Ausstattung für Kinder

Der Outdoor-Wickeltisch für Spielplätze – Ein Wickelboard braucht jede Stadt

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Ihr kennt das bestimmt alle. Beim Spielplatzbesuch mit dem Nachwuchs läuft alles super, bis es plötzlich recht schnell gehen muss, denn die Windel ist voll, aber weit und breit ist keine Toilette in Sicht. Was jetzt? Auf der Parkbank? Zu eng, zu schief, zu unbequem. Auf dem Rasen? Kalt, feucht und irgendwie auch nicht das Wahre. Willkommen in der Realität von Eltern im öffentlichen Raum und somit einer Umgebung, die offenbar nie für Menschen mit Babys geplant wurde.

Genau dieses alltägliche Drama haben Niklas Schäfer und Holger Bauer erlebt. Die beiden Freiburger kannten die Situation aus dem Freundeskreis: Eine Freundin stand auf einem Spielplatz, das Baby musste gewickelt werden, und die einzige Option war eine schiefe, viel zu kleine Sitzbank. Keine Toilette in der Nähe, kein Platz im Kinderwagen, keine Alternative. Was wie eine Banalität klingt, ist für Millionen Eltern in Deutschland tägliche Realität. Und genau hier setzt das Wickelboard an – ein Outdoor-Wickeltisch, der so simpel wie genial ist und eigentlich längst überall in öffentlichen Räumen stehen sollte.

Die Idee: Ein Wickeltisch für draußen

Schäfer und Bauer, beide mit Hintergrund in Sozialer Arbeit, haben das Problem systematisch recherchiert und mit vielen Eltern gesprochen. Die Geschichten waren überall gleich: Zu dreckig, zu eng, zu weit weg, zu unpraktisch. Die öffentliche Infrastruktur ignoriert schlicht die Bedürfnisse von Familien mit Babys. Parks, Spielplätze, Grünanlagen – alles Orte, an denen sich Familien naturgemäß aufhalten, aber nirgendwo eine anständige Lösung für eine der grundlegendsten Alltagssituationen.

Also bauten die beiden im Zuge ihrer Abschlussarbeit einen Prototyp. Bauer brachte als Feinwerkmechaniker sowohl handwerkliches Können als auch stadtplanerische Perspektive mit. Schäfer, zuvor als Erzieher tätig, steuerte das pädagogische Know-how bei. Herausgekommen ist das Wickelboard, ein durchdachtes Stadtmöbel, das alle Anforderungen erfüllt.

Mehr als nur eine Ablage: Durchdacht bis ins Detail

Das Wickelboard ist keine umfunktionierte Parkbank. Die Liegefläche ist groß genug für Kind und Wickeltasche, besonders hohe Seitenwände sorgen für Sicherheit und Sichtschutz. Ein Dach schützt vor Sonne und Regen, während ein umlaufendes Sichtfenster den Blick auf eventuelle Geschwisterkinder ermöglicht. Das Design ist schlicht und zeitlos, mit Rundungen, die Sicherheit und einfache Handhabung garantieren.

„Die Windeln zu wechseln ist für Babys nicht nur Körperpflege“, betont Niklas Schäfer, selbst kürzlich Vater geworden. „Wickeln ist ein wichtiger Moment für Kinder und Eltern gleichermaßen, da geht es um Beziehung, Vertrauen, Nähe.“ Diese pädagogische Perspektive unterscheidet das Wickelboard von einer rein funktionalen Lösung. Es geht darum, dies unter würdigen Bedingungen zu tun, die dem Kind und den Eltern gerecht werden.

Von Freiburg in die Republik

Inzwischen stehen Wickelboards von Berlin bis Bregenz auf Spielplätzen und in Parks. Mönchengladbach hat das Konzept als Teil familienfreundlicher Stadtgestaltung aufgegriffen und stattet nach einer erfolgreichen Testphase nun einen zweiten Spielplatz damit aus. In Erkelenz hat sich der Verein „Die Spielplatz Bande“ dafür starkgemacht – mit Erfolg. Die Initiative holte den Bürgermeister ins Boot und warb über Spenden das nötige Geld ein.

„Für ein Wickelboard als praktische Alltagshilfe für Familien sind inzwischen viele Gemeinden offen“, erzählt Holger Bauer. Das Problem ist oft weniger der Wille als vielmehr das Geld. Selbst bei so kleinen Stadtmöbeln scheitert es an knappen Kommunalkassen. Hier kommen Bürgerinitiativen ins Spiel und genau die will ChildHood Design, die Firma hinter dem Wickelboard, jetzt noch stärker unterstützen.

