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RatgeberFamilienleben#LernenFamilie - Weiterbildung zwischen Job und Familie

#LernenFamilie – Weiterbildung zwischen Job und Familie

Vor rund einem Monat haben wir zusammen mit dem IUBH-Fernstudium zu einer Blogparade aufgerufen, die sich mit der Herausforderung beruflicher Weiterbildung im Spannungsfeld von Familie und Job auseinandersetzen sollte (Diesen schönen Satz hätte ich auch im Studium schreiben können). Ein heißes Thema, wie sich jetzt, vier Wochen danach, herausstellt. Insgesamt neun Blogger haben sich diesem Thema angekommen und ihre Sicht der Dinge dargestellt: Daddy Dahoam, Mama on the rocks, Vaterzeit, Essential Unfairness, Arbabat, daddycheck, Netzvater, GrünBlog und paparockt. Ich fasse dann mal kurz zusammen…

Zusammenfassend kann gesagt werden, das KEINER der Autorinnen und Autoren die Weiterbildung zwischen Job und Familie ganz locker auf einer Arschbacke abgesessen hat. Es bleibt zwangsläufig immer eine Aufgabe auf der Strecke, die Familie, der Job oder eben die Weiterbildung. Gemäß dem good-cheap-fast-Modell – Du hast drei Dinge zur Auswahl, kannst aber nur zwei Sachen wählen:

goodcheapfast

Trotzdem ziehen alle mehr oder minder positive Erfahrungen aus der Nummer. Auch wenn ihnen bewusst ist, dass gerade die Familie und damit das bewusste Erleben der Entwicklung der Kinder auf der Strecke bleibt. Berufliche Weiterbildung bedeutet auch finanzielle Absicherung der Familie und – nicht weniger bedeutend – die eigene intellektuelle Entwicklung. Daddy Dahoams erste Annahme zu diesem Thema: „Ich brauche keine Fortbildungen. Mein täglicher Familienwahnsinn ist das beste Führungskräfteseminar, das ich je bekommen kann“. Nicht ganz ernst gemeint steckt trotzdem viel Wahrheit in diesem Satz. Seine Erlebnisse schildert er aus der Sicht der Person, die zuhause das Kommando hatte, während die Frau auf zweiwöchiger Fortbildung weilte. Knochenhart. Mit dieser Erfahrung stieg die Bewunderung für Alleinerziehende, die diesen Familienalltag täglich stemmen. Fortbildungen über Wochen und Monate zerren stark an den Kräften aller und er bevorzugt die Weiterbildung durch eLearning-Angebote.

Mama on the rocks hat mit ihrem Programm aus unserer Sicht den Vogel abgeschossen. Vom Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit, dazwischen Weiterbildung mit zweifacher Schwangerschaft und einer Abschlussprüfung im neunten Monat. „Als Mutter eine Weiterbildung zu beginnen, ist Kamikaze par excellence“, ist ihr Statement. Doch ohne Weiterbildung keine Selbstständigkeit – in zweifachem Sinne.

Vaterzeit hat kurz nach der Geburt der ersten Tochter ein Studium neben dem Beruf begonnen. BWL. 3-4 Abende in der Woche. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was davon schlimmer ist: Die Fachrichtung oder die Abwesenheit. Und er schildert in seinen Beitrag ganz ansehnlich, wie der oben beschriebene Zweiklang sich langsam aber sicher auch auf sein Lebensmodell übertrug. Von der vierten Komponente, hobbymässig auch noch in einer Band zu spielen, hat er sich dann mal ganz schnell verabschiedet. Durch Homeoffice und viel „Goodwill“ des Arbeitgebers hatte sich die Schieflage wieder ein wenig einjustiert. Trotzdem kam Kritik aus allen Ecken. Beim dritten Kind und dem entsprechenden Wunsch nach Elternzeit trennten sich die Wege von ihm und seinem Arbeitgeber. Trotz Abfindung eine schwierige Situation. Dazu studierte seine Frau ebenfalls fern. Es wurde also Zeit, die Festplatte zu formatieren und sich neu auszurichten: „Die Zeit mit unseren Kindern ist uns wichtiger und größer geworden und wir nehmen sie nicht mehr als selbstverständlich. Sie ist endlich…“ Gute Erkenntnis!

Der vierfache Vater Mr. Essential beschreibt den Spagat zwischen der Gründung einer Familie, einem Studium und der Notwendigkeit Geld zu verdienen sehr detailliert. Blockseminare, Agenturleben, Papa-sein. Vollzeitjob, Vollzeitstudium, Vollzeitpapa? Drei Wünsche auf einmal? Das geht nun wirklich nicht. Er weiß, welchen Preis er gezahlt hat: „Ich habe nie wieder die ersten Monate eines Kindes so intensiv erlebt wie bei Nummer 1“. Doch beruflich hat es sich für ihn gelohnt und er sichert damit seine Familie ab. Kann ich verstehen.

