Immer dann, wenn wir einen längeren Familienurlaub mit dem Auto planen, dann nutzen wir die Zeit für einen umfangreichen Alltags-Check eines Familienautos. In den Herbstferien ging es für uns von Hamburg nach Istrien, einer Halbinsel im Norden von Kroatien. Dafür hatten wir pro Strecke gut 1.500 Kilometer abzureißen. Außerdem sind wir vor Ort recht viel rumgecruist. Und damit der Urlaub schon bei der Abfahrt anfängt, gab es aus Ingolstadt einen Audi A6 Avant S line 55 TFSI quattro S tronic mit 340 Pferdchen unter der Haube. Daher berichten wir, wie uns der Kombi begleitet hat.
Und eins vorab: Uns ist bewusst, dass nur wenige Familien bei der Suche nach einem Familienauto zu Neuwagen greifen, die fast sechsstellige Summen in der Familienkasse erfordern. Trotzdem konzentrieren wir uns bei unseren Tests auf neue Fahrzeuge. Zum einen, weil wir die über die Pressegaragen der Hersteller zur Verfügung gestellt bekommen und zum zweiten, weil diese Texte langfristig wirken und auch dann gefunden werden, wenn die beschriebenen Modelle als Jahres- oder Gebrauchtwagen in den Fokus der Familien rücken. So auch bei unserem Audi A6 Avant 55 TFSI quattro.
Der erste Eindruck von außen
Ich erinnere mich noch an die Zeiten der „großen“ Familienkombis wie dem Audi A6, der Mercedes E-Klasse, dem 5er BMW Touring oder dem Volvo V 70. Die hatten vor 25 Jahren zwar in etwa die Windschnittigkeit einer Schrankwand, überzeugten aber durch ein extremes Platzangebot. Nicht selten haben wir nach Partys in eben diesen Boliden im Kofferraum mit umgeklappter Rückbank genächtigt. Heute sind diese Kombis immer noch beliebt, haben sich aber gerade vom optischen Eindruck sehr verändert. Und das ist auch bei den Audi A6 Avant zu erkennen.
Die Dachlinie fällt nach hinten ab und die Heckklappe ist so schräg, dass das Platzangebot im Kofferraum eingeschränkt wird, die gesamte Optik aber sehr sportlich und aerodynamisch daherkommt. Die Farbauswahl bei der Konfiguration eines A6-Neuwagens ist riesig, allerdings ist nur die Farbe Brillantschwarz kostenlos. Alle Metallic- oder Perleffektlacke oder eine Individuallackierung kosten zwischen 350 und 5.900 EUR zusätzlich. Unser Testfahrzeug in Gletscherweiß Metallic wäre farblich nicht meine erste Wahl. Und ich würde auf jeden Fall für 1.890 EUR das große Panorama-Glasdach mitbestellen. Die Gesamtlänge liegt bei 4,94 Meter, die Breite bei 2,11 Meter und die Höhe bei 1,49 Meter.
Hervorzuheben ist außerdem die wirklich wuchtige Frontansicht des Audi A6 Avant. Der schwarze Audi Singleframe mit Wabenstruktur gibt der Optik in Verbindung mit den HD Matrix LED Scheinwerfern und den schwarz-matten Lufteinlässe mit Einlegern in Platinumgrau eine extreme Sportlichkeit und Breite. Diese Wucht erlebt man nicht unbedingt am Heck, auch wenn hier durch den Diffusor und den kleinen Spoiler an der Heckklappe ein bißchen mehr Pepp als beim Standardmodell vorhanden ist.
S line
Wenn ihr einen Aufpreis akzeptiert, dann könnt ihr euch im Konfigurator vom Basismodell direkt zur S line Ausstattung weiterklicken. Das steht für Sportlichkeit und verleiht dem Audi A6 Avant an vielen Ecken eine dynamischere Optik. Neben einem Sportfahrwerk beinhaltet diese Linie eine Dachreling in Aluminium, besondere Alu-Einstiegsleisten, einen beleuchteten S-Schriftzug und Schlappen in 19 Zoll. Bei unserem Testfahrzeug waren für 1.000 EUR on top die 5-V-Speichenfelgen in graphitgrau verbaut mit 255/40 R20 Bereifung. Ein Muss, gerade mit Kindern und Touren im Sommer, ist außerdem für 200 EUR die „Privacy Verglasung“, die nicht nur einen Blick-, sondern auch einen Sonnenschutz bietet.
