Umfrage zur Sicherheit von Kindern mit Fahrrad

Bis zur Volljährigkeit und dem Erwerb des Führerscheins wird die Mobilität von Kindern maßgeblich vom Fahrrad beeinflusst. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Kleinen schon sehr früh sicher im Straßenverkehr bewegen können und ihr verkehrssicheres Fahrrad beherrschen. Uns interessiert heute, wie Ihr Eure Kinder vorbereitet und welche Geschichten Ihr zu erzählen habt, von denen andere Eltern etwas lernen können.

Ich erinnere mich an meine Kindheit in den Siebzigern. Da war das Fahrrad heilig und es war täglich im Einsatz. Für den Weg zur Schule oder zu Freunden, mit einem Ball auf dem Gepäckträger zum Kicken oder für Rennen mit Freunden. Es wurden mit Papa die Reifen geflickt, es wurden Fahnen angebracht, Perlen in die Speichen gezogen oder Aufkleber angebracht. Aber es gab auch heftige Stürze, Schrammen und kleine Verletzungen.

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Heute erscheint die Sicherheit wichtiger denn je. Die Straßen sind voller Autos, die Radwege nicht immer klar ausgeschildert und so liegt die Verantwortung bei den Eltern, den Nachwuchs auf die Gefahren hinzuweisen und so das Risiko zu minimieren. Sicherlich sind die meisten Kinder durch Laufräder bereits früh in der Lage, ein Fahrrad zu bewegen. Die bei uns noch essentiell wichtigen Stützräder sind kaum noch zu sehen.

Aber selbst wenn Kinder geschult darin sind, Ihr Fahrrad zu beherrschen, ist das nur der erste Schritt auf dem Weg, die Stadt auf zwei Rädern zu erobern. Denn ab dem Alter von acht Jahren sollen Kinder die Fahrbahn und den Radweg nutzen, ab zehn Jahren ist das sogar Vorschrift. Ein Fahrradhelm gehört ebenfalls zur Basisausstattung. Für alles Weitere möchten wir heute von Euch wissen, welche Erfahrungen ihr gemacht und welche Massnahmen ihr durchgeführt habt:

Wie habt Ihr Euren Kindern das korrekte Verhalten im Straßenverkehr gezeigt und worauf kommt es eurer Meinung nach an? Habt ihr einen Übungsplatz besucht? Verlasst Ihr Euch auf einen Fahrradkurs in der Schule? Was sollte neben dem Schulterblick noch unbedingt beherrscht werden? Und habt ihr vielleicht auch schon gefährliche Situationen, Stürze oder Unfälle erlebt, die hätten verhindert werden können? Ab welchem Alter habt Ihr Euren Kindern die erste Ausfahrt zugetraut? Legen sie den Schulweg mit dem Rad zurück und was gibt es noch zu beachten?

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Die haben zusammen mit Blogger Christian Gaca und einem Fahrsicherheitsexperten die ersten Tipps zusammengetragen. Aber vielleicht könnt ihr noch weiteren hilfreichen Input beisteuern. Die Ergebnisse werden wir in einer Zusammenfassung hier auf DADDYlicious präsentieren.

Allzeit gute und sichere Fahrt!

© Bilder: Electra Bike

Foto des Autors
Autor
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

3 Gedanken zu „Umfrage zur Sicherheit von Kindern mit Fahrrad“

  1. Ein interessantes Thema, das nicht nur bei Elternabenden immer hitzig diskutiert wird. Ich verstehe nicht, warum der Fahrradführerschein oftmals erst in der vierten Grundschulklasse abeglegt wird. Hier könnte man im Vorfeld schon einiges klären.
    Wie Andje schreibt sind das Problem auch bei uns die falschparkenden Elterntaxis, die die Kinder veranlassen, kurzzeitig den sicheren Bordstein zu verlassen, um um die Autos herumzujonglieren. Hier gehört ein „Elternführerschein“ auch mal hin.

