werbung | Weihnachten steht vor der Tür. Und das treibt die Frequenz des Geschenkekaufs nochmal deutlich nach oben. Obwohl es die meisten Eltern ja eigentlich das ganze Jahr über am Tresen des Geschenkedealers oder auch in Onlineshops krachen lassen, bis die Kreditkarte qualmt, denn für die Kleinen ist uns ja fast gar nichts zu teuer. Aber mal ehrlich: Achtet ihr beim Kauf auf irgendwelche Siegel, auf Verpackungen oder auf nachwachsende Rohstoffe? Wenn ja: Super! Wenn nein: Damit seid ihr nicht allein. Aus Gründen der Nachhaltigkeit ist das aber wichtig, um die Zukunft der Kinder zu sichern und den Planeten zu schützen. Daher haben wir heute ein paar Tipps. Ho ho ho!
Zu Beginn will ich mal eine kleine Anekdote erzählen, denn tatsächlich bin ich nicht nur als Papa ein Geschenkeprofi. Zusammen mit meiner Frau betreibe ich schon seit 2010 einen Shop mit kleinen Geschenken für Adventskalender. Früher haben wir über die Herkunft und die Beschaffenheit wenig nachgedacht. Es gab Knobelspiele in Hartplastik, Kinderspielzeug in Blister-Verpackung und auch ziemlich viel batteriebetriebenen Nippes, der wahrscheinlich selten bis zum Jahreswechsel geblinkt oder Geräusche gemacht hat.
Nach und nach wurde uns die Nachhaltigkeit aber immer wichtiger, daher haben wir viele Kunststoffartikel gegen Varianten aus Holz ausgetauscht und andere ganz aus dem Sortiment gestrichen. Es ist nicht leicht, komplett auf alles zu verzichten, was nicht gut für unsere CO2-Bilanz ist. Aber es ist auf jeden Fall sinnvoll, damit anzufangen und bewusster zu konsumieren.
Jeder Einzelne kann helfen
Laut Statista wurden im Jahr 2022 allein in Deutschland gut 4,7 Milliarden Euro für Spielzeug ausgegeben. Das ist – im wahrsten Sinne des Wortes – eine Menge Holz. Und da kann auch schon viel Gutes bewirkt werden, wenn eben die richtigen Dinge gekauft werden und so das Geld in nachhaltige Unternehmen fließt. Ihr wisst von uns, dass wir nicht belehren und den Zeigefinger heben wollen. Wir würden uns nur wünschen, dass ihr eben etwas genauer hinguckt und zumindest Bescheid wisst, welche Möglichkeiten es gibt.
Das tut ihr ja aber schon, wenn ihr bis hier gelesen habt. Grundsätzlich macht es zuallererst immer Sinn, auf eine gewisse Langlebigkeit zu achten. Denn wenn sich Spielsachen über ein paar Jahre halten und vielleicht sogar mehreren Geschwistern Freude bereiten oder weitervererbt werden, hat das schon positive Effekte auf den Konsum und die Verwendung knapper Ressourcen.
Was sind nachwachsende Rohstoffe?
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei den Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen um Spielzeug aus Holz oder Bioplastik. Das ist Kunststoff aus pflanzlichen Materialien wie Mais oder Zuckerrohr. Wie ihr sicherlich schon längst wisst, ist Erdöl der Hauptbestandteil von herkömmlichem Plastik, angereichert mit ein paar weiteren Zusatzstoffen. Und während wir beim Familienauto durch den Vormarsch der Elektromobilität schon länger die fossilen Brennstoffe reduzieren, ist das bewusste Einkaufen in den Kinderzimmern noch nicht so richtig angekommen. Und auch die Recyclingprozesse haben sich noch nicht überall etabliert.
Die Hersteller machen es einem aber auch schwer, dann natürlich ist Plastik grundsätzlich stabil, bruchsicher, sabberfest und robust. Aber keine Sorge, alle diese Produkteigenschaften gibt es auch bei Spielzeug aus nachwachsenden Rohstoffen.
Mehr Infos dazu findet ihr zum Beispiel auf der Webseite www.nawaro-spielzeug.de
Siegel sind eine erste Orientierung beim Kauf
Wie auch bei Lebensmitteln gibt es einige Siegel, die euch einen Hinweis auf das verwendete Material geben. Bei der Zertifizierung wird auch auf den Schadstoffgehalt und die Sicherheit geachtet, daher solltet ihr euch die folgenden Siegel merken oder sie euch für den nächsten Shoppingbummel hier abfotografieren.
