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Das Monchhichi ist zurück – oder war es nie weg?

Kennt ihr noch das Monchhichi? Wenn ich an meine eigene Kindheit in den 70ern zurückdenke, dann durften zwei Spielsachen im Kinderzimmer auf gar keinen Fall fehlen. Zum einen musste es der Zauberwürfel sein, von dem der „normale“ Nutzer maximal drei Seiten geschafft hat. Den Erfinder Ernő Rubik habe ich übrigens für mein zweites Magazin NOT TOO OLD mal für ein Interview erwischt. Und dann beginnt 1974 in Japan auch die Erfolgsgeschichte des Monchhichis – ein niedliches Plüschtier, das am Daumen nuckeln kann. Aber wo steckt es heute? Wir begeben uns im Spielzeug-Dschungel auf die Suche…

Ich erinnere mich noch, dass so ziemlich jeder meiner Freunde ein Monchhichi besaß. Der Spielwert war nicht höher als der von Puppen oder anderen Stofftieren und Teddys. Und der Preis war schon damals verhältnismäßig hoch. Trotzdem wurden die Eltern und Großeltern intensiv gebrieft, auf GAR KEINEN FALL mit einem Fake um die Ecke zu kommen, sondern das Original zu schenken. Imitationen gab es nämlich auch schon recht schnell, aber in der Gunst der Kinder fielen sie durch.

Das echte Monchhichi hatte flauschiges Haar, ein Lätzchen, das Mädchen hatte eine Schleife um die Haarsträhne – und der Daumen passte perfekt in den Mund. Natürlich gab es auch reichlich Zubehör und Bekleidung für die Kleinen. Mittlerweile wurde der Daumen übrigens aus pädagogischen Gründen von einem Schnuller abgelöst.

Wie steht es heute um das Monchhichi?

Kürzlich landete eine Pressemeldung zu einer Halloween-Version des Monchhichis in meinem Posteingang. Das warf bei mir die Frage auf, wie es denn um die knuddeligen Puppen bestellt ist. Ich hatte mich daran erinnert, bei den Besuchen auf der Spielwarenmesse in Nürnberg immer auch einen kleinen Stand voller Monchhichi-Figuren gesehen zu haben. Aber durch unsere Kinder sind mir die kleinen Kuscheltiere lange Zeit nicht mehr begegnet. Das deute ich mal als Zeichen, dass das Monchhichi nicht gänzlich von der Bildfläche verschwunden ist, der Kult um die Puppen aber stark nachgelassen hat.

Steht ein Revival an?

Ob es das Monchhichi in der Gunst der Kinder nochmal bis ganz nach oben schafft, ist fraglich. Dabei bringt er eigentlich alle Voraussetzungen mit: er ist einzigartig, er ist kuschelweich, hat große Augen und lässt sich in seiner Spielwelt mit Klamotten und Möbeln erweitern. Und der Preis von 20 bis 25 Euro sollte auch nicht mehr abschrecken. Warten wir also mal ab, ob das schnullerlutschende Plüschtier nochmal wieder auf den Wunschzetteln der Republik landet. Die Followerzahlen auf Facebook und Instagram lassen noch reichlich Luft nach oben.

Das Monchhichi ist seit 1978 in Deutschland auf dem Siegeszug

Auch auf Amazon lassen die Bewertungen darauf schließen, dass das Monchhichi kein Bestseller mehr ist. Die Firma Sekiguchi, von Beginn an Hersteller der Puppen, lässt sich davon aber nicht aufhalten. Jedes Jahr erscheinen neue Kollektionen, unter anderem gibt es das Monchhichi als Astronaut, Chefkoch, Prinzessin oder Regenbogenmädchen. Da bin ich gerade nicht ganz sicher, ob ich mir wünschen soll, dass meine Tochter diesen Beitrag liest. Dann käme sie bestimmt schon bald mit dem Wunsch nach einem dieser Kuscheltiere um die Ecke.

Auf der anderen Seite ist es immer spannend zu sehen, dass gerade bei Spielzeug die guten Sachen aus unserer eigenen Kindheit immer noch Bestand haben. So ist der Kuschelhase, der mir als Kind das Einschlafen erleichtert hat, nun gut 50 Jahre später auch ein wichtiger Begleiter meiner Tochter. Auch wenn sie ihm einen neuen Namen verpasst hat. Ich werde mal in der Kiste gucken, ob mein Monchhichi vielleicht tatsächlich auch noch darauf wartet, wieder täglich bespielt zu werden.

Happy Halloween! Monchhichi als Gespenst

Kommen wir zum Ende nochmal auf die Eingangs erwähnte Pressemeldung zurück. Bis Halloween sind es noch ein paar Wochen. Aber schon heute erreicht uns die Meldung, dass das Monchhichi zur „Süßes sonst gibt’s Saures“-Sause mit einem passenden Geister-Outfit ausgestattet wird. Dabei hat sich das Plüschtiermädchen ein weißes Laken übergezogen. Allerdings stecken die Zöpfe in zwei Löchern und auf dem Überwurf ist ein niedliches Gesicht aufgemalt. So wirklich gruselig ist das nicht und somit perfekt geeignet für Kinder ab zwei Jahren. Ab September sind diese neuen Versionen für 25 Euro online und im Fachhandel zu bekommen. Wir werden es verfolgen. Hier geht’s direkt zur Website des Herstellers.

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

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