Arbabat war sogar zwei Wochen in Ägypten und getrennt von der Familie. Die größte Herausforderung war die Organisation zwischen Kita und Job des Mannes, dessen Arbeitszeit mit der Schließzeit der Kita endete. Freunde in der Nähe sprangen für zwei Wochen ein. Für diesen Zeitraum kein Problem.

Daddycheck war ein echter „Hörsaal-Papi“. Zweifaches Studium. Das erste klassisch. Dann Kind. Dann ein reines Fernstudium, dass aus seiner Sicht für maximale Flexibilität sorgt. Doch auch er kommt zur Erkenntnis, dass eigentlich alles darunter leidet. Warum sich der Aufwand trotzdem lohnt? „Die Aussicht auf ein besseres Einkommen, den eigenen Horizont erweitern und den eigenen Kindern ein Vorbild sein“.

Netzvater macht ganz klar deutlich, dass ein professionelles Fernstudium nur möglich ist, wenn durch den Partner „die nötigen Freiräume“ geschaffen werden. Und zwar in der Regel über mehrere Jahre hinaus. Und er gibt Tipps für effizientes Zeitmanagement beim Lernen: Podcast während der Autofahrt zur Arbeit, Vorlesefunktion des Handys während man beide Hände voll zu tun hat. Und er plädiert für Fortbildung im Rahmen der Arbeitszeit, denn schließlich kommt es auch dem Arbeitgeber zu Gute.

Marco vom Grünblog ist Fahrlehrer und hatte schon lange über einer Weiterbildung nachgedacht, um auch LKW- und Buslehrgänge anzubieten. Das bedeutete 7 Uhr aus dem Haus und 22 Uhr Feierabend. „Ich habe mich also, nachdem ich sieben Jahre lang einfach nur im Auto gesessen habe und über Weiterbildung nachgedacht habe, dann innerhalb eines Jahres auf zwei neue Fahrerlehrscheine und eine Spezifikation (als Seminarleiter für Aufbauseminare, die Red.) gestürzt“. Es ist froh darüber und sagt, dass es möglich ist. Man müsse es nur machen.

paparockt ist der letzte im Bunde und ist wie Netzvater ein Verfechter von „Learning on the job“. Das habe natürlich Grenzen, gerade wenn es um Weiterbildungen geht, die intern nicht abgebildet werden können. Der Faktor Zeit spielt auch in seinem Beitrag eine große Rolle, wie auch alle anderen und wir selbst logischerweise festgestellt haben: „Wenn ich mal fünf Minuten Zeit habe um mir den Bart zu stutzen ist das schon viel“.

Ehre, wem Ehre gebührt

Jetzt haben wir noch die Ehre, die ausgelobten iPads und FlexLearing-Gutscheine unter die Teilnehmer zu bringen. Ginge es nach uns, dann würden natürlich alle so ein Dingens von Apple bekommen. Aber das Leben ist nunmal kein Wunschkonzert, wie wir jetzt alle wissen. Wir haben mal wieder unsere attraktive Losfee beauftragt, ihre zarten Hände in die Lostrommel zu befördern, um drei Namen zu ziehen.

Jeweils ein iPad samt Weiterbildungs-Gutschein haben gewonnen:

VATERZEIT <> paparockt <> Mama on the rocks

(Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt)

Wir bedanken uns ganz herzlich für die Teilnahme ALLER an dieser Blogparade, die, wie wir finden, ein ganz besonderes Thema sehr facettenreich wiedergegeben hat. Und den Gewinnern einen herzlichen Glückwunsch!

Bildquelle Header: © Rawpixel.com (fotolia)

Mark Bourichter
Mark Bourichter
Mark Bourichter ist Vater von Henri, Baujahr 2012. Er macht seit über zehn Jahren was mit Medien. Seine Arbeiten sind mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Internationalen Deutschen PR-Preis und dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation.

2 Kommentare

  1. Wirklich eine sehr schöne Zusammenfassung der einzelnen Beiträge, besser hätte man dieses sehr spannende Thema nicht beleuchten können. Danke an daddylicious, es hat mir große Freude gemacht, daran teilzunehmen und auch die Beiträge der anderen zu lesen. Den Gewinnern einen herzlichen Glückwunsch; auf die nächste Blogparade 🙂

    Beste Grüße
    Daddy D

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