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Kino, Cocktail, Candlelight – Eltern wünschen sich mehr Zeit zu zweit

Es ist wie der Vorsatz im neuen Jahr. Noch bei der Geburtsvorbereitung tönen viele Männer und Frauen, dass sie sich trotz Kind die nötige Zeit nehmen werden, um mit dem Partner Abende zu zweit zu verbringen. Doch die Realität nach der Geburt sieht anders aus. Ganz anders. Die eigenen vier Wände bewusst zu verlassen, um der Partnerschaft genug Raum zu geben, fällt sehr schwer. Und ist sicherlich ein Problem, dass für zusätzliche Reibung sorgen kann. Laut einer aktuellen Umfrage von Betreut.de geht jedes zweite Elternpaar (54,5%) mindestens einmal pro Monat gemeinsam aus.

Knapp ein Fünftel (17,8%) der Elternpaare sagt jedoch aus, zuletzt vor über einem Jahr gemeinsam ausgegangen zu sein. An den Abenden zu zweit wird deutlich, dass die gemeinsame Zeit von Paaren sich merklich verringert, sobald sie Kinder bekommen.

Eltern möchten mehr ausgehen

Die Lager sind gespalten. Während knapp die Hälfte der befragten Eltern (41,6%) der Meinung ist, auch so genug Zeit füreinander zu haben, wünscht sich die andere Hälfte (45,7%) mehr Zeit zu zweit. Als häufigste Gründe wurden angegeben: „wirklich mal Zeit für uns zu haben“, „sich schön zu machen und sich dadurch besser zu fühlen“ und „sich daran zu erinnern, weshalb wir uns so lieben“. Häufig ist Zeitmangel der Grund für das Ausbleiben von romantischen Abenden. Dieser gewinnt nach der Familiengründung noch weiter an Gewicht. Die aktuellen Studienergebnisse belegen darüber hinaus, welche Hürden Eltern vom gemeinsamen Ausgehen abhalten: kein passender Babysitter (23,9%), finanzielle Faktoren (20%) und berufliche Verpflichtungen (15,6%).

Kinder machen glücklich, wertvolle Zeit zu zweit ebenso

Es muss schon gute Gründe geben: Sechs von zehn Paaren (59,1%) berichten, dass sich die Haltung gegenüber dem gemeinsamen Ausgehen nach der Familiengründung verändert. Für die meisten Eltern sind die Kinder der neue Mittelpunkt des Lebens. Ein Mittelpunkt, der die überwiegende Mehrheit dieser Befragten glücklicher macht als vorher (71,9%) – auch wenn dies bedeutet, das Ausgehen zu reduzieren. Dennoch sind sich drei Viertel (70,6%) der Eltern einig, dass Abende zu zweit dazu beitragen, den Partner attraktiv zu finden. Eines der Hindernisse für einen solchen Abend ist, einen passenden Babysitter zu finden und zu finanzieren. Sich hin und wieder eine Auszeit von den Kindern zu gönnen und Zeit zu zweit zu verbringen kann jedoch die Paarbeziehung stärken – und damit die ganze Familie.

Babysitter nur ein Argument

Abseits der Studie können auch wir unseren Senf dazugeben. Den richtigen Babysitter zu finden und vor allen Dingen zu finanzieren (so ein Abend kostet dann gut und gerne mal 40 Euro extra) kann nicht der einzige Grund sein. Die Belastung durch Job (erst Recht bei Doppelverdienern), der Schlafmangel gerade in den ersten Monaten oder die Unabkömmlichkeit der Mutter durch das Stillen des Babies sind weitere Gründe, warum sich Eltern es sich lieber zuhause gemütlich machen. Natürlich gibt es Highlights für die immer entweder Babysitter oder die Großeltern einspringen können.

Hier wird dann auch gerne mal „abgepumpt“. Was aber auch nicht außer Acht gelassen werden darf ist die innere Einstellung frischer Eltern. Viele wollen den Nachwuchs gar nicht „alleine“ lassen oder machen sich Gedanken, wie es dem Kind wohl geht – und können so den Abend zu zweit nur in Maßen geniessen. Auch das ist in Ordnung und vollkommen legitim. Es wäre also unserer Sicht nach ganz spannend gewesen, in wieweit sich die Bereitschaft verändert hat, überhaupt zu zweit ausgehen zu wollen. Und zwar vor und nach der Geburt. Also liebes betreut.de-Team, hier habt ihr eine weitere Steilvorlage!

Über die Umfrage
Eltern haben weniger Zeit zu zweit als kinderlose Paare, so zumindest das gängige Credo. Betreut.de wollte es genauer wissen. Von Oktober bis Dezember 2015 nahmen knapp 1.777 Eltern und kinderlose Paare an der standardisierten Onlineumfrage teil.

Mark Bourichter
Mark Bourichter
Mark Bourichter ist Vater von Henri, Baujahr 2012. Er macht seit über zehn Jahren was mit Medien. Seine Arbeiten sind mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Internationalen Deutschen PR-Preis und dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation.

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