Am 28. Januar ist Datenschutztag – der perfekte Anlass, um ein Gerät genauer unter die Lupe zu nehmen, das bei vielen Familien immer beliebter wird: die Smartwatch für Kinder. Sie verspricht Eltern Sicherheit und Kindern spaßige Technik am Handgelenk. Doch wie steht es um den Datenschutz? Kann man bedenkenlos zugreifen oder ist Vorsicht angesagt? Wir haben uns für euch ins Dickicht von GPS-Trackern, Werbe-Apps und DSGVO-Anforderungen gestürzt und den aktuellen Stand für euch zusammengefasst.
Anlass zu diesem Beitrag war eine Meldung, die uns der Smartwatch-Hersteller Anio anlässlich des europäischen Datenschutztages zugeschickt hat. Daher haben wir dessen Lösungen auch mit in die Meldung eingebunden. Aber zuerst einmal checken wir, was die digitalen Helfer am Handgelenk alles können und worauf zu achten ist.
Was kann eine Smartwatch für Kinder?
Zuerst die gute Nachricht: Smartwatches können vieles, was Eltern das Leben erleichtert. Sie …
- … zeigen den aktuellen Standort des Kindes an. Sinnvoll ab dem Moment, wenn eure Kinder den Schulweg allein absolvieren
- … erlauben Telefonate mit abgespeicherten Nummern
- … bieten lustige Features wie Schrittzähler, Spiele oder Übungs-Apps für die Schule.
Doch mit großer Funktionalität kommt große Verantwortung – insbesondere, was den Schutz der persönlichen Daten angeht. Und hier wird es spannend.

Die dunkle Seite der Smartwatches: Datenlecks und Werbefallen
Die Bandbreite der Modelle für Kinder ist riesig. Wir können aber dringend davon abraten, an der falschen Stelle zu sparen, denn manchmal ist billig leider teuer. Günstige Smartwatches unter 100 Euro haben oft gravierende Mängel. Und das bezieht sich gar nicht nur auf den Funktionsumfang. Die größten Probleme sind:
Unsichere Serverstandorte
Viele Modelle speichern ihre Daten auf Servern in China und somit weit entfernt von den strengen Datenschutzvorgaben der EU. Das bedeutet: Eltern haben keine Kontrolle darüber, wer Zugriff auf die Daten ihrer Kinder hat.
Unverschlüsselte Kommunikation
Nachrichten, Standortdaten und andere Informationen werden oft über ungesicherte Kanäle verschickt. Ergebnis: Cyberkriminelle könnten theoretisch mitlesen.
Standard-Passwörter
Hier wird es richtig absurd: Manche Geräte kommen mit vorinstallierten Passwörtern wie „1234“. Das lädt Hacker geradezu ein, sich an den Daten zu bedienen.
Werbung in Apps
„Kostenlos“ ist selten wirklich kostenlos. Viele Smartwatches finanzieren sich über Werbung. Dass diese Anzeigen teilweise nicht kindgerecht sind, macht die Sache nicht besser.

