lebensweise

Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Lebensweise für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Gemeinsame Aktivitäten im Freien wie Spaziergänge, Fahrradtouren, Wanderungen oder gemeinsames Toben im Park oder auf dem Spielplatz bieten nicht nur eine Möglichkeit, sich zu bewegen und fit zu bleiben, sondern auch die Natur zu genießen und Stress abzubauen. Indem ihr als Familie regelmäßig Zeit im Freien verbringt, fördert ihr eine aktive Lebensweise und stärkt die Bindung untereinander.

Offene Kommunikation über Ernährung

Eine offene und ehrliche Kommunikation über Ernährungsgewohnheiten und die Bedeutung von ausgewogenem Essen ist absolut wichtig, um schon frühzeitig ein gesundes Essverhalten bei Kindern zu fördern. Nehmt euch Zeit, um mit euren Kindern über die Bedeutung von Nährstoffen, die Unterschiede zwischen gesunden und ungesunden Lebensmitteln sowie die Auswirkungen einer ausgewogenen Ernährung auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu sprechen. Indem ihr ein offenes Gesprächsklima schafft und die Fragen und Bedenken ernst nehmt, können ihr das Bewusstsein eurer Kinder für gesunde Ernährung stärken und sie dabei unterstützen, gute Essgewohnheiten zu entwickeln.

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© Gorilla (depositphotos.com)

Süßes Rezeptideen und Empfehlungen

Süßes muss nicht zwangsläufig zu einem schlechten Gewissen führen. Mit etwas Kreativität könnt ihr gesunde und leckere Alternativen zu klassischen Süßigkeiten zaubern, die nicht nur den Kindern schmecken, sondern auch euren eigenen Nährstoffbedarf decken. Hier sind zur Inspiration einige Rezeptideen und Empfehlungen.

Gesunde und leckere Alternativen zu klassischen Süßigkeiten

Süßigkeiten zu besonderen Anlässen

  • Selbstgemachte Popcornbälle mit Honig und getrockneten Früchten für Kindergeburtstage
  • Ein Obstbuffet mit einer Auswahl an verschiedenen Früchten für Familienfeiern
  • Ein Schokoladenfondue mit frischen Fruchtspießen für einen gemütlichen Abend zuhause
  • Ein Picknick im Park mit selbstgebackenen Müsliriegeln und geschnittenem Obst
  • Eine Smoothie-Bar auf einer Party, bei der Kinder ihre eigenen Smoothies mit verschiedenen Früchten mixen können

Tipps für die Aufklärung eurer Kinder

  • Erklärt euren Kindern die Unterschiede zwischen gesunden und ungesunden Lebensmitteln und betont die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung.
  • Bietet eine Vielfalt an gesunden Lebensmitteln an und ermutigt eure Kinder, neue Geschmacksrichtungen und Texturen auszuprobieren.
  • Setzt Süßigkeiten nicht als Belohnung ein, sondern behandelt sie als gelegentliche Leckerei, die Teil einer ausgewogenen Ernährung sind.
  • Ermutigt eure Kinder dazu, bewusst zu genießen und sich auf den Geschmack und die Textur von Lebensmitteln zu konzentrieren, anstatt sie gedankenlos zu konsumieren.

Indem ihr euren Kindern beibringt, Süßigkeiten bewusst zu genießen und eine ausgewogene Ernährung zu schätzen, könnt ihr dazu beitragen, dass sie ein gesundes Essverhalten entwickeln und ein Leben lang von einer gesunden Lebensweise profitieren. Mit den richtigen Strategien können Süßigkeiten zu einem genussvollen Teil des Lebens werden, ohne dabei die Gesundheit zu gefährden.

Titelbild © Patrick Fore (Unsplash)

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

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