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VäterkramTechnik & GadgetsHigh Voltage Rock´n´Roll! emco Elektroroller im Familiencheck

High Voltage Rock´n´Roll! emco Elektroroller im Familiencheck

Emco bringt Strom auf zwei Räder. Alles neu macht die Energiewende. Okay, nicht ganz. Der Kindersitz, den wir auf die NOVI C 1500 aus dem Hause emco befestigt haben, ist auch für Zweitakter kompatibel. Aber wir wollten unbedingt testen, wie es sich anfühlt: Dieses lautlose Gleiten mittels Batterieantrieb. Und wir wurden nicht nur in Sachen Lautstärke überrascht.

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Die „Mopete“ kommt aus dem Hause emco. Das Unternehmen aus dem niedersächsischen Lingen/Ems bietet mit sechs alltagstauglichen Modellen von 1,5 bis 5 Kilowatt und Höchstgeschwindigkeiten von 20 bis 82 km/h das größte Elektroroller-Angebot in Deutschland. Uns wurde die Novi aus der Classic-Line vor die Tür gesetzt. Funktional, weniger sportlich als die anderen Familienmitglieder, in klassischem beige. Aber wir wollten das so, denn es geht hier um die Ergänzung des Familienfuhrparks. Mit Stauraum in Form eines großen Gepäckfachs hinten auf Kosten von „bösem Blick“ und Sport-Lackierung. Und eben der Möglichkeit, den Kindersitz ohne Platzprobleme zu befestigen.

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Was sagt die Judikative?

Da stellt sich dem Vater erst einmal die Frage, wie der Gesetzgeber das Ganze geregelt hat. Siehe da: Es gibt hier keine klare Regelung. Nach § 35a Abs. 9 StVZO müssen Krafträder, auf denen ein Beifahrer befördert wird, mit einem Sitz für Beifahrer ausgerüstet sein; hierfür sind nach § 61 StVZO Fußstützen und Festhaltemöglichkeit vorgeschrieben. Kinder unter 7 Jahren dürfen ohne eine Sitzmöglichkeit dieser Art nicht mitgenommen werden. Ausnahme ist eine Extra-Sitzmöglichkeit beispielsweise durch einen Seitenwagen. Es muss laut Gesetzgeber immer dafür gesorgt sein, dass die Füße des Kindes nicht in die Speichen geraten können.

Was sagt das Gewissen zur Vater-Kind-Tour?

Das Rechtliche ist also geklärt und jetzt kommt die Gewissensfrage. Laut Statistik ist das Unfallrisiko für Zweiräder höher. Ein Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer ist nicht ausgeschlossen. Ist es nie. Und wir testen ja auch keine Ducati sondern einen Elektroroller mit 1.500 Watt Leistung. Das entspricht in etwa einem Motor mit 50ccm. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt knapp 50 km/h mit einer Reichweite von rund 100 Kilometern. Je nach Wetterlage, Gelände und Fahrstil. Je kälter die Temperatur desto kürzer die Reichweite. Eine Faustregel, die auch für den Tesla gilt.

Nach rund 300 gefahrenen Testkilometern hat uns der „Latte Macchiato“-Bomber als Fortbewegungsmittel in der Stadt voll überzeugt. Der stufenlose Elektroantrieb ermöglicht eine schnelle Beschleunigung und die Vmax von knapp 50 km/h ist völlig ausreichend. Die anfängliche Skepsis der eingeschränkten Reichweite war schnell verflogen. Nicht einmal kamen wir in die Nähe des roten Bereichs der Batterieanzeige. Außerdem kann die Aufladeeinheit bequem mitgeführt werden. Damit ist so ziemlich jede Steckdose die nächste Tanke, sofern das Kabel reicht.

„Guck mal, der fährt ohne Motor!“

Amüsamt sind die Blicke und Kommentare der Füssgänger oder Radfahrer über das lautlose Gleiten der NOVI von Emco. Auch mit anderen Rollerfahrern kommt man an der Ampel ins Gespräch und erntet verwunderte Blicke der „50 Special“-Fahrer im Rückspiegel aufgrund der Spritzigkeit. Das Lebensgefühl der Scooteristi kommt bei dem praktisch veranlagten Gefährt eher nicht auf. Aber es ist eine umweltfreundliche Alternative zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Man ist unabhängiger und es gibt einem irgendwie ein gutes Gefühl, diese neue Technik zu nutzen.

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Und auch eine „Ausfahrt“ mit Kind ist ohne Gewissensbisse oder Angst möglich. Auch wir würden uns mit dem Sozius nicht in den Berufsverkehr wagen oder unter Zeitdruck mit 50 km/h zur Kita jagen. Wenn man Zeit hat und abseits der Hauptverkehrsadern unterwegs ist, dann war es für mich nicht mehr als eine Ausfahrt mit einem Fahrrad. Und für den kleinen Beifahrer mit großen Augen eine echte Motorradtour. Mit Helm und allem, was dazu gehört. Wir leben in Münster, wahrlich keine Großstadt, mit entsprechend wenig Verkehr. Aus der Stadtmitte ist man schnell „auf dem Land“ und kann eine kleine Spritztour machen. Ohne Autos und Gegenverkehr. Und damit ohne größeres Risiko mit Kind auf der Rücksitzbank.

Fazit zum Emco Elektroroller

Elektromobilität macht Laune! Der NOVI vom Emco ist sehr gut verarbeitet und bietet genug Platz für Vater und Kind. Neben der Möglichkeit, eine kleine Spritztour mit dem Nachwuchs zu machen, ist der City-Roller eine perfekte Ergänzung zum Fuhrpark. Flotter Anzug, leises Fahren, ausreichend Platz. Dem grünen Gewissen steht (noch) der Preis gegenüber: Rund 4.000 Euro inklusive Zusatzakku müssen investiert werden. Erst einmal ein ordentlicher Betrag. Aber hier gilt: Je länger die Nutzungsdauer, desto günstiger der Unterhalt durch die geringeren Energie- und Unterhaltskosten. Eine Vespa Primavera 50 2T kostet im Vergleich 3.250 Euro. Bei Energiekosten von 81 Cent gegenüber den Benzinkosten eines Zweitakters von 6,36 Euro auf 100 Kilometern braucht es keinen Taschenrechner, um die Wirtschaftlichkeit eines Elektrorollers von Emco auszurechnen.

Und hier findet ihr übrigens auch Beiträge zu spannenden Familienautos.

Alle Infos zu der Produktwelt inklusive Wirtschaftlichkeitsrechner (siehe Tabellen) von emco findet ihr auf der Hersteller-Website oder auf der Facebook-Seite.

Mark Bourichter
Mark Bourichter
Mark Bourichter ist Vater von Henri, Baujahr 2012. Er macht seit über zehn Jahren was mit Medien. Seine Arbeiten sind mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Internationalen Deutschen PR-Preis und dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation.

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