Benjamin am Empfang kann es kaum glauben, als wir schlammbespritzt durch die große Glastür treten. „Ihr seid, glaube ich, die ersten Gäste, die das Hotel verlassen haben!“ Und auch wenn wir das sehr gut nachvollziehen können, weil das The GrandGreen in Thüringen wirklich alles bietet, was man für ein Wochenende mit Jugendlichen braucht, sind wir trotzdem sehr zufrieden, dem Familux-Resort für ein paar Stunden wenigstens den jetzt matschverzierten Rücken gekehrt zu haben.
Denn die Mountainbike-Tour durchs Bergwerk bei Saalfeld war einfach spitze. Eine Radtour durch die Unterwelt, genauer gesagt durch den Kamsdorfer Erzstollen.
Heiße Reifen im Stollen
Mit Inhaber und Gründer Lucas Rham von Trailwerk ging es unter Tage – 60 Meter tief in den Stollen, den vor über 350 Jahren die ersten Bergleute in den Berg getrieben haben. Für uns ist es ein einzigartiger Abenteuerspielplatz mit Trails über Steine und durch schmale Gänge, bei denen wir den Lenker ganz ruhig halten müssen, um nicht links oder rechts hängenzubleiben und uns tief auf die Räder ducken. Auch den einen oder anderen Tropfstein passieren wir und einige kleine unterirdische Bergtümpel. Es geht durch hohe Kammern und über Treppen (über die wir schieben!) und Schienen.
Zum Glück sitzt auf unserem Helm eine Hochleistungs-LED-Lampe, ohne die es hier unten stockfinster wäre. Allein der Gedanke, die anderen vor und hinter uns zu verlieren, lässt das Adrenalin ansteigen. Für einen kurzen Moment hatte ich einmal den Anschluss verpasst und musste das zuvor verabredete „Halt“ rufen, um wieder aufzuschließen. Denn es kann die eine scharfe Kurve sein, die man verpasst und man fährt in den falschen Gang. Nach gut einer Stunde geht es wieder bergauf und zurück ans Tageslicht – ziemlich eingesaut und glücklich nach einem einzigartigen Erlebnis!
Mit Teens im GrandGreen
Zurück im Hotel geht es dann erst einmal in den SPA-Bereich, der mit diversen Saunen und Dampfbad (auf die Erwachsenen) und Schwimmbad oder besser Erlebnisbad samt Infinity-Außenpool, 100-Meter-Reifenrutsche (auf die Kinder) wartet. Herrlich! Für die Kinder ist es übrigens schon der zweite Besuch des Tages. Denn wenn man die Jugendlichen am Wochenende zuhause nicht vor elf aus den Federn kriegt, ohne böse Blicke zu ernten, so haben sie sich hier doch glatt um 7:30 Uhr im Schwimmbad verabredet.
Mit einem Hotel wie dem The GrandGreen in Thüringen kann ich meine Kinder, mittlerweile 13, 13, 15 Jahre und 17 Jahre alt, immer noch für ein Familienwochenende begeistern. Allein die Aussicht auf ein Frühstücksbuffet mit vor den eigenen Augen auf individuellen Wunsch zubereiteten Omelettes, mit Saftpresse, unendlicher Auswahl an Brötchen, Müslis, Waffeln, Pancake-Automat und vielem mehr, Mittagessen, Nachmittagsjause und vielfältigem Abendbuffet ließ sie jubeln. Full-Service, all-inclusive in einem ganz neu gebauten Haus in Oberhof in Thüringen gefiel uns allen.
Action im Eiskanal
Und trotzdem verlassen wir nach der nachmittäglichen Wellness-Pause das Hotel noch einmal. Dieses Mal zu Fuß, nur die Straße hoch zum Ice Rafting in der LOTTO Thüringen EISARENA. Wo sonst die deutschen Bobfahrer trainieren, steigen wir – gut behelmt – in eine Art Schlauchboot und rasen die 14 Kurven auf der 1100 Meter langen Strecke selbst mit über 70 Sachen hinunter. Unvorstellbar, dass Spitzensportler fast doppelt so schnell wie wir dort hinunterfliegen. Ich halte den Atem an und meinen vor mir sitzenden Dreizehnjährigen ganz fest, als wir durch den frisch präparierten WM-Eiskanal jagen. Wahnsinn! Da stört auch der kalte Nieselregen, der fehlende Schnee mitten im Januar und die etwas chaotische Organisation vor Ort nicht.
HINWEIS vom 24.2.23: Kürzlich ereignete sich in dem Eiskanal ein schrecklicher Unfall. Daher bleibt die Anlage für unbestimmte Zeit geschlossen.
Beim Abendessen im Hotel gilt die Begeisterung dann wechselweise dem Essen und der vorangegangenen Rafting-Tour. Meine Kinder sind happy. Aber noch lange nicht müde oder erschöpft. Und so geht es nach einer kleinen Verdauungspause zunächst ins Gym, das 24/7 geöffnet ist. Ob Stepper, Bankdrücken oder Beinpresse, meine vier absolvieren ihre Runden. Und als ich eigentlich schon fast auf dem Weg ins Bett bin, fragt Benjamin, den wir am Mittag mit unserem Ausflug überrascht hatten, ob wir schon die VR-Brillen ausprobiert hätten.
Hatten wir nicht und so geht es damit ausgestattet in zwei weitere actionreiche Stunden: Wingsuit-Flüge, Box-Kämpfe und Gorillaattacken, Zombieangriffe, Shooterspiele und Felsklettern.
Vielfalt in Thüringen
Ich durchschwimme die Unterwasserwelt und besuche das Anne-Frank-Haus virtuell. Spät finden wir dann den Weg in die Betten, denn schließlich wollen die Immerhungrigen am nächsten Vormittag wieder rechtzeitig und mit genug Zeit am Frühstücksbuffet stehen, obwohl die Zimmer um 11 Uhr verlassen werden müssen. Aber da das The GrandGreen seine Gäste noch einlädt, bis zum Nachmittag zu bleiben, verbringen wir zu guter Letzter noch eine Runde im Escape-Room, was das lustige Finale eines ereignisreichen Wochenendes ist, das uns vorkam wie ein richtiger kleiner Urlaub.
Danke, GrandGreen, Danke Thüringen. Wir kommen gerne wieder!
Hier gibt es weitere Tipps für Ausflüge mit der Familie.
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