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KinderkramKinderwagen2-Kampf der Stokke Kinderwagen: Crusi vs. Trailz

2-Kampf der Stokke Kinderwagen: Crusi vs. Trailz

Schon oft haben wir den Kauf eines Kinderwagens mit der Auswahl eines geeigneten Familienautos verglichen. Denn es gibt etliche Parallelen. Ein Auto muss fahren und braucht dafür vier Räder und einen Motor. Ein Kinderwagen soll ein Kind transportieren. Dafür reichen ebenfalls vier Räder und die Babywanne. Aber sobald es dann um Komfort, Funktionalität und die Kosten geht, öffnet sich die riesige Modellpalette diverser Hersteller. Für diesen Test haben wir uns mal zwei Modelle aus dem Rennstall Stokke vorgenommen und untersucht, wie sich die Generationen weiterentwickeln.

Stokke Kinderwagen Battle Crusi vs Trailz

Der norwegische Hersteller Stokke produziert seit über 80 Jahren Kindermöbel und Kinderwagen. Das Modell Crusi war dabei lange Zeit das modernste Gefährt. Den stylishen Kinderwagen gibt es in acht schicken und vielen Väter-tauglichen Designs. Für etwa 900 Euro gibt es ein praktisches, robustes und trotzdem leichtes Modell, welches kaum Wünsche offen lässt. Was kann man dann also von einem Nachfolgemodell erwarten? Wo wurde noch optimiert?

2014 kam der Trailz auf den Markt, in ähnlichen Farben verfügbar und preislich oberhalb der 1.000 Euro. Wir hatten den Trailz bereits zur Testfahrt. Unser Testfahrer Claas war – obwohl bis dahin Retro-Fan – massiv begeistert, wie hier im Testbericht zu lesen ist. Bei welchen Features der Trailz im Vergleich zum Crusi noch eine Schippe drauflegen konnte, haben wir für Euch herausgefunden.

STOKKE KINDERWAGEN BATTLE: CRUSI VS. TRAILZ

Crusi vs. Trailz – Der Ablagekorb

Wenn Ihr mit dem Nachwuchs unterwegs seid, dann habt Ihr meist ne ganze Menge Zeug zu transportieren. Eine Wickeltasche, Euren Coffee to go und am besten auch noch den Einkauf aus dem Supermarkt oder der Drogerie. Und was braucht man dafür? Eine große, tragfähige und gut zu befüllende Einkaufsablage. Beim Crusi ist das noch nicht so richtig gut gelungen. Die Ablage wirkt irgendwie fippsig und wenig stabil, außerdem ist sie nach hinten hin nicht richtig verschlossen und wirft somit auf holprigem Geläuf schlimmstenfalls etwas Ballast ab.

Ganz anders beim Trailz. Claas wusste schon zu berichten, dass die Kiste Flens ganz locker Platz findet. Und auch Tüten, Taschen und Einkäufe lassen sich hervorragend und rückenschonend verstauen. Wasserabweisend ist die Einkaufsablage auch noch. Männer, mit dem Ofen könnt Ihr Euch vor dem Einkauf nicht mehr drücken. Überlegt Euch das gut!

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Wer lang hat, lässt lang hängen

Längst nicht alle Kinderwagen sind für große Menschen gemacht. Bei vielen fehlt es schon an dem verlängerbaren Griff zum Schieben. Da kommt es dann bei den Vätern über 1,80m ab und an vor, dass sie bei jedem Schritt in die Räder treten. Der Crusi und der Trailz sind beide sehr vorbildlich in Sachen Griffverlängerung. Aber der Stokke Trailz setzt noch ein Sahnehäubchen drauf, denn der verlängerte Griff lässt sich sogar noch abknicken. Dadurch kann der Abstand zwischen Papa und dem Kinderwagen nochmal verlängert und in eine bequeme Schiebeposition gebracht werden. Mehr geht nicht!

