Die Geburt des ersten Kindes krempelt das Zusammenleben komplett um. Vorher war man flexibel, konnte Sonntags ausschlafen, spontan in’s Restaurant oder Kino und beim Wunsch nach Erholung auch mal spontan ein Wochenende verreisen. Mit dem Kind startet ein nicht enden-wollender Organisationsmarathon. Und das gilt für eigentlich alle Altersgruppen. Wichtig dabei ist, dass Ihr intensive Zeit mit Euren Kindern verbringt verbringt. Das geht auch im größten Streß.
Noch vor der Geburt seit Ihr Euch mit Eurer Partnerin einig: Ihr wollt Euer Kind ganz intensiv erleben, früh von der Arbeit nach Hause kommen, Euch nachts mit dem Aufstehen abwechseln und bloß nicht zu früh auf die Hilfe der Großeltern zurückgreifen. Schließlich braucht Euch Euer Kind. Und Ihr wollt keine Sekunde des Älterwerdens verpassen. Soweit in der Theorie.
Und dann ist das Kind da, die ersten Monate sind um, Ihr seid im Job eingebundener als jemals zuvor und springt nachts inzwischen nicht mehr ganz so euphorisch aus dem Bett. Die Stimmung zuhause ist abgekühlt, die Romantik kommt viel zu kurz und was derzeit im Kino läuft, interessiert Euch mal so gar nicht mehr.

Manchmal ist es dann hilfreich, einen Schritt zurückzugehen und die Situation zu analysieren. Denn Ihr könnt Eure Verpflichtungen nicht ablegen. Und dann ist es auch müßig, sich darüber immer wieder zu ärgern. Eins ist bei diesem ganzen Streß besonders wichtig: das Ihr Euch ausreichend intensive Zeit für Euer Kind nehmt. Insbesondere nach einem 10-Stunden-Tag im Büro, nachdem Ihr Euch am liebsten direkt auf die Couch fläzen möchtet: zieht schnell den Anzug aus und die Jogginghose an, einmal flott auf den Lokus – und dann das Handy aus und mit Eurem Kind auf in’s Kinderzimmer.
Ein brandheißer Tipp: sorgt für eine wiederkehrende Routine, die abends nur mit Daddy gemacht wird. Zum Beispiel gemeinsames Zähneputzen, Hände waschen und dann nochmal das Lieblingsbuch im Schlafanzug auf Papas Schoß angucken. So leitet die Routine das Ende des Tages ein und Euer Kind richtet sich darauf ein und bestimmt freut es sich auch ein wenig darauf.
Ihr dürft natürlich auch schon früher loslegen. Malt lustige Bilder zusammen, albert herum, spielt Ball, wechselt die Windel und sorgt für viel Kontakt. Das ist wichtig für die Entwicklung. Euer Kind braucht Euch. Als Orientierung, als Puffer, als die Person, die Grenzen setzt und die bedingungslos für das Kind da ist. Wenn es wärmer ist, darf es natürlich auch gern ein Ausflug zu zweit sein, denn die größeren Abenteuer warten eher außerhalb der eigenen vier Wände. Fahrt gemeinsam zum Spielplatz oder in’s Schwimmbad. Oder in den Wald. Und überlegt Euch gern auch Aktionen, die Mami niemals machen würde. Baut ein Floß, einen Staudamm oder macht eine kleine Schnitzeljagd. Oder testet eine Seilbahn auf dem Spielplatz. Das ist auch meist nicht so Mami’s Ding. Viel zu schnell.
Genießt die Zeit mit Euren Kleinen, später werdet Ihr Euch sehnsüchtig daran erinnern, wie süß und lieb Eure pubertierenden Kids mal waren. Dann wünscht Ihr Euch genau die Zeit zurück, von der Ihr jetzt glaubt, dass es stressiger kaum werden kann. Schönes Wochenende!
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Das mit dem Ritual ist wirklich zentral wichtig – ich kann mir gar nicht vorstellen wie es ohne die abendliche Geschichtenerzähl-Session wäre. Erst mit Nummer eins, jetzt zusammen in einem Bett mit beiden Kindern. Bonding hin oder her – es ist auch für mich ein Highlight des Tages geworden.