Finanzen

Das sind die 5 wichtigsten Versicherungen, die du haben solltest

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Als mein Sohn im April zur Welt kam, änderte sich alles.

Plötzlich war da dieser kleine Mensch, der komplett von mir abhängt. Zwischen Windeln wechseln und schlaflose Nächte schlich sich diese eine Frage in meinen Kopf: Was passiert mit ihm, wenn mir etwas zustößt?

Diese fünf Versicherungen geben mir die Sicherheit, dass mein Kleiner abgesichert ist, egal was kommt.

1. Krankenversicherung: Der Gesundheitsschutz für deine Familie

Die Krankenversicherung steht an erster Stelle, weil ohne Gesundheit alles andere nebensächlich wird. Als mein Sohn mit drei Monaten das erste Mal Fieber bekam, raste mein Herz. Der Kinderarzt beruhigte uns zum Glück schnell, doch die Rechnung für die Notfalluntersuchung belief sich auf 350 Euro. Gut, dass die Krankenkasse alles übernahm, denn als frischgebackener Papa hast du andere Sorgen, als dich mit Arztrechnungen herumzuschlagen.

Die Familienperspektive bei der Krankenkassenwahl

In der gesetzlichen Krankenversicherung profitierst du von einem unschlagbaren Vorteil: Dein Kind ist kostenlos mitversichert, solange deine Frau nicht arbeitet oder weniger verdient. Das spart dir monatlich 200 bis 300 Euro gegenüber der privaten Krankenversicherung, wo dein Sohn einen eigenen Beitrag zahlen müsste.

Dieses Geld investierst du besser in seine Zukunft oder legst es für unvorhergesehene Ausgaben zurück, denn glaub mir, mit Baby kommen die schneller als gedacht.

Trotzdem solltest du über Zusatzversicherungen nachdenken. Viele Arbeitgeber bieten mittlerweile eine betriebliche Krankenversicherung an, die deiner Familie bessere Leistungen ohne Gesundheitsprüfung ermöglicht. Ich habe für meinen Sohn eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen, die nur 8 Euro monatlich kostet.

Klingt das für dich übertrieben für ein Baby? Warte ab, bis die ersten Zähne kommen und du erfährst, was Kieferorthopädie später kostet. Mein Neffe brauchte eine Zahnspange für 4.500 Euro, wovon die Kasse nur 1.000 Euro übernahm.

Meine Erfahrungen mit Baby und Kinderarzt

Die Realität mit Baby sieht anders aus als in den Ratgebern.

Wenn dein Kleiner nachts schreit und du nicht weißt warum, brauchst du schnelle Hilfe. Als gesetzlich Versicherter wartest du beim Kinderarzt oft zwei Wochen auf einen Termin, während Privatpatienten sofort drankommen. Diese Ungerechtigkeit nervt mich, besonders wenn ich mit meinem weinenden Sohn drei Stunden in der Notaufnahme sitze, nur weil kein regulärer Termin frei war.

Dennoch bleibe ich bei der gesetzlichen Versicherung, weil die Vorteile überwiegen. Die U-Untersuchungen, Impfungen und Vorsorge sind komplett abgedeckt, ohne dass ich mir Gedanken über Kosten machen muss.

Für spezielle Fälle habe ich eine Krankenhauszusatzversicherung, die nur 15 Euro monatlich kostet und meinem Sohn im Ernstfall Chefarztbehandlung sichert. Außerdem kann ich oder meine Frau bei ihm übernachten, falls er ins Krankenhaus muss.

2. Private Haftpflichtversicherung: Wenn dein Kind Schäden verursacht

Mein Sohn ist erst acht Monate alt und hat schon das Handy meiner Schwägerin vom Tisch gezogen und den Laptop meines Kumpels mit Brei beworfen. Noch lachen alle darüber, doch ich weiß: In ein paar Jahren wird aus dem süßen Baby ein Wirbelwind, der richtig teuren Schaden anrichten kann. Die Familienhaftpflicht kostet mich 8 Euro mehr im Monat als meine alte Single-Police, doch dieser Betrag rettet mich vor dem finanziellen Ruin.