Wie ihr selbst aktiv werden könnt

Das ist auch für euch der spannende Punkt: Ihr könnt aktiv dazu beitragen, dass in eurer Stadt ein Wickelboard aufgestellt wird. ChildHood Design verlost aktuell ein komplettes Wickelboard sowie zehn Gutscheine im Wert von je 300 Euro für weitere Outdoor-Wickeltische. Teilnehmen können Bürgerinitiativen, Stadtvereine, Anwohnergemeinschaften oder auch neu gegründete Gruppen.

Das Gewinnspiel läuft bis zum 31. Januar 2026, die Teilnahme ist über die Website wickelboard.de möglich. Aber es geht um mehr als nur die Verlosung: ChildHood Design bietet umfassende Unterstützung bei Spendenaktionen, hilft bei der Kommunikation mit Gemeinderäten und Bauämtern und stellt ein Infopaket mit allem zur Verfügung, was man für eine erfolgreiche Kampagne braucht. Von Fundraising-Tipps bis zu Hinweisen für nötige Genehmigungen.

„Die finden die Idee eines Wickelboards in der Nachbarschaft klasse und sind bereit, die Mittel dafür selbst einzuwerben“, freut sich Niklas Schäfer über die wachsende Zahl an Initiativen, die sich bei ihnen melden.

Warum Wickelboards mehr sind als ein nettes Extra

Man könnte denken: Nett, aber nicht so wichtig. Doch das greift zu kurz. Das Wickelboard ist symptomatisch für ein größeres Problem: Unsere Städte sind nicht für alle Menschen gleich gut nutzbar. Während sich andere problemlos überall bewegen können, stoßen Familien mit Babys ständig an Grenzen. Fehlende Wickelmöglichkeiten sind nur ein Aspekt, denn Holger Bauer nennt als weiteres Beispiel die vielen fehlenden Babyschaukeln auf Spielplätzen.

Die Bedürfnisse der Jüngsten wurden bei der Stadtgestaltung lange Zeit nicht berücksichtigt. Das ändert sich langsam, auch weil Eltern diese Missstände zurecht einfordern. „Wir beobachten da auch bei den Kommunen ein Umdenken“, sagt Niklas Schäfer. Aber dieses Umdenken braucht Impulse von unten, von engagierten Menschen.

Das Wickelboard ist auch ein Statement: Familien mit kleinen Kindern gehören in den öffentlichen Raum. Sie sollen nicht auf dreckige Toiletten ausweichen oder notgedrungen auf dem Boden wickeln müssen. Sie verdienen eine Infrastruktur, die ihre Bedürfnisse ernst nimmt.

Was jetzt zu tun ist

Wenn ihr denkt: „Genau so ein Wickelboard bräuchten wir auf unserem Spielplatz!“ – dann werdet aktiv. Schaut auf wickelboard.de vorbei, nehmt am Gewinnspiel teil oder kontaktiert ChildHood Design direkt. Sprecht mit anderen Eltern, gründet eine Initiative, geht auf euren Stadtrat zu. Ja, das kostet Zeit und Energie. Aber die Erfahrungen aus Erkelenz und anderen Orten zeigen: Es funktioniert.

Vielleicht denkt ihr: „Ich habe keine Zeit für so etwas.“ Das ist verständlich. Aber genau deshalb sind niedrigschwellige Angebote wie die Unterstützung durch ChildHood Design so wertvoll. Die Vorarbeit ist getan, die Hilfe ist da, die Community wächst.

Am Ende geht es um mehr als einen Wickeltisch. Es geht darum, dass wir als Väter und Mütter zeigen: Wir wollen Städte, die für unsere Kinder gemacht sind. Wir wollen nicht länger akzeptieren, dass elementare Bedürfnisse ignoriert werden.

Fazit: Ein kleines Möbel, eine große Wirkung

Das Wickelboard ist keine Revolution, aber eine verdammt gute Evolution. Es löst ein Problem, das Millionen Eltern kennen, und es tut das auf eine durchdachte, würdevolle Art. Dass zwei Studienfreunde aus Freiburg diese Lücke schließen mussten, sagt viel über den Zustand unserer öffentlichen Infrastruktur aus.

Wenn ihr das nächste Mal auf einem Spielplatz steht und wieder mal improvisieren müsst, denkt an das Wickelboard. Und überlegt euch, ob es nicht an der Zeit ist, dass auch eure Stadt einen Schritt in Richtung Familienfreundlichkeit macht. Die Lösung steht bereit, sie muss nur noch aufgestellt werden.

Infos zum Wickelboard gibt’s auch hier auf Instagram.

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