Siegel für biobasierte Kunststoffe
Für Bioplastik gibt es aktuell zwei aussagekräftige Siegel, die den prozentualen Anteil der nachwachsenden Rohstoffe im Kunststoff ausweisen. Solche Siegel findet ihr allerdings nicht in jedem Fall auch direkt auf dem Spielzeug, meistens jedoch auf der Verpackung oder in der Produktbeschreibung. Achtet also auf diese beiden Siegel.
Siegel für Holzspielzeug
Viele von euch setzen wahrscheinlich schon auf Holzspielzeug. Das ist grundsätzlich auch richtig. Aber auch hier ist nicht unbedingt alles nachhaltig produziert, daher gibt es auch für das verwendete Holz und die Produktionsprozesse einige Siegel, die euch beim Kauf von Spielzeug weiterhelfen. Die folgenden zwei Gütezeichen sind die bekanntesten Siegel und weisen Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung nach. Außerdem fördert die Initiative „Holz von Hier“ auch noch kurze Transportwege und stellt die regionale Holznutzung in den Mittelpunkt.
Holz von Hier
Holz ist gerade für Spielzeug ein tolles Material. Ihr könnt euch aber vorstellen, wieviele Stämme für unser tägliches Leben benötigt werden. Und da es recht lange dauert, bis ein Baum soweit gewachsen ist, das sein Holz verwendet werden kann, spielt auch hier die Nachhaltigkeit und ein sorgsamer Umgang mit dieser Ressource eine wichtige Rolle. Vom WWF gab es 2022 unter dem Titel „Alles aus Holz?“ einen Beitrag mit einem Warnschuss in unsere Richtung. Denn Deutschland verbraucht 1,2 Kubikmeter Holz pro Kopf und Jahr und liegt damit deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 0,5 Kubikmeter.
Aktuell verbrauchen alle Menschen mehr Holz, als die Wälder hergeben. Daher ist Holzspielzeug allein auch keine Lösung. Tatsächlich ist ein reduzierter Konsum sowie Plastik aus nachwachsenden Rohstoffen ein Teil einer Lösung. Immerhin wird durch eine nachhaltige Waldbewirtschaftung nur so viel Holz entnommen, wie auch nachwächst.
Weiterführende Informationen
Wenn ihr euch intensiver mit Spielzeug aus nachwachsenden Rohstoffen befassen wollt und vielleicht schon konkrete Produkte für das nächste Weihnachtsfest im Fokus habt, findet ihr hier eine Übersichtsseite mit einigen Marken, wenn auch ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Und wenn ihr vielleicht plant, mit euren Kindern zusammen etwas mehr zu dem Thema zu erfahren, dann gibt es auch eine Kinderseite zu nachwachsenden Rohstoffen.
Wir hoffen sehr, dass ihr beim nächsten Geschenkekauf kurz innehaltet und für euch abklopft, ob das favorisierte Spielzeug über ein Siegel verfügt, aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, langlebig ist und auch nicht zu viel Verpackungsmüll produziert. Ihr habt mit eurem Konsum die Möglichkeit, etwas zu verändern. Denn wenn viele Kund:innen bestimmte Produkte nicht mehr kaufen, erzwingt das ein Umdenken oder eine Veränderung der Produktionsprozesse.
Gerade Bioplastik ist eine sinnvolle Alternative zum vielen Kunststoff im Kinderzimmer. Die Vorteile dieses Materials fassen wir daher nochmal für euch zusammen:
- Die Spielsachen aus Bioplastik binden CO2
- Spielzeug aus nachwachsenden Rohstoffen schont fossile Ressourcen
- Die Produkte setzen kein zusätzliches CO2 bei der Entsorgung (Verbrennung) frei
- Teilweise sind Spielsachen aus Bioplastik sogar schon spülmaschinenfest
Uns persönlich liegt der Planet und der sinnvolle Umgang mit Ressourcen sehr am Herzen, daher waren wir im Jahr 2021 mit Daddylicious auch schon Unterstützer der FNR und sogar als Testimonial direkt in eine Kampagne eingebunden. Das schauspielerische Talent müsst ihr selbst bewerten, aber inhaltlich hat dieser Clip überhaupt nicht an Bedeutung verloren, im Gegenteil.
In diesem Sinne wünschen wir euch ein paar schöne vorweihnachtliche Tage. Grundsätzlich ist es ja schon zu begrüßen, wenn nicht nur Apps und Digitales auf den Wunschzetteln eurer Kinder landen, sondern auch Kuscheltiere und Spielzeug immer noch hoch im Kurs stehen. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit und euren CO2-Fußabdruck wäre es super, wenn ihr beim Shopping auf nachwachsende Rohstoffe und die Siegel achtet. Wir halten euch auch in Zukunft auf dem Laufenden.
Titelbild © Daddylicious (Philip Hauck)
[In Kooperation mit der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.]