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RatgeberGesundheitInterview zur Zahnpflege von Kindern mit Dr. Herbert Pick

Interview zur Zahnpflege von Kindern mit Dr. Herbert Pick

Kürzlich haben wir ein Babyshower-Event vom Hersteller Curaprox, dem Schweizer Mundgesundheits-Profi, besucht. Die Dental-Experten haben sich das Ziel gesetzt, Zähne ein Leben lang gesund zu halten. Und das fängt schon mit dem ersten Milchzahn an. Insofern bietet Curaprox neben Zahnbürsten, Zahnpasta und Zahnpflegeprodukten auch Schnuller an. Wir haben beim Arzt nachgefragt.

Laut Curaprox führen normale Schnuller zu Fehlstellungen von Kiefer und Zähnen. Das hat nicht nur ästhetische und mundgesundheitliche Konsequenzen. Vielmehr werden mit Fehlstellungen auch Probleme hinsichtlich Atmung, Schlaf, Konzentration, Haltung und mehr in Verbindung gebracht. Der CURAPROX Schnuller soll all dies dank Biofunktionalität verhindern: Alle Komponenten und die Gesamtwirkung des Schnullers sind so komponiert, dass im Normalfall keinerlei Schäden entstehen. Entwickelt von Dr. med. univ. et dent. Herbert Pick, Kieferorthopäde in Kufstein (Österreich). Und eben diesen Experten haben wir zu den Schnullern und der Zahnpflege von Kindern befragt.

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Neben gesunder Ernährung und dem Schlaf ist das Zähne putzen eins der großen Themen junger Eltern. Wie sollte man anfangen und was ist zu beachten?
Anfangen sollte man schon mit dem ersten Zahn, weil schon dieser Karies bekommen kann oder Zahnfleischentzündung. Dann tut das Zähneputzen weh und der Teufelskreis beginnt. Das wichtigste ist aber, dass das Zähneputzen lernen nicht mit Schmerzen verbunden ist. Die ersten Zähne kann man auch mit zum Beispiel einem Wattestäbchen reinigen.

In der Folge sollte das Zähneputzen spielerisch erlernt werden z. B. mit dem Beißring von Curaprox. Die Zahnbürsten selbst sollten möglichst weich sein. Beim Zähneputzen selbst ist das „wie oft“ nicht so wichtig wie das „wie gut“. Die Zähne sollten von allen Seiten sauber gehalten werden. Eine Faustregel lautet außerdem: Nach Säureangriffen wie etwa dem Genuss von Salat bitte 30 Minuten warten.

Zu beachten gibt es beim Zähneputzen nicht sehr viel. Man nimmt die Zahnbürste und setzt sie in einem 45-Grad-Winkel unten am Zahnfleisch an. Man sollte zuerst die Zahnoberflächen putzen, sodass sich die Zahnpasta vermischt und anschließend mit den Seiten weitermachen. Als Rechtshänder beginnt man beispielsweise unten links auf der Wangenseite und bewegt die Zahnbürste dann rotierend entlang der Zahnoberfläche.

Auf keinen Fall darf man sägen, dies führt langfristig zu Schmerzempfindlichkeit. Für die Reinigung ist es wichtig, dass man die Zahnbürste locker hält. Im Oberkiefer verhält es sich genauso. Im 45-Grad Winkel ansetzen und die Zähne mit der Bürste eine Weile polieren. Man sollte nie die Zahnzwischenräume und Kieferinnenseiten vergessen.

Elektrisch oder von Hand – gibt es nachweisliche Unterschiede und eine Empfehlung?
Die elektrische Zahnbürste entfernt nachweißlich etwas mehr Zahnbelag, außerdem entzündet sich das Zahnfleisch weniger häufig. Aus diesem Grund verursachen beispielsweise Schallzahnbürsten nachweislich weniger Schäden. Die Borsten machen eine große, sogenannte hydrodynamische Bewegung, können dadurch die Zähne intensiv reinigen.

Der Zahnfleischsaum (Sulcus) und die Zwischenräume werden so sanft gereinigt. Für Patienten mit kieferorthopädischen Apparaturen eignet sich eine Schallzahnbürste ebenfalls gut. Die Zahnbürste kommt gut in die Nischen zwischen den Drähten und Spangen. Wenn ein Draht eingebunden ist, sollte man aber mit einer Interdentalbürste nachputzen.

Gibt es auch Nachteile?
Ein Nachteil bei elektrischen Zahnbürsten ist, dass Eltern meinen, dass, wen man einmal links und einmal rechts putzt, alles richtig getan zu haben. Aber auch hier ist es wichtig, jeden einzelnen Zahn gründlich zu putzen.

Und wenn man doch bei der normalen Zahnbürste bleiben will?
Auch eine manuelle Zahnbürste kann die Zähne gesund und sauber halten, wenn man sie eben richtig und gut benutzt. Wenn man sich für eine Handzahnbürste entscheidet, würde ich wie erwähnt eine mit weichen und feinen Borsten empfehlen. Weiche Borsten verletzten nicht und befreien sanft von schädlichen Bakterien. Vor allem der Zahnfleischsaum kann so schonend gereinigt werden. Außerdem sollte man darauf achten, dass man sich für einen dichten und kompakten Bürstenkopf entscheidet. Weit auseinanderstehende Borsten können weniger Plaque entfernen.

Wie alles im Leben ist die Auswahl eine Frage des persönlichen Geschmacks. Manchmal ist doch schon die Farbe der ausschlaggebende Punkt. Da gibt es ja mittlerweile viele strahlende Farben zur Auswahl.

