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Wenn das Kind nicht hört: 5 Tipps für die Erziehung in einer Trotzphase

Zum Glück ist auch die Trotzphase nur eine Phase… Ab einem bestimmten Alter fangen Kinder an, ihre Grenzen auszutesten. Das kann bereits in einem Alter von zwei Jahren beginnen und bis zum vierten, manchmal auch bis zum sechsten, Lebensjahr andauern. Sie ignorieren, worum man sie bittet, und nutzen jede Gelegenheit, um sich gegen Anweisungen der Eltern aufzulehnen. Aber was können Eltern tun, wenn ihr Kind nicht hören will? Welche Konsequenzen und Regeln helfen weiter?

Experte Manfred Segmüller erklärt, was Sie tun können, wenn Ihr Kind in der Trotzphase nicht hören will. Er hat 5 wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Anweisungen umformulieren können, damit die Worte bei Ihrem Kind Gehör finden.

1. Ruhig bleiben

Es ist das A und O, dass Eltern in der Trotzphase des Kindes ruhig bleiben und nicht die Geduld verlieren. Sich aufzuregen oder sogar das Kind anzuschreien, verschlimmert die Situation nur. Natürlich fällt das manchmal schwer. Dann muss sich daran erinnert werden, dass es sich lediglich um eine Phase handelt, die vorüber geht.

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© Pixabay (Pexels)

Im Moment eines Wutanfalls des Kindes beispielsweise bringt es auch überhaupt nichts, auf es einzureden und es beruhigen zu wollen. Es wird ohnehin nicht zuhören. Hier gilt es, einfach abzuwarten, bis es sich selbst wieder beruhigt hat. Sie können natürlich testen, ob Sie Ihr Kind in solchen Situationen in den Arm nehmen können. Wird es zugelassen, helfen Sie ihm damit.

2. Möglichkeiten bieten, die Wut rauszulassen

Da in einem Wutanfall kaum Aktionsspielraum seitens der Eltern möglich ist, muss das Kind daran gewöhnt werden, die Wut kontrolliert rauszulassen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Lassen Sie es beispielsweise in ein Kissen boxen oder ähnliches. Wenn Sie in ruhigen Momenten mit dem Kind sprechen und ihm diese Möglichkeiten anbieten, gewöhnt es sich möglicherweise daran und beruhigt sich dadurch mit der Zeit schneller.

3. Beleidigungen nicht persönlich nehmen

Sollte das Kind Sie während der Trotzphase beleidigen, nehmen Sie es nicht persönlich. Die Wut hat nichts mit Ihnen zu tun und Ihr Kind denkt tatsächlich auch nicht schlecht über Sie, auch wenn es so scheint. Versuchen Sie sich in diesen Momenten in Ihr Kind hineinzuversetzen und zu verstehen, warum es so wütend ist. Darauf können Sie entsprechend empathisch reagieren und darüber zu sprechen, warum es sich so fühlt und was dagegen zu tun sein könnte.

4. Anweisungen klug formulieren

Immer nur „Nein“ zum Kind zu sagen, während es seine Grenzen testet, ist eher kontraproduktiv. Stattdessen sollten Sie es auch mal machen lassen und dabei natürlich einen wachsamen Blick darauf werfen, dass nichts passiert. Dies stärkt das Selbstbewusstsein. Möchte Ihr Kind auf einen hohen Baum klettern, müssen Sie das natürlich dennoch nicht zulassen. Sagen Sie statt „Nein“ einfach: „Klettere doch lieber auf diese kleine Mauer, das schaffst du allein“.

Die Trotzphase kann Eltern an den Rand der Verzweiflung führen
© mohamed abdelghaffar (Pexels)

Auch schimpfen und das Festlegen von Strafen macht in der Trotzphase keinen Sinn. Gehen Sie auf das Kind ein, sprechen Sie über dessen Emotionen und lenken Sie es gegebenenfalls auch geschickt ab, damit es gar nicht erst zu einem neuen Wutanfall kommt.

5. Regeln definieren

Damit das Kind nicht macht, was es will, müssen Regeln her. Je früher es sich an diese Regeln gewöhnt, desto besser. Es sollten allerdings stets nur die wichtigsten Regeln sein, damit Ihr Kind sich diese auch merken kann. Auch weitere Verwandte wie Oma und Opa sollten diese Regeln kennen und umsetzen. Wenn Sie diese dann konsequent durchziehen, wird die Trotzphase definitiv mit der Zeit erleichtert und anschließend hat sich Ihr Kind bestens daran gewöhnt.

Fazit

Auch wenn Eltern während der Trotzphase häufig an Ihre Grenzen der Erziehung getrieben werden, gehört das nun mal (leider) dazu. Solange Sie wissen, wie Sie mit Ihrem Kind umgehen können und sollten, damit es sich schnell wieder beruhigt und auch an festgelegte Regeln hält, werden Sie diese Zeit gut überstehen. Die wenigen genannten Tipps helfen in der Regel bereits sehr gut weiter.

Titelbild © Uwe Aranas (Shutterstock)

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

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