Warum Eltern eine besonders gute Haftpflicht brauchen

Das deutsche Gesetz kennt keine Gnade beim Thema Schadenersatz. Du haftest für alles, was dein Kind anrichtet, sobald du deine Aufsichtspflicht verletzt hast.

Klingt das abstrakt für dich? Stell dir vor, dein Dreijähriger läuft beim Spielplatz weg und zerkratzt mit einem Stock ein geparktes Auto. Der Lackschaden bei einem Mercedes kann schnell 3.000 Euro kosten. Ohne Versicherung zahlst du das aus eigener Tasche, während dein Urlaub ins Wasser fällt.

Noch schlimmer wird es bei Personenschäden. Der Sohn eines Kollegen hat beim Spielen ein anderes Kind vom Klettergerüst geschubst, das sich dabei den Arm brach und operiert werden musste. Die Kosten beliefen sich auf 15.000 Euro inklusive Schmerzensgeld. Stell dir vor, dein Kind verursacht einen bleibenden Schaden bei einem anderen Menschen.

Die Kosten können in die Millionen gehen, wenn lebenslange Behandlungen oder Verdienstausfall dazukommen.

Die richtige Familienhaftpflicht finden

Eine gute Familienhaftpflicht versichert automatisch alle Kinder mit und kostet zwischen 80 und 120 Euro jährlich. Achte darauf, dass deliktunfähige Kinder unter sieben Jahren eingeschlossen sind.

Rechtlich haften sie zwar nicht, doch wenn dein Vierjähriger das iPad des Nachbarn zerstört, willst du den Schaden trotzdem ersetzen, ohne dass die Freundschaft leidet. Diese Klausel kostet nur wenige Euro extra, bewahrt aber den Frieden in der Nachbarschaft.

Die Deckungssumme sollte mindestens 10 Millionen Euro betragen, denn zwischen 10 und 50 Millionen liegt der Preisunterschied bei vielleicht 10 Euro im Jahr. Prüfe auch, ob Schlüsselverlust abgedeckt ist. Als frischgebackener Vater verlierst du schnell mal was, wenn du mit Babytrage, Wickeltasche und Kinderwagen jonglierst.

Der Verlust eines Haustürschlüssels kann bei Mehrfamilienhäusern 5.000 Euro kosten, wenn die ganze Anlage getauscht werden muss.

3. Berufsunfähigkeitsversicherung: Wenn Papa nicht mehr arbeiten kann

Die Berufsunfähigkeitsversicherung war meine schwerste Entscheidung nach der Geburt meines Sohnes. Mit 32 zahle ich jetzt 110 Euro monatlich für eine BU-Rente von 2.500 Euro. Das tut weh, wenn gleichzeitig Windeln, Babybrei und all die anderen Ausgaben anfallen.

Dann denke ich an meinen ehemaligen Kollegen, der mit 35 einen Burnout erlitt und seitdem nicht mehr arbeiten kann. Seine Familie lebt von Grundsicherung, weil er keine BU hatte. Dieses Schicksal erspare ich meinem Sohn.

Die unterschätzte Gefahr der Berufsunfähigkeit

Jeder vierte Deutsche wird vor der Rente berufsunfähig, wobei psychische Erkrankungen mittlerweile die häufigste Ursache sind. Als Vater eines Babys kennst du den Stress: Schlafmangel, Verantwortung, finanzielle Sorgen und der Druck, alles richtig zu machen. Diese Belastung kann jeden treffen, egal ob Handwerker oder Büromensch.

Ich dachte auch immer, mir passiert schon nichts, bis zwei Kollegen innerhalb eines Jahres wegen Depression ausfielen.

Ohne private Absicherung steht deine Familie vor dem Nichts. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente beträgt vielleicht 900 Euro, wenn überhaupt. Davon kann keine Familie leben, erst recht nicht mit Kind. Deine Frau müsste Vollzeit arbeiten, während du krank zu Hause liegst und nicht mal deinem Sohn beim Aufwachsen helfen kannst.

Das Haus müsstet ihr verkaufen, ans Studium deines Kindes wäre nicht zu denken.