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Irgendwie putzt kein Kind gern die Zähne. Haben Sie da einen Tipp für Eltern? Helfen Apps, Sanduhren oder Belohnungen?
Ich habe selbst einen mittlerweile erwachsenen Sohn. Früher habe ich, wann immer ich konnte, mit ihm zusammen die Zähne geputzt. Als Elternteil muss man Vorbild sein und alles zeigen, also auch das Zähneputzen. Wenn Eltern ebenfalls auf ihre Mundhygiene achten, sich ihre Zähne auch vor den Kindern selbst gründlich putzen, wirkt sich dies positiv auf die Kinder aus.

Als Erwachsener trinkst du aus dem Glas und das Kind aus dem Becher. Irgendwann will das Kind auch ein Glas. Genauso ist das mit der Zahnbürste. Je öfter die Kinder ihre Eltern „Zähne putzen“ sehen, desto eher werden sie es nachmachen wollen. Angstmachen oder Schimpfen ist wahrscheinlich der falsche Weg.

Wichtig für Kinder und Jugendliche ist es, die Kauflächen zu reinigen, weil sie teilweise tiefe Fissuren haben. Zu beachten bei Spangen ist die Fläche zwischen den Spangen und dem Zahnfleisch. Langsam vor und zurück mit Kippbewegungen arbeiten. Vor allem in der Front muss man das Zahnfleisch reinigen, sonst kommt es zu Entzündungen. Wenn man dies alles beachtet, ist auch eine Spange kein Hindernis für eine optimale Reinigung.

Was ist, wenn doch ein Loch im Milchzahn entdeckt wird, weil nicht richtig und gut geputzt wurde?
Wenn ein Milchzahn kariesbedingt entfernt werden muss, entsteht eine Lücke, die von den anderen Zähnen genutzt wird. Dann ist eine kieferorthopädische Behandlung nötig. Manchmal muss man mit zwei oder drei Jahren schon fast alle Milchzähne kariesbedingt unter Narkose ziehen. Dadurch kann sich der Kiefer gar nicht entwickeln.

Wie wirken sich Schnuller auf Zähne aus und warum sahen Sie da Handlungsbedarf?
Vor 27 Jahren bin ich Vater geworden. Mein Sohn war ein Nuckler und es gelang mir nicht den Schnuller abzugewöhnen. Mit fast zwei Jahren war eine Zahnfehlstellung sichtbar. Also studierte ich die aktuelle Lektüre zu diesem Thema. 70 bis 80 Prozent der Kinder in Westeuropa haben einen Schnuller, davon entwickelt jedes zweite bis dritte Kind einen sogenannten Kreuzbiss oder offenen Biss. Dies wollte ich ändern und einen perfekt funktionierenden Schnuller entwickeln.

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Jeder normale Schnuller drückt auf das Gaumendach und verhindert den Druck der Zunge auf die Seite des Gaumens. Ein normaler Schnuller kann damit zu einem hohen schmalen sogenannten Gaumen führen, der meistens mit einer Zahnfehlstellung verbunden ist. Bei unserem Schnuller will ich die Zungenfunktion ersetzen und damit die Fehlstellung verhindern.

Beim Curaprox Baby-Schnuller ist die Verbindung von Lutschkörper und Schild so flach wie möglich, was Zahnfehlstellungen verhindert. Der Curaprox Baby-Schnuller hat außerdem seitliche Flügel, die die Zungenfunktion simulieren und so die Breitenentwicklung des Oberkiefers begünstigen. Ein großer Vorteil ist zudem, dass der Schnuller die Brustwarze imitiert und damit die Zungenentwicklung fördert.

Ein Schnuller kann darüber hinaus die Gesundheit meines Kindes verbessern?
Das ist richtig, der Curaprox Baby-Schnuller hat auch gesundheitliche Vorteile. Ein schmaler Gaumen behindert die Atmung. Um durch die Nase zu atmen, muss ein gewisser Luftraum da sein. Der große Unterschied zu Nasenatmern ist, dass Mundatmer infektionsanfälliger sind. Mundatmer haben viel mehr Mittelohrentzündungen. Bei Mundatmern ist auch die geistige Entwicklung gestört, es kommt zu kindlichem Schnarchen und Schlafstörungen. Nur ein breiter Gaumen ermöglicht eine gute Nasenatmung. Und dies ermöglichen wir mit dem Curaprox Baby-Schnuller.

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Viele Eltern stehen dem Schnuller sehr kritisch gegenüber und verzichten ganz, andere Kinder tragen ihn rund um die Uhr. Was sagt der Experte?
Stillen und kein Schnuller ist der beste Schnuller. Wenn man lange genug stillt, braucht man keinen Schnuller. Beim Stillen wird die Muskulatur am besten trainiert und dadurch eine normale Kieferentwicklung gefördert. Der zweitbeste Schnuller ist nach den letzten Erkenntnissen deshalb der Curaprox Baby-Schnuller. Wenn Eltern einen Schnuller nehmen, dann am besten ein guter, der die Entwicklung fördert. Das war mein Ziel für die Entwicklung.

Die Zunge wird ja im Baby- und Kleinkindesalter sehr trainiert und die Zungenentwicklung ist in den ersten Jahren entscheidend. Unser Schnuller soll die natürliche Entwicklung trainieren und optimieren. Allgemein darf der Schnuller ein paar Stunden am Tag getragen werden, aber nicht ständig. Und bei bereits bestehenden Fehlstellungen darf der Schnuller auch über zweieinhalb Jahre hinaus getragen werden, da er anscheinend korrigierend wirkt.

Wir danken für die hilfreichen Infos und wünschen Euren Kindern stets gesunde Zähne. Helft Ihnen dabei, sich drum zu kümmern.

Fotos: © Curaprox

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

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