Hervorzuheben ist außerdem die wirklich wuchtige Frontansicht des Audi A6 Avant. Der schwarze Audi Singleframe mit Wabenstruktur gibt der Optik in Verbindung mit den HD Matrix LED Scheinwerfern und den schwarz-matten Lufteinlässe mit Einlegern in Platinumgrau eine extreme Sportlichkeit und Breite. Diese Wucht erlebt man nicht unbedingt am Heck, auch wenn hier durch den Diffusor und den kleinen Spoiler an der Heckklappe ein bisschen mehr Pepp als beim Standardmodell vorhanden ist.
Innenraum
Die Optik von außen ist zwar immer das erste Kriterium, aber die wesentliche Zeit verbringt man ja im Auto, daher ist das Interieur und Platzangebot fast noch wichtiger. Und da muss ich zuerst einmal zugeben, wie gern ich immer auf dem Fahrersitz eines Modells aus Ingolstadt Platz nehme. Die Elemente, die Haptik und die Bequemlichkeit des Sportsitzes sorgen dafür, dass ich mich auch auf eine 15-Stunden Autofahrt von Pula bis nach Hamburg extrem freue. Das Ambientelicht ist außerdem ein Highlight für Kinder, weil sie so im Innenraum des Audi A6 Avant für Licht in ihrer Wunschfarbe sorgen können.
Das Ambientelicht ist ein Highlight für Kinder, weil sie so im Innenraum des Audi A6 Avant für Licht in ihrer Wunschfarbe sorgen können.
Fahrer und Beifahrer
Auch im Innenraum ist im Basismodell schon ziemlich viel cooles Zeug enthalten, aber auch hier gibt es durch das S line Paket und weitere Extras die Möglichkeit, das Innere des Audi A6 Avant weiter nach euren Vorstellungen zu pimpen. Sportsitze mit Sitzheizung solltet ihr unbedingt berücksichtigen bei der Zusammenstellung. Die Sitze könnt ihr auf eure Bedürfnisse einstellen und mit Memory-Funktion abspeichern. Außerdem könnt ihr die Sitzfläche nach vorn verlängern, was für eine Autofahrer*innen die Beine auf langen Fahrten weniger schnell müde werden lässt.
Sehr cool ist das Head-up-Display für einen Aufpreis von 1.400 EUR. Denn das projiziert euch Infos zu Geschwindigkeit und Navigation direkt unter euer Sichtfeld der Windschutzscheibe. Ihr müsst euren Blick dann auf der Fahrt gar nicht mehr abwenden und nach Infos auf dem Bildschirm suchen. Das entspannt auf euren Touren durch volle Innenstädte oder auf der Autobahn.
Das Interieur S line Paket für 2.580 EUR sorgt für zusätzliche Highlights im Cockpit des Audi A6 Avant. Dazu gehört ein 3-Speichen-Lederlenkrad, Dekoreinlagen aus matt-gebürstetem Alu, einen schwarzen Dachhimmel und Pedalen aus Edelstahl.
Rückbank
Ich habe zur Probe auch hinten im Audi A6 Avant Platz genommen und war begeistert von der extremen Beinfreiheit. Ist der Fahrersitz auf meine Größe (1.83 m) eingestellt, dann habe ich auf dem Platz dahinter noch mehr als zwei Handbreit Abstand vom Knie bis zum Sitz. Das ist wirklich sehr geräumig und freut daher auch den Nachwuchs auf der Rückbank. Die finden auch viele Ablagemöglichkeiten in den Türen und Netze an den Vordersitzen. Beide äußeren Sitze auf der Rückbank verfügen über die Kindersitzbefestigung ISOFIX und Top Tether. Und durch das Platzangebot ist das Handling mit Kindersitz auch wirklich easy.
Kofferraum
Wie eingangs erwähnt, hatten Familienkombis früher ein extrem üppiges Platzangebot im Kofferraum, welches durch die aerodynamischen Linien und abgeflachte Kofferraumklappen etwas gelitten hat. Im Audi A6 Avant habt ihr ein maximales Ladevolumen bis zu 1.680 Litern, die Rücksitzlehne kann im Verhältnis 40 : 20 : 40 geteilt werden. Etwas tricky ist, dass sich beim automatischen Schließen der Klappe die Kofferraumabdeckung zuzieht. So habt ihr zwar freie Sicht nach hinten beim Fahren, könnt euren Krempel aber nicht bis unter das Dach stapeln. Maximal 565 Liter sind dann möglich. Das reichte bei uns für unser Zeug für 14 Tage Urlaub, mit Kinderwagen und Equipment solltet ihr das vor dem Kauf mal checken.
Motor-Varianten
Männer, jetzt müsst ihr wirklich stark sein. Aber als Familienvater muss es gar nicht immer das oberste Regal bei der Motorisierung sein. Audi hat uns mit dem Audi A6 Avant 55 TFSI quattro quasi die Spitze der Kombi-Nahrungskette zur Verfügung gestellt. Das macht natürlich Spaß, denn der Bolide peitscht flott nach vorne und erreicht dank 340 PS die 100 km/h bereits nach 5 Sekunden bei einer Maximalgeschwindigkeit von 250 km/h. Allerdings merkt ihr diese Motorisierung spätestens auch an der Tanksäule. Daher sind wir im Eco-Modus und viel Autobahn am Ende bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 8,3 Litern gelandet. Und das ist mit sicherlich deutlich unter dem, was ihr im Stadtverkehr mit sportlicher Fahrweise erreicht.
Ihr bekommt den Audi A6 Avant als Diesel oder Benziner. In der TDI-Version gibt es für das Basismodell folgende Motorisierungen:
- advanced 35 TDI S tronic, 163 PS, 58.000 EUR
- advanced 40 TDI S tronic, 204 PS, 60.300 EUR
- advanced 40 TDI quattro S tronic, 204 PS, 63.050 EUR
- advanced 45 TDI quattro S tronic, 245 PS, 66.600 EUR
- advanced 50 TDI quattro tiptronic, 286 PS, 69.300 EUR
Und von dem Benziner stehen zur Verfügung:
- advanced 45 TFSI S tronic, 265 PS, 62.500 EUR
- advanced 45 TFSI quattro S tronic, 265 PS, 65.250 EUR
- advanced 55 TFSI quattro S tronic, 340 PS, 71.000 EUR
Wir können euch versprechen, dass der Audi A6 Avant in so ziemlich allen Varianten ein sicheres Familienauto, ein komfortabler Tourer und ein sportliches Stadtfahrzeug ist. Ihr könnt also kaum etwas falsch machen.
Auf der Bahn mit dem Audi A6 Avant
Was die Urlaubsfahrt in so einem Kombi so entspannt macht, sind die vielen Features und Assistenten, die für mehr Sicherheit und Komfort sorgen. Wenn ihr Vielfahrer*innen seid, dann kann es spannend für euch sein, gegen den Aufpreis von 110 EUR einen größeren Tank zu bestellen. 73 statt 63 Liter fasst die große Version und bietet so je nach Fahrweise bis über 900 Kilometer Reichweite.
Features und Assistenten
Im Konfigurator auf der Website von Audi findet ihr bei der Zusammenstellung eines Audi A6 Avant etliche Fahrhilfen und Assistenzsysteme, die wir gar nicht alle hier vorstellen können. Da sind die Wünsche ja sehr individuell. Grundsätzlich bekommt ihr durch die Systeme optionalen Support auf langen Strecken, in der Stadt und beim Parken. Wir wollen euch aber verraten, welche Features unsere Fahrt nach und durch Kroatien sehr vereinfacht haben. Bei uns war das Assistenzpaket-Plus mit Parkassistent zum Preis von 2.270 EUR im Testwagen enthalten:
Spurwechselwarnung & Spurführungsassistent: Der Audi A6 Avant erkennt die seitliche Fahrbahnmarkierung und hilft euch, die Spur zu halten. Außerdem gibt es eine Warnung beim Spurwechsel, wenn sich ein Fahrzeug im toten Winkel nähert. Das macht Fahrten auf der Autobahn viel entspannter.