STOKKE KINDERWAGEN BATTLE: CRUSI VS. TRAILZ Räder

Crusi vs. Trailz – Die Schlappen

Wer schon mal auf Slicks über die Nordschleife gefahren ist, der weiss, was Grip bedeutet. Gute Reifen können einem Fahrzeug völlig neue Fahreigenschaften verschaffen. Und das gilt genauso für Kinderwagen. Der Crusi rollt auf Kunststoffreifen. Das funktioniert recht gut, solange es mit dem Kinderwagen über befestigte Straßen geht. Aber auf Offroad-Pisten, Waldwegen und Schnee stößt man an seine Grenzen. Zu wenig Haftung und Spurtreue und dazu keine optimale Federung offenbaren Optimierungspotenzial. Und das schöpft der Trailz voll aus. Wuchtige luftgefüllte Räder pflügen sich durch jeden Untergrund und sind dazu auch in der Stadt die perfekte Bereifung. Die Aufhängung federt kleine Stöße ausgezeichnet ab und macht die Ausfahrt zu einem entspannten Erlebnis für Fahrer und Passagier.

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Fazit

Der Vergleich zwischen dem Stokke Crusi und dem Stokke Trailz ist ein Duell auf höchstem Niveau. Beide Wagen sind sehr stabil und trotzdem wendig, umfassend individualisierbar und durch verschiedene Aufsätze ideal als 3-in-1-System mit Autositz, Babywanne und Buggy-Aufsatz. Und trotzdem zeigt der Trailz, wie durch die Evolution der Modelle immer noch Verbesserungsmöglichkeiten finden lassen. Somit ist der Trailz für uns derzeit eins der Top-Modelle im Kinderwagen-Ranking, welches kaum Wünsche offen lässt. Und so sind wir gespannt, was bei Stokke als nächstes vom Band läuft.

PS.: Aufgrund zahlreicher Kommentare und Hinweise möchten wir ergänzen, dass es bei diesem Bericht insbesondere darum ging, die Optimierungen bei einem Modellwechsel herauszustellen. Beide Wagen müssen beim Zusammenklappen in zwei Teile zerlegt werden. Das haben wir nicht erwähnt, weil es eben bei dem Crusi und dem Trailz so ist. Den Trailz haben wir ja bereits separat mit allen Eigenschaften vorgestellt.

Und dann bekamen wir Feedback, da wir die Ergebnisse von Stiftung Warentest von Anfang 2015 nicht erwähnt haben. Der Stokke Trailz wurde unter anderem aufgrund von Chlorparaffine im Schiebergriff mit der Note „Mangelhaft“ bewertet. Das sind gefährliche Weichmacher. Außerdem fanden die Tester im Bezug Krebs erregende Stoffe. Laut einer Meldung des Herstellers sind diese Mängel aber mittlerweile behoben.

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

4 Kommentare

  1. Ich finde es schade, dass Ihr die Schadstoff-Probleme von Stokke mit keiner Silbe erwähnt habt. Der Stokke Trailz hat von der Stiftung Warentest ein Mangelhaft (schlechteste Bewertung der Bewertungsskala) bekommen, weil zuviel Chlorparaffin­ gemessen wurde. Zitat: „Nicht verkehrs­fähig. Griffe mit derart hohen Chlorparaffin­werten dürfen nicht ver­kauft werden.“

  2. Guter Test aber ein Punkt fehlt mir: Man muss die Wagen immer in zwei Teile trennen um sie zusammen zu klappen. Das wird nach kurzer Zeit sehr nervig beim beladen des Autos. Wagen die sich einfach zusammenklappen lassen wie der Mountain Buggy oder Baby Jogger sind da meiner Meinung nach klar im Vorteil. Leider sind die wie der Stokke auch ca. 50 % überteuert.

    • Hey Sven, besten Dank für Deinen Kommentar. In diesem Fall haben wir tatsächlich nur die Unterschiede dieser beiden Modelle untersucht. Aber es stimmt, die Zweiteilung ist nicht immer praktisch. Allerdings werden sie dadurch oft etwas kleiner als andere Kinderwagen. Da hat jeder eine andere Präferenz. Und ja, die Preise sind bei den meisten echt happig. Aber wenn man den Wagen täglich nutzt, lohnt sich die Investition. VG

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