  2. Meine Tochter hat letzten Juni zum 3. Geburtstag ihr erstes Rad bekommen und fuhr am selben Tag los. Nach ein paar Tagen zum Eingewöhnen (sie war Laufraderfahren) sind wir dann auch gleich mit ihr los. Dazu ist zu sagen, dass wir in einer Sackgasse mit reiner „Familienbebauung“ wohnen und Grünanlagen und See daran anschließt.
    Wie auch schon beim Laufrad zuvor fährt das immer behelmte Töchterchen auf dem Gehweg während wir als Elternfraktion auf der Straße (bzw. ggf. dem Radweg) fahren. An Einfahrten oder Einmündungen fahren wir soweit vor, dass sie auf Zuruf durchfahren oder anhalten soll. Das klappt.
    So wir mit dem Kinderwagen inklusive Zweitgeborenem schieben, fährt die Ablegerin auch schon mal vor. Hauseinfahrten sind natürlich immer so eine Sache, aber wir haben da noch nie (*aufholzklopf*) unaufmerksame Autofahrer gehabt. Liegt vielleicht auch an den städtebaulichen Gegebenheiten, da es häufig eng ist und dem geneigten Mobilisten sein Untersatz ja doch recht heilig ist. Das Anhalten unseres Zöglings an der nächsten Einmündung klappt absolut verlässlich.
    Gerade am Wochenende bin ich mit ihr 3 Kilometer durch den Großstadtdschungel (beide auf Rädern) gefahren mit allem was dazu gehört, seien es Ampeln (auf etappenweise über große Kreuzungen) oder Straßen, bei denen Sie auf dem linken Fußweg fuhr, während ich auf der rechten Straßenseite begleitete.
    Natürlich muss ich sie dann und wann ermahnen, dass ein „Stopp“ sofort und unverzüglich gilt, aber hey: Sie ist noch nicht mal vier! Und dafür macht sie das verdammt gut.
    Ein zu früh gibt es meines Erachtens für den Straßenverkehr kaum. Aber es muss passen. Wir haben eine günstige Lage, wo man es langsam angehen lassen kann, sodass wir mittlerweile schon ein paar Level weiter sind. Wenn ein Kind gleich in einem höheren Level einsteigen muss, wird es das womöglich auch noch nicht in dem Alter schaffen.

  3. Tolles Thema, vielen Dank!
    Interessanterweise vertrauen in unserem Umfeld die Eltern größtenteils auf den „Fahrradführerschein“ in der Schule. Bevor die Kids diesen nicht haben, dürfen sie nicht mit dem Rad in die Schule fahren (das ist oft auch Vorgabe der Schule, auch wenn es rechtlich angreifbar wäre).
    Da der „Fahrradführerschein“ aber meistens erst in der 4. Klasse gemacht wird, sind die Kinder weitestgehend 10 Jahre und müssen somit von Anfang an selbstständig auf der Straße und dem Radweg (auf der Straße fahren). Ich persönlich finde das absurd. Bis ein Kind 10 Jahre alt ist, wird ihm keinerlei Verkehrstauglichkeit zugemutet, dann aber ab 10 soll es den Überblick eines Erwachsenen haben.

    Ich halte es daher mit meinen Kindern so, dass ich sie Schritt für Schritt an den Straßenverkehr heranführe. Auch ein 4-jähriges Kind kann schon mal auf einem bekannten/ gelernten Weg selbstständig auf Ausfahrten achten (wobei ich es natürlich unbedingt begleiten würde). Helm ist Pflicht. Das Fahrrad sollte zur Körpergröße und -statue des Kindes passen. Die Füße müssen sicher auf dem Boden stehen können. Alles andere ist Trainingssache! Ein Kind, das täglich mit Mama oder Papa Rad fährt, kann bestimmt einen gelernten Weg auch schon mit 7 oder 8 Jahren allein zur Schule fahren (wenn es die Straßenbegebenheiten/ Gehwege hergeben).
    Ein Kind, das mit 10 Jahren den Fahrradführerschein macht, aber eigentlich nie wirklich mit dem Rad unterwegs ist, würde ich niemals allein auf die Straße schicken … Es weiß nicht ansatzweise, worauf es achten muss.

    Am Ende gefährden sich aber meiner Meinung nach die Kinder am wenigsten selbst. Viel mehr sind es die Autofahrer(innen), die Kinder schlichtweg übersehen. Die wenigsten Autofahrer(innen) fahren selbst regelmäßig Rad und haben deshalb auch keinen Blick für Radfahrer. Das sieht man traurigerweise auch ganz klar an den Schulen, an denen die meisten Kinder morgens im Auto vorgefahren werden – und zwar unbedingt bis vor die Tür und auf Kosten von Kindern, die mit dem Rad (zu Fuß oder mit dem Roller) kommen, und denen der Weg versperrt oder abgeschnitten wird.

    Andje von citymum.de

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