Tempomat: Einen Tempomat findet ihr in den meisten Fahrzeugen. In Verbindung mit der Distanzkontrolle und „der „Audi pre sense“ macht es aber noch mehr Sinn, denn so reagiert euer Fahrzeug direkt auf Aktionen vor euch und hilft euch, den passenden Abstand zu halten, im Ernstfall bis zur Vollbremsung. Etwas irritierend war zu Beginn der Testfahrt, dass der Audi A6 Avant die Geschwindigkeit bei aktiviertem Tempomat bei Verkehrsschildern durch die kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung von allein reduziert. Und das teilweise schon vor dem Schild. So kann es zu Bremsvorgängen kommen, die ihr nicht einordnen könnt. Aber spätestens beim folgenden Verkehrsschild wird es dann klar.
Rückfahrkamera: Dieses Extra für 470 EUR hilft euch beim Rangieren in Parklücken, sorgen aber auch zum Beispiel auf dem Supermarktparkplatz für mehr Sicherheit. Denn so könnt ihr euch vor dem Zurücksetzen immer erstmal einen Überblick über die Situation hinter dem Fahrzeug verschaffen.
Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl weiterer Features und Assistenten, die eure Fahrten sicherer und komfortabler machen. Unter anderem gibt es den Parkassistenten, Nachtsichtassistent, Ausparkhilfen, Ausstiegkontrolle und noch viel mehr.
Konnektivität
Was wäre ein Familienauto von heute, wenn es nicht auch bis unters Dach vollgestopft wäre mit technischen Highlights, einem satten Sound, großen Bildschirmen und einer Menge an Tools, um das eigene Smartphone zu verbinden und auf digitale Angebote zuzugreifen. Vorne an der Konsole klemmt ein volldigitales Kombiinstrument in mit einem 12,3-Zoll-Display in Full-HD-Auflösung, über das ihr alle wichtigen Einstellungen vornehmen könnt. Super ist, dass ihr auch das Display hinter dem Lenkrad anpassen könnt. Da könnt ihr die Karte aus dem Navi anzeigen lassen oder die wesentlichen Werte zu eurer Fahrt.
Ihr könnt euer Smartphone verbinden und zum Beispiel dann im Audi A6 Avant über Android Auto auf eure eigene Musik oder auch Telefonkontakte zuzugreifen. Das induktive Laden des Handys in der Mittelkonsole hat nicht so richtig gut funktioniert. Und mittlerweile setzt Audi zur Verbindung und das Laden auf USB-C, daher solltet ihr entsprechende Kabel mitnehmen. Ansonsten könnt ihr die Geräte auch per Bluetooth verbinden.
Der satte Sound und die Playlist unserer Tochter versorgte uns über Das Bang & Olufsen Premium Soundsystem (1.150 EUR) mit kristallklarem und diskomäßigem Sound, der auch mit der Balance-Funktion nach vorne oder hinten ausgerichtet werden kann. Zum Beispiel, wenn die Kinder schlafen oder ihr das Hörspiel nicht mithören möchtet.
Ihr bekommt durch die Integration von Google im Standard-Navi eine stets aktuelle Streckenführung im Audi A6 Avant. Und darüber hinaus bietet der Hersteller durch „Audi connect“ eine umfangreiche Palette an Services, von Spotify über youTube und Alexa könnt ihr über das MMI auf alle Dienste zugreifen, während der Fahrt auch ganz easy über Sprachbefehle.
Fazit
Für den Konfigurator solltet ihr euch etwas Zeit nehmen, ihr könnt in 14 Kategorien über 115 Extras auswählen, die beim Spiel „Wünsch Dir was“ den Kaufpreis schnell in schwindelerregende Höhen treiben. Unser Audi A6 Avant 55 TFSI S line lag bei einem Kaufpreis von 99.180 EUR. Mit meiner Wunschfarbe und Schiebedach hätten wir die 100k gerissen. Das ist für Familien nicht unbedingt das, was die knappe Familienkasse hergibt. Allerdings findet ihr von Audi auch viele Jahreswagen und Gebrauchte. Der Fahrspaß ist bei maximaler Sicherheit auf jeden Fall vorhanden.
Wir haben mit dem Audi A6 Avant den perfekten Familienurlaub in Kroatien erlebt, weil wir sehr bequem, komfortabel und flott unterwegs waren und es an nichts gefehlt hat. Wenn ihr gerade auf der Suche seid, findet ihr hier weitere interessante Familienautos im Test.