Ähnliche Beiträge

KinderkramApps & Digitales(Vor-)Lesen mal anders: Welche Apps sind kindgerecht?

(Vor-)Lesen mal anders: Welche Apps sind kindgerecht?

Nicht nur zur Frankfurter Buchmesse werden für Kinder vermehrt Inhalte für Tablet und Smartphone angeboten. „SCHAU HIN!“, der Medienratgeber für Familien, empfiehlt Eltern, Geräte zu sichern und Apps zu prüfen, bevor sie diese mit ihrem Kind entdecken.

Digitale Angebote für Kinder nehmen rasant zu. Viele Verlage bieten Apps, die Geschichten mit Geräuschen, Animationen und Spielen erlebbar machen. Sie faszinieren oft schon die Jüngsten, zumal sie mit intuitiven Handbewegungen leicht zu bedienen sind. „Gerade bei Kleinkindern ist es wichtig, dass sie mobile Geräte nur in Begleitung der Eltern nutzen und die Inhalte gut ausgewählt sind, da schnelle und laute Anwendungen sie überfordern können. Damit sie das Erlebte verarbeiten können, sind maximal eine Viertelstunde bei Kindern unter drei und eine halbe Stunde bei Kindern bis fünf Jahren ratsam“, so Kristin Langer, Mediencoach von „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“.

Verständlicher Aufbau, kindgerechte Inhalte und Lerneffekt
Für Kindergartenkinder ab drei Jahren sind Kinderbuch-Apps und Spiele-Apps zu empfehlen. „Am besten machen sich Eltern ein eigenes Bild von der App, nutzen sie mit ihrem Kind, beobachten dessen Reaktion und entscheiden daraufhin“, empfiehlt Kristin Langer. Gute Apps sind einfach aufgebaut, haben eine selbsterklärende Navigation etwa über Symbole oder eine gesprochene Anleitung, haben einen Lerneffekt, animieren zur Interaktion und enthalten spielerische Elemente, die den Inhalt veranschaulichen, ohne zu sehr davon abzulenken. Sie sind frei von ängstigenden Inhalte oder Werbung sowie idealerweise auch von In-App-Käufen und Verlinkungen zu sozialen Netzwerken oder zum App-Shop. Die App verfügt am besten über eine verständliche, an- und abschaltbare Erzählstimme und ermöglicht die persönliche Gestaltung. So können Kinder und Eltern etwa ihre eigene Stimme aufnehmen, um selbst zu den Bildern erzählen.

Für Grundschulkinder eignen sich interaktive Lese-Apps, die das Lesenlernen spielend fördern, etwa indem sie vorgelesene Wörter synchron hervorheben. Von Vorteil ist es, wenn Wörter erklärt werden sowie Übungen zu Rechtschreibung und Grammatik angeboten werden. Hier können Eltern darauf achten, dass die App auch zum Schulstoff passt und ihrem Kind den sicheren Umgang mit mobilen Geräte näher bringen, um mit der Lese- auch die Medienkompetenz zu fördern. Bei älteren Kindern und Jugendlichen sind E-Books zu empfehlen, die sich thematisch an ihrer Lebenswelt orientieren.

Geräte kindgerecht sichern und Ausgleich schaffen
Grundsätzlich ist bei Kindern bis etwa zwölf Jahren die Installation von Apps noch Aufgabe der Eltern, das Internet und andere Datenverbindungen sind besser ausgeschaltet. Um die mobilen Geräte kindersicher zu machen, eignen sich Sicherheitseinstellungen und Jugendschutz-Apps. So vermeiden Eltern, dass ihr Kind ungeeignete Apps und Webseiten öffnet. Wichtig ist, dass auch andere Aktivitäten ihren festen Platz im Familienalltag haben. Denn die digitale Welt kann das Spielen, Treffen mit Freunden oder das gemeinsame (Vor-)Lesen nicht ersetzen.

Empfehlungen beachten und Jugendschutzprogramme aktivieren
Konkrete Tipps zu Sicherheitseinstellungen und Jugendschutz-Apps für portable Geräte sowie App-Tipps für Kinder bietet „SCHAU HIN!“ auf www.schau-hin.info im Bereich „Mobile Geräte“. Letztere finden sich auch bei app-tipps.net, „Handysektor“, der Stiftung Lesen bzw. bei „Lesestart“ sowie in der Datenbank „Apps für Kinder“. Weitere Empfehlungen zu kindgerechten Apps, E-Books und Games bieten die Kindersoftwarepreise „Giga Maus“ und „TOMMI“, die am 8. und 10. Oktober 2014 auf der Frankfurter Buchmesse verliehen werden.

„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Telekommunikationsunternehmens Vodafone, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der Programmzeitschrift TV SPIELFILM. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

Bildquelle: ©DragonImages – Fotolia.com

Mark Bourichter
Mark Bourichter
Mark Bourichter ist Vater von Henri, Baujahr 2012. Er macht seit über zehn Jahren was mit Medien. Seine Arbeiten sind mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Internationalen Deutschen PR-Preis und dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation.

Beliebte Beiträge