So findest du die passende BU für deine Situation

Der beste Zeitpunkt für den Abschluss war gestern, der zweitbeste ist heute. Je jünger und gesünder du bist, desto günstiger wird der Beitrag. Mit Vorerkrankungen wird es schwierig, jeder Arztbesuch der letzten fünf Jahre muss angegeben werden. Verschweigst du etwas, kann die Versicherung später die Zahlung verweigern, selbst wenn die verschwiegene Erkrankung nichts mit deiner Berufsunfähigkeit zu tun hat.

Die Rentenhöhe sollte mindestens 60 bis 70 Prozent deines Nettoeinkommens abdecken. Vereinbare unbedingt eine Nachversicherungsgarantie, denn dein Leben verändert sich. Bei Gehaltserhöhung, Hauskauf oder weiterem Nachwuchs kannst du die Rente ohne neue Gesundheitsprüfung erhöhen. Diese Option nutze ich gerade, weil wir über ein Geschwisterchen für unseren Kleinen nachdenken.

4. Risikolebensversicherung: Der ultimative Schutz für deinen Sohn

Als ich meinen Sohn das erste Mal im Arm hielt, wurde mir klar: Dieser kleine Mensch braucht mich die nächsten 20 Jahre. Nicht nur emotional, sondern auch finanziell. Die Risikolebensversicherung kostet mich 28 Euro monatlich für 300.000 Euro Absicherung. Das ist weniger als mein Netflix-Abo, sichert aber die komplette Zukunft meines Sohnes, falls mir etwas passiert.

Warum jeder Vater eine Risikoleben braucht

Der Gedanke ist unangenehm, aber notwendig: Was passiert mit deinem Kind, wenn du morgen nicht mehr aufwachst? Die gesetzliche Witwenrente beträgt maximal 55 Prozent deiner theoretischen Rente, also vielleicht 700 Euro. Die Halbwaisenrente für deinen Sohn liegt bei 200 Euro monatlich. Zusammen reicht das kaum für Miete und Essen, geschweige denn für Musikunterricht, Sport oder später mal den Führerschein.

Ein Bekannter verlor seinen Vater bei einem Motorradunfall, als er zehn war. Die Familie musste aus dem Haus in eine Zweizimmerwohnung ziehen, seine Mutter arbeitete zwei Jobs und war trotzdem nie da. Er konnte nicht studieren, weil das Geld fehlte. Diese Geschichte verfolgt mich, seitdem ich selbst Vater bin. Mein Sohn soll alle Chancen haben, auch wenn ich nicht mehr da bin.

Die richtige Summe und Laufzeit wählen

Die Versicherungssumme sollte mindestens das Drei- bis Fünffache deines Jahreseinkommens betragen. Ich habe 300.000 Euro gewählt, was unserem Hauskredit plus zehn Jahre Lebenshaltungskosten entspricht. So kann meine Frau das Haus behalten und hat Zeit, sich beruflich neu zu orientieren, während unser Sohn in seiner gewohnten Umgebung aufwächst. Die Laufzeit läuft bis zu seinem 25. Geburtstag, dann sollte er auf eigenen Beinen stehen.

Vergleiche die Anbieter gründlich, denn für dieselbe Leistung zahlst du bei teuren Versicherern das Dreifache. Achte auf die Nachversicherungsgarantie für den Fall, dass weitere Kinder kommen oder du ein größeres Haus kaufst. Manche Versicherer bieten auch eine Berufsunfähigkeits-Option an, mit der du später ohne Gesundheitsprüfung eine BU abschließen kannst. Das plane ich für meinen Sohn, sobald er 10 ist.

5. Hausratversicherung: Wenn das Zuhause deines Kindes in Gefahr ist

Vor der Geburt meines Sohnes besaß ich drei Möbelstücke und einen Fernseher. Heute stapeln sich Babysachen im Wert von mehreren Tausend Euro: Kinderwagen für 1.200 Euro, Babybett, Wickelkommode, Hochstuhl, Kleidung für gefühlt vier Kinder und Spielzeug, das sich magisch vermehrt. Als bei den Nachbarn eingebrochen wurde und ich unseren Besitz überschlug, kam ich auf 45.000 Euro. Ohne Hausratversicherung müsste ich bei einem Totalschaden einen Kredit aufnehmen.

Was die Hausratversicherung alles abdeckt

Die Hausratversicherung ersetzt alles in deiner Wohnung, wenn es durch Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel oder Einbruch beschädigt wird. Besonders relevant mit Baby: Auch der Kinderwagen ist versichert, selbst wenn er im Hausflur steht. Das Babyfon, die Milchpumpe, der Sterilisator und all die anderen teuren Anschaffungen sind abgedeckt. Sogar wenn dein übermüdetes Ich die Wickelkommode umwirft und dabei den neuen Fernseher zerstört, zahlt die Versicherung bei grober Fahrlässigkeit.

Ein oft unterschätzter Punkt: Die Versicherung übernimmt auch Hotelkosten, wenn deine Wohnung unbewohnbar wird. Mit Baby ist das Gold wert, denn du kannst nicht einfach bei Freunden auf der Couch pennen. Nach einem Wasserschaden bei uns zahlte die Versicherung zwei Wochen Hotel plus Verpflegungsmehraufwand. Allein das hätte ohne Versicherung 3.000 Euro gekostet.

Die richtige Versicherungssumme ermitteln

Mit Kind steigt dein Hausrat schneller als du denkst. Jeder Geburtstag, jedes Weihnachten, jeder Entwicklungsschub bringt neue Anschaffungen. Die Faustregel von 650 Euro pro Quadratmeter passt für Familien gut. Bei unseren 85 Quadratmetern ergibt das 55.000 Euro Versicherungssumme, wofür ich 95 Euro jährlich zahle. Der Unterversicherungsverzicht ist wichtig, damit die Versicherung im Schadensfall nicht rumrechnet, ob deine Summe ausreicht.

Achte auf ausreichenden Fahrradschutz, denn der Kinderwagen-Fahrrad-Anhänger und später das erste Kinderrad kosten mehr als du denkst. Mein Nachbar musste seinen E-Bike-Anhänger für 2.500 Euro selbst ersetzen, weil seine Police nur 500 Euro für Fahrräder vorsah. Elementarschäden werden angesichts der Wetterextreme wichtiger, kosten aber nur 20 Euro Aufpreis im Jahr.

Zusätzliche Überlegungen als frischgebackener Vater

Neben den fünf Basics gibt es weitere Überlegungen, die du im Hinterkopf behalten solltest. Die Rechtsschutzversicherung hilft bei Streit mit dem Arbeitgeber, was gerade in der Elternzeit relevant werden kann. Ein Kollege musste seinen Anspruch auf Teilzeit nach der Elternzeit einklagen, was ohne Rechtsschutz 5.000 Euro gekostet hätte.

Für deinen Sohn selbst reicht erstmal die Absicherung über deine Policen. Eine Kinderunfallversicherung kannst du dir sparen, wichtiger ist eine Kinderinvaliditätsversicherung ab etwa dem dritten Lebensjahr. Die kostet 20 Euro monatlich und zahlt eine lebenslange Rente, falls dein Kind durch Krankheit oder Unfall dauerhaft beeinträchtigt wird. Das gibt dir die Freiheit, dich um dein Kind zu kümmern, statt arbeiten zu müssen.

Fazit: Verantwortung beginnt mit der richtigen Absicherung

Diese fünf Versicherungen kosten mich zusammen etwa 380 Euro monatlich. Das klingt viel, besonders wenn das Familieneinkommen durch Elternzeit schrumpft. Doch ein einziger großer Schaden ohne Versicherung würde die Zukunft meines Sohnes zerstören. Diese Gewissheit, dass er abgesichert ist, egal was passiert, lässt mich nachts ruhiger schlafen – zumindest in den seltenen Momenten, in denen er mich lässt.

Start klein, wenn das Budget knapp ist. Haftpflicht und kleine Risikoleben kosten zusammen keine 40 Euro monatlich, schützen aber vor den größten Katastrophen. Bau dann Schritt für Schritt aus, wenn dein Einkommen steigt oder die Elternzeit vorbei ist. Wichtig ist, dass du anfängst, denn dein Sohn verlässt sich darauf, dass Papa für ihn sorgt. Und diese Verantwortung hört nicht bei Windeln und Fläschchen auf, sondern geht weit darüber hinaus.

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