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Jede Stimme zählt: Petition für 10 Tage Vaterschaftsfreistellung zur Geburt

Seit dem Start von Daddylicious vor fast zehn Jahren haben wir sehr viel über Elternzeit geschrieben. Denn wir möchten möglichst viele Väter motivieren, alles dafür zu tun, um nach der Geburt der Kinder mehr als nur zwei Wochen zuhause zu bleiben. Denn selbst die durch das Elterngeld unterstützten zwei Monate werden in Deutschland zu wenig ausgeschöpft. Helfen könnte es, wenn die Politik den Weg weiter dafür ebnet, dass die Papas weder finanzielle Schwierigkeiten für die Familie befürchten noch das Gefühl haben, sich so eine Auszeit im Job nicht leisten zu können. Ein Baustein ist die Vaterschaftsfreistellung zur Geburt. Daher unterstützen wir die derzeit laufende Petition. Hier sind alle Infos.

Um mehr Druck auszuüben und dem Antrag mehr Ausdruck zu verleihen, hilft jede Stimme. Also klickt bitte hier auf den Link, registriert euch mit wenigen Klicks und hinterlasst eure Stimme:

>>> Petition für 10 Tage Vaterschaftsfreistellung <<<

Und das sollt ihr auch tun, obwohl euer erstes Kind wahrscheinlich schon geboren wurde. Sonst würdet ihr wohl nicht hier lesen. Aber mit eurer Unterstützung helft ihr auch den Vätern von morgen. Und vielleicht ist eure Kinderplanung ja auch noch nicht am Ende. Daher sollte euch das ein paar Klicks wert sein. Angeschoben wurde diese Aktion von Papaseiten.de im Väterzentrum Dresden e.V., aus Dresden. Und wir wünschen uns, dass ihr Papas hier mal so viel Engagement zeigt, wie man es sonst nur von den Mamas kennt. Die sind nämlich deutlich leichter zu mobilisieren, wenn es um ihre Rolle als Mama geht und um die Möglichkeit, Veränderungen herbeizuführen.

Aktueller Status

Hier wechseln wir kurz in den Politik-Sprech, denn bei Behörden und offiziellen Angelegenheiten hat der Spaß keinen Platz ;-). Derzeit befindet sich der Referentenentwurf zum sogenannten Familienstartzeit-Gesetz der Bundesregierung in der Ressortabstimmung. Der Weg von der Gesetzesvorlage bis zum Kabinettsbeschluss im Bundestag ist klar geregelt und alles andere als ein Schnellschuss. Da haben zuerst einmal die betroffenen Ministerien eine ganze Menge Arbeit zu leisten. Und in diesem Prozess befindet sich gerade auch die Abstimmung über die Vaterschaftsfreistellung zur Geburt.

Ziel der Vaterschaftsfreistellung zur Geburt

Warum ist hier überhaupt Veränderung gewünscht? Na, ganz klar: Abhängig beschäftigte Partner oder Partnerinnen der Mutter sollen einen Anspruch auf eine bezahlte Freistellung von zehn Arbeitstagen direkt nach der Entbindung bekommen. Dabei geht es also gar nicht explizit nur um die Väter. Auch wenn die zum Großteil von dieser Gesetzesänderung betroffen wären. Und tief in die Tasche muss unser Finanzminister dafür auch gar nicht. Denn die neuen Partnerschaftsleistungen sollen auf das Elterngeld angerechnet werden. Das würde sogar jährlich etwa 78 Millionen Euro einsparen.

Durch eine gesetzlich verankerte Vaterschaftsfreistellung können sich Papas zumindest zum Start voll auf die Familie konzentrieren
© Jill Sauve (Unsplash)

Alle beteiligten Parteien wie an erster Stelle die Mütter und Väter, aber auch Hebammen und begleitende Personen empfinden die Vaterschaftsfreistellung als einen sehr wichtigen Schritt zur Unterstützung bei einer Geburt und der damit einhergehenden Familiengründung.

Begründung

Gerade beim ersten Kind müssen sich die frischgebackenen Eltern an die neue Lebenssituation mit ihrem kleinen Mitbewohner gewöhnen. Das ist ein Abenteuer, aber auch eine echte Herausforderung. Nicht nur durch viele organisatorische Aufgaben, sondern auch in finanzieller Hinsicht und durch einen komplett neuen Tagesablauf. Bei weiteren Kindern werden die Eltern zwar etwas routinierter, aber auch dann braucht die Familie viel Zeit und Kraft, um das neue Kind zu begrüßen. In dieser Phase sollten beide Elternteile an einem Strand ziehen und sich darauf konzentrieren können, den Alltag zu meistern. Und dabei würde eine Vaterschaftsfreistellung von 10 Tagen für alle Väter bei voller Lohnfortzahlung extrem helfen. Und es profitieren auch gar nicht nur die Eltern davon.

Vorteile für Väter

  • Sie haben etwas Zeit, sich auf die neue Situation einzulassen und sich darauf einzustellen
  • Väter bekommen von Beginn an die Chance, eine intensive Beziehung zum Kind aufzubauen
  • Der Fokus beider Eltern liegt auf dem Kind ohne beruflichen Stress im Hintergrund

Vorteile für Mütter

  • Beide Elternteile erleben die Startphase mit Baby gemeinsam und können sich unterstützen und Sicherheit geben
  • Der Partner hilft nach dem Kraftakt der Geburt und liefert emotionalen Beistand im Wochenbett
  • Die Mütter werden unterstützt und entlastet, um schnell wieder fit zu werden und langfristig gesund zu bleiben

Vorteile für Geschwister

  • Ältere Geschwister können sich durch Momente mit und ohne Baby besser an die neue Konstellation gewöhnen
  • Der Vater ist präsent für gemeinsame Aktivitäten
  • Bestehende Rituale wie Vorlesen oder Spielplatzbesuche finden weiterhin statt

Vorteile für Unternehmen

  • Langfristig sind die Mitarbeiter:innen motivierter, leistungsfähiger und verbundener
  • Väterfreistellung steht für die konsequente Realisierung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Vorteile für unsere Gesellschaft

  • Grundsätzlich sollten wir unsere Kinder ab der frühesten Phase besser stärken
  • Eine frühe Vater-Kind-Bindung steigert den Zusammenhalt und den Wert der Familien
  • Die Rolle des Vaters durch die Sorgearbeit in der Familie wird etabliert

Ihr seht, es hat eigentlich nur Vorteile, wenn die Väter per Gesetz die Chance bekommen, in den ersten Tagen komplett und ohne Einschränkungen für die Familie da zu sein. Und vielleicht wird so auch motiviert, die Elternzeit im Anschluss gleich noch zu verlängern. Wenn Ihr jetzt einen Teil dazu beitragen und für die Vaterschaftsfreistellung stimmen wollt, dann klickt den Link am Anfang des Textes und hinterlasst eure Stimme. Nach nachfolgenden Papas werden es euch danken!

Titelbild © Christian Bowen (Unsplash)

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

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