Wo Licht ist, ist auch Schatten: Sicherheitsprobleme aufgedeckt
Berichte von Plattformen wie NDR und Spiegel zeigen: Einige dieser Geräte sind wahre Datenschleudern. Besonders erschreckend ist die fehlende Transparenz vieler Anbieter. Eine Datenschutzerklärung? Fehlanzeige. DSGVO-konforme Handhabung? Ein Fremdwort.
Die Konsequenz: Eltern sollten gerade bei Billigmodellen zweimal hinsehen oder sich direkt nach einer Alternative umsehen, die Datenschutz ernst nimmt.
Deutsche Qualität: Wenn Sicherheit an erster Stelle steht
Zum Glück gibt es auch Anbieter, die beweisen, dass Datenschutz kein Luxus sein muss. Ein Vorreiter ist die Firma Anio aus Bremen. Hier werden nicht nur die Uhren selbst, sondern auch die dazu gehörigen Apps in Deutschland entwickelt und betrieben.
Warum Anio ein Vorbild ist:
- Lokale Datenverarbeitung: Alle Daten bleiben auf deutschen Servern. Das heißt: keine Weiterleitung an Drittanbieter und volle Kontrolle für Eltern.
- Verschlüsselte Kommunikation: Hacker haben hier keine Chance.
- Werbefrei: Eltern können sicher sein, dass die Nutzung der Uhr nicht durch Werbung unterbrochen wird.
Ein weiteres Plus: Eltern können die Funktionen der Uhr individuell einstellen und so zum Beispiel festlegen, welche Nummern angerufen werden dürfen oder wann die Uhr nur als einfache Uhr funktioniert („Schulmodus“).
Zusätzliche Funktionen moderner Kinder-Smartwatches
Neben den Sicherheitsaspekten bieten Smartwatches heute zahlreiche Funktionen, die sowohl für Kinder als auch für Eltern interessant sind. Hier ein Überblick:
- Fitness-Tracking: Viele Uhren messen Schritte, Distanz und sogar den Kalorienverbrauch. Ein spielerischer Anreiz für Kinder, sich mehr zu bewegen.
- Notruf-Funktion: Per Knopfdruck kann das Kind in einer Notsituation Hilfe rufen. Diese Funktion wird oft durch voreingestellte Kontakte ergänzt.
- Spiele und Lern-Apps: Viele Smartwatches bieten kinderfreundliche Spiele und Lernprogramme, die spielerisch Wissen vermitteln.
- Wasserdichtigkeit: Ideal für aktive Kinder, die gerne planschen oder auch mal bei Regen unterwegs sind.
- Kamera: Manche Modelle haben integrierte Kameras, mit denen Kinder Fotos machen und speichern können.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Verbraucherrechte
Auch wenn die Technik immer weiter voranschreitet, dürfen Eltern die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht aus den Augen verlieren. In Deutschland gilt:
- DSGVO: Hersteller, die ihre Produkte in der EU vertreiben, müssen die Datenschutz-Grundverordnung einhalten. Eltern sollten darauf achten, dass dies klar angegeben ist.
- Altersempfehlungen: Viele Smartwatches sind erst ab einem bestimmten Alter empfohlen. Eltern sollten sicherstellen, dass das Gerät für das Kind geeignet ist.
- Garantie und Rückgaberecht: Besonders bei technischen Geräten lohnt es sich, auf Garantiezeiten und ein mögliches Widerrufsrecht zu achten.

Woran erkenne ich eine sichere Smartwatch?
Falls ihr euch jetzt fragt, wie ihr die Spreu vom Weizen trennt – hier kommen ein paar praktische Tipps:
- Datenschutzcheck: Hat der Anbieter eine DSGVO-konforme Datenschutzerklärung? Gibt es Angaben zu Serverstandorten?
- Sicherheitsfeatures: Bietet die Uhr verschlüsselte Kommunikation? Sind die Passwörter individuell anpassbar?
- App-Bewertungen: Schaut euch die Bewertungen der zugehörigen App im Store an. Nutzer geben oft wertvolle Hinweise.
- Preis: Qualität hat ihren Preis. Uhren unter 100 Euro sind oft problematisch.
- Transparenz: Seriöse Hersteller erklären offen, wie sie mit Daten umgehen.
Fazit: Sicherheit geht vor
Eine Smartwatch für Kinder kann ein praktisches Werkzeug sein, um Eltern und Kinder zu vernetzen. Aber: Datenschutz ist nicht verhandelbar. Wer hier spart, riskiert mehr als nur technische Probleme.
Unser Tipp: Setzt auf Anbieter, die Datenschutz ernst nehmen und euch volle Kontrolle über die Daten geben. Eine sichere Uhr mag etwas mehr kosten, aber sie ist eine Investition in die Sicherheit und Privatsphäre eurer Kinder – und damit in ihre Zukunft.
In diesem Sinne: Happy Datenschutztag und viel Spaß beim Stöbern nach der passenden Smartwatch für Kinder!
Warum ist dieser Beitrag nicht als Werbung gekennzeichnet – oder mindestens als Gerätetest? Ein allgemeiner Artikel zu Smartwatches und nur eine davon zu nennen ist… sagen wir mal: weit weg von Journalismus.
Hi Philip,
der Beitrag ist weder ein Gerätetest noch bezahlte Werbung. Wir haben eine Presseinfo von Anio erhalten und fanden den Anlass und das Thema spannend. Das ist ja so auch im Intro nachzulesen. Und dann gehört es sich aus unserer Sicht auch, den Absender zu nennen.
Von einem Gerätetest ist dieser Beitrag aber weit entfernt. Sowas würden wir dann auch als Werbung kennzeichnen.
Da der Amazon-Link tatsächlich verwirrend sein kann, haben wir den entfernt. Insofern danke ich für den Hinweis. Ich hoffe, es ist nun klarer.