Zahnpflege für Babies und Kleinkinder

„Immer schön die Zähne putzen!“ heißt die Devise und sobald die Beißerchen da sind, sollten Eltern damit anfangen. Karies heißt der Feind, den es mit verschiedenen Mitteln zu bekämpfen gilt. Wer sich an folgende Tipps hält, kann sich den ein oder anderen Zahnarztbesuch sparen.

Eine aktuelle Studie besagt, dass zwölfjährige Kinder in Deutschland, Dänemark und Finnland im weltweiten Vergleich die gesündesten Zähne haben. Zum Glück sinkt seit Jahren der Kariesbefall bei deutschen Kindern und Jugendlichen. Bei Sechsjährigen ist ein Rückgang von Karies zu verzeichnen, wenn auch langsamer als bei den Älteren. Die so genannte frühkindliche Karies, die bereits bis zum dritten Lebensjahr entstehen kann, ist die Wurzel allen Übels. Also sollten Eltern so früh wie möglich mit dem regelmässigen Zähneputzen beginnen.

Zahnärzte fordern daher mehr Gruppenprophylaxe durch Anleitung täglicher Zahnpflege, z.B. in Schulen, Kindergärten und -tagesstätten. Babys sollten möglichst gestillt werden und Eltern sollten auf gesüßte Getränke in der Flasche verzichten. Ab dem ersten Geburtstag sollte Kindern zweimal täglich die Kauleiste gereinigt werden. Mit Kinderzahnbürste und einer erbsengroßen Menge Kinderzahnpasta (geringer Fluoridgehalt) geht das am besten, wenn ein Elternteil putzt während der andere das Kind ablenkt.

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Doch nicht nur das Putzen der Zähne kann vorbeugen. Nach dem ersten Lebensjahr sollen Kinder am normalen Familienessen teilnehmen. Am besten verwendet man Speisesalz mit Fluorid zum Kochen. So genannte „Lebensmittel für Kinder“ mit Zusätzen von Vitaminen, Mineralien, etc. enthalten oft sehr viel Zucker, der den Zähnen schadet. Das tägliche Glas Milch zur Deckung des Calcium-Bedarfs sollte nicht durch meist sehr teure und unnötig zuckerhaltige „Kleinkindermilch“ ersetzt werden. Bei einer Unverträglichkeit von Milchprodukten fragt den Kinderarzt nach einem Ersatz. Nuckelflasche und Schnabeltasse gehören nach einem Jahr verbannt, denn das führt bei Kindern zu Karies und Kieferverformungen. Nehmt Becher oder Tassen für die Flüssigkeitsaufnahme. Und serviert das gute alte Mineralwasser.

Schnullern und das Lutschen am Daumen sollten ab dem zweiten Geburtstag langsam abgewöhnt werden. Ist der Kiefer erst einmal verformt kann nur noch der Kieferorthopäde Abhilfe schaffen. Jeder, der eine feste Klammer einmal selbst über Jahre hatte oder einen Gesichtsbogen tragen musste der weiß, dass der Schnuller-Entzug kein Vergleich zu den Schmerzen und Unannehmlichkeiten einer solchen Behandlung ist. Eine weitere Folge des Schnullers oder Daumens können Lispeln und ständiges Atmen durch den Mund sein, dass häufige Erkältungen und Ohrenentzündungen hervorruft. Fällt die Entwöhnung schwer, dann gibt es kiefergerechte Schnuller mit Stufenschaft für die Übergangsphase.

Werden von Kinderarzt Fluoridtabletten verordnet, sollte keine oder fluoridfreie Zahnpasta benutzt werden.

Vier- bis Sechsjährige können dann schon alleine putzen, wobei die Eltern je nach Sorgfalt und Dauer noch nachputzen können. Die Bundesärtzekammer empfiehlt Eltern, ihre Kleinkinder im Halbjahrestakt zur Kontrolle zu schicken.

Zu guter Letzt sollte die Lust auf Süßes im Kindesalter nicht verstärkt werden. Erst recht nicht als Belohnung!

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Autor
Mark Bourichter
Mark Bourichter ist Vater von Henri, Baujahr 2012. Er macht seit über zehn Jahren was mit Medien. Seine Arbeiten sind mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Internationalen Deutschen PR-Preis und dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation.