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RatgeberFrühkindliche Musikerziehung ist wichtig

Frühkindliche Musikerziehung ist wichtig

Der Begriff „frühkindliche Erziehung“ fasst insbesondere die Aspekte der Bildung und Förderung von Kindern unter sechs Jahren, also bis zur Einschulung, zusammen. Vor allem in Deutschland wird die Thematik der frühkindlichen Musikerziehung zunehmend präsenter. Die relativ schlechten Ergebnisse der internationalen PISA-Studie rückten die Bedeutung der Musikerziehung in den frühen Jahren der Kindheit zudem erneut in den Fokus der Aufmerksamkeit. Die musikalische Erziehung stellt einen nicht unbedeutenden Grundstein dar, der die spätere Entwicklung deutlich beeinflusst. Sie soll unter anderem Kompetenzen vermitteln, die sich für unsere Jüngsten zu einem späteren Zeitpunkt, etwa während der Schulzeit oder in Bezug auf den beruflichen Werdegang, positiv auswirken.

Während hierzulande zwar ein durchaus sinnvolles Konzept vorhanden ist, das die Aspekte der Erziehung, der Bildung und Betreuung in sich vereint, scheitert es jedoch oftmals an der Umsetzung, so die einhellige Meinung der Experten.

Frühkindliche Musikerziehung – wichtiger als viele denken

Musizieren oder andere Menschen dabei zu beobachten begeistert und fasziniert annähernd jedes Kind. Neben der Freude an der Sache selbst birgt diese Tatsache ein nicht unwesentliches Maß an Potenzialen: Die Entwicklung des Kindes wird geschult, während Melodien, Rhythmen und Töne zugleich der Seele gut tun. Die Kreativität sowie die Entwicklung des Intellekts werden insbesondere dann gefördert, wenn Kinder lernen, Instrumenten selbst Töne zu entlocken.

Außerdem profitieren sowohl das Gedächtnis und das Ausdrucksvermögen als auch die Sprachentwicklung und die Motorik davon. Zugleich keimen bei Eltern jedoch entsprechende Unsicherheiten. Darunter Fragen wie etwa nach dem besten Alter des Kindes, um mit der Musikerziehung zu beginnen oder auch ob ein klares Talent zur Musik erkennbar sein muss. Wie verarbeitet das Kind mögliche Misserfolge und können auch weniger begabte Kinder von der musikalischen Früherziehung profitieren?

Frühkindliche Musikerziehung ist wichtig für die Kreativität.
© Aliaksei Lasevich


Ein Fakt ist unumstößlich: Die Musik gehört zu den Menschen, begleitet uns auf die eine oder andere Weise ein Leben lang und macht so einen unverrückbaren Wesens- und Charakterbestandteil aus. Insbesondere Kinder lassen sich schon in jungen Jahren schnell für Melodien und Klänge begeistern. Schlussendlich gehören die Melodien in der Musik zu den ersten Dingen, die Kinder erleben und schon früh verstehen können. Die Musik findet schon früh ihren Platz im Leben unserer Jüngsten. Beginnend damit, dass Eltern ihren Kindern lieb gewonnene Schlaflieder vorsingen, bis hin zum Mitsingen bekannter Melodien und dem Gesang in Gruppen.

Dabei liegen die Prioritäten nicht darin, jeden Ton korrekt zu singen – der Hauptaspekt ist ganz klar: die Kinder sollen Spaß haben. Das Mitsingen von Kinderliedern gilt dabei als einer der wichtigsten Faktoren in der frühkindlichen Musikerziehung. Kinder lieben das erlernen neuer Texte und Melodien, was das Gedächtnis zusätzlich trainiert. Daher ist es sinnvoll, Abwechslung in die Liederauswahl zu bringen. Dazu können beispielsweise hier mehr als 50 Kinderlieder kostenlos heruntergeladen werden.

Erste Instrumente wie etwa Glockenspiele, Rasseln oder Xylofone eigenen sich hervorragend, um Kinder schon früh an das Musizieren heranzuführen. Schon mit dem dritten Lebensjahr beginnen Kinder, musikalisch gestaltete Geschichten zu verstehen. Eltern sollten dabei als Ansprechpartner fungieren und ihren Kindern die Möglichkeit bieten, gewonnene Informationen zu besprechen und das Gehörte zu verarbeiten. In Kindergärten und Volkshochschulen findet die musikalische Früherziehung bereits stetig wachsenden Anklang.

Ist das Musizieren wichtig für Kinder?

Der größte Teil der Kinder liebt es zu singen und die eigene Stimme kennenzulernen. Im Zusammenspiel mit einem Instrument ist die Freude noch größer. Kinder trainieren so Stück für Stück Ihr Gefühl für Rhythmus und lernen nach und nach die Welt der Melodien und Klänge kennen. Später entwickelt sich daraus der eigene Musikgeschmack, Vorlieben für Musikrichtungen oder die Neigung zu bestimmten Instrumenten.

Das richtige Instrument zur Unterstützung der frühkindlichen Musikerziehung

Finden Kinder einen Draht zur Musik nachdem sie bereits im Vorschulalter damit in Kontakt kamen, steht in vielen Fällen die Wahl eines passenden Instrumentes bevor. Abgesehen von der persönlichen Neigung des Kindes, die in diesem Alter häufig nur schwer klar einzuschätzen ist, kommt bei den meisten Musikalien ein nicht unerheblicher Kostenfaktor auf die Eltern zu. Ärgerlich, wenn das Interesse des Kindes daraufhin schnell wieder verschwindet. Dem kann jedoch Abhilfe geschaffen werden, beispielsweise durch ein sogenanntes „Instrumentenkarussell“, das bereits Kindern vieler Musikschulen die Möglichkeit gibt, sich an verschiedenen Instrumenten auszuprobieren.

In einem Zeitrahmen von etwa vier bis fünf Wochen können sich die Kinder nach der frühkindlichen Musikerziehung, also im Alter von 6 bis 9 Jahren, mit einem Instrument auseinandersetzen und herausfinden, ob es ihnen liegt. Durch dieses Ausprobieren stellt sich in aller Regel schnell heraus, ob die Affinität zu einem bestimmten Instrument gegeben ist oder nicht. Ist das Lieblingsinstrument gefunden, liegt das ideale Alter, um speziell dieses zu erlernen etwa ab dem fünften Lebensjahr – je nach motorischer und geistiger Reife des Kindes.

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Franziska Knobloch
Franziska Knobloch
Franziska Knobloch studierte in Gießen und Orléans Musikwissenschaft sowie Neuere Deutsche Literaturwissenschaft. Mehrere Jahre war sie in einer pädagogischen Kinderbetreuung im kreativ-musikalischen Bereich tätig. Neben dem Hang zum Schreiben von Texten interessiert sie sich vornehmlich für Film, Musik und Comics.

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