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RatgeberErziehungKinder & Glotze - wenn, dann mit Aufsicht!

Kinder & Glotze – wenn, dann mit Aufsicht!

Ob in Videoportalen und Mediatheken oder klassisch vorm TV-Gerät, auch viele Kleinkinder sehen fern. „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“, der Medienratgeber für Familien, rät Eltern dazu, auf passende Angebote zu achten und Kinder zu begleiten. Bei uns wird Bewegtbild lediglich über das tablet geschaut und neben „Peppa“ gibt es ausschließlich Augenkost aus der „Sendung mit der Maus“-App, der wir in diesem Zuge eine klare Empfehlung aussprechen. Aber Kinder sollten nicht unbeaufsichtigt Fernsehen gucken. Und die Bestrahlung sollte in geringen Dosen verabreicht werden.

Kinder schauen oft schon mit zwei Jahren fern, wie die mini KIM-Studie zeigt. Doch ist es gerade bei Kleinkindern wichtig, dass Eltern auf die richtigen Inhalte und ein gutes Maß achten. „Fernsehen will gelernt sein. Sehen Eltern gemeinsam mit ihrem Kind fern, können sie herausfinden, wie ihr Kind auf bestimmte Sendungen reagiert“, rät SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer.

Sendungen auswählen

Für Einsteiger sind kurze, kindgerechte und werbefreie Filme und Kinderserien auf DVD oder in den Mediatheken des Kinderprogramms am besten geeignet. Einfache Geschichten mit positiven Botschaften, ruhigem Bildwechsel, verständlicher Sprache und einem guten Ende passen hier besonders gut. Wie Dinge funktionieren, mit denen wir im Alltag zu tun haben, „Großwerden“ und Probleme meistern, Freunde finden und mit ihnen auskommen – all das, was Kindergarten- und Vorschulkinder in ihrem Aufwachsen und im Alltag beschäftigt ist für sie auch in einschlägigen Sendungen interessant. Bieten Sendungen außerdem Rätsel, Reime oder Lieder und laden zum Mitmachen ein, gewinnen sie für diese Zielgruppe besonders an Attraktivität.

Werbung meiden

Werbung kann kleine Kinder schnell überreizen und verwirren, zumal sie noch nicht zwischen Reklame und Programm unterscheiden können. Daher sind Kinderprogramme und Video-Plattformen mit Werbeunterbrechungen zu meiden. Auch die Rundumvermarktung von Fernsehfiguren sowie der fließende Übergang von Medien- und Spielzeugmarkt wecken Kinderwünsche und stellen Eltern vor Herausforderungen. Bei Geschenken tun Eltern und Verwandte gut daran zu überlegen, ob ein Spielzeug mit Medienbezug wirklich hochwertiger ist als das Konkurrenzprodukt.

Zeiten begrenzen

„Gerade junge Kinder erleben Filme besonders intensiv. Deshalb ist es auch wichtig, dass die Fernsehzeit begrenzt ist und Kinder die Möglichkeit haben, das Gesehen für sich zu verarbeiten“, meint Kristin Langer. Kinder mit drei Jahren sollen nicht länger als 20 Minuten, Vier- und Fünfjährige bis 30 Minuten fernsehen. Danach bietet sich an, dass Eltern mit ihrem Kind über das Gesehene sprechen, es nachspielen, ein Bild dazu malen oder einfach draußen spielen lassen. Fernsehen eignet sich nicht vor dem Schlafengehen, eher eine vorgelesene Gute-Nacht-Geschichte.

Selbst Vorbild sein

Eltern sind die wichtigsten Vorbilder gerade für Kleinkinder, auch beim Fernsehen. Daher ist auch das eigene Fernsehverhalten zu überdenken: Läuft der Fernseher die ganze Zeit im Hintergrund? Wichtig ist, dass sich Familien den Tagesablauf nicht vom Fernsehen vorschreiben lassen und stattdessen Sendungen lieber aufzeichnen oder online anschauen.

Konsequent sein

Kleinkinder sind leicht verängstigt, verstehen das Gezeigte nicht und können es schwer verarbeiten. Je nach Kind können auch Filme ohne Altersbeschränkung und Märchen oder Zeichentrickfilme überfordern. Deshalb ist es so wichtig, dass Eltern dies für das eigene Kind einzuschätzen lernen. Sind Inhalte ungeeignet, erklären Eltern ruhig, warum dies so ist. Eine Fernbedienung gehört nicht in Kinderhände, denn beim Zappen können sie schnell auf ungeeignete Programme stoßen. Auch das Tablet behalten Eltern besser in der Hand und achten auf kindersichere Einstellungen.

SCHAU HIN! bietet auf www.schau-hin.info im Bereich „TV & Film“ weitere Informationen.

Bildcredit: © Andrey Popov – Fotolia.com

Mark Bourichter
Mark Bourichter
Mark Bourichter ist Vater von Henri, Baujahr 2012. Er macht seit über zehn Jahren was mit Medien. Seine Arbeiten sind mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Internationalen Deutschen PR-Preis und dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation.

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