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Testfahrt im Volvo XC90 (2015) – stylishe Schwedenpower

Im Jahr 2002 eroberte eine bis dahin unbekannte Fahrzeuggattung das deutsche Straßenbild: das Sport Utility Vehicle, kurz SUV. Vorreiter war Mercedes mit der M-Klasse, es folgten der BMW X5, Porsche mit dem Cayenne, der VW Touareg und ab 2005 der Audi Q7. In diese Reihe sortierte sich seinerseit auch der Volvo XC90 ein – ohne es aber ernsthaft mit der Konkurrenz aufnehmen zu können. Im Jahr 2015 sieht das ganz anders aus. Da schiebt der schwedische Autobauer den Volvo XC 90 in den Showroom. Und die Automobilwelt scheint einen Moment still zu stehen. Warum das so ist, erklären wir in unserem Testbericht.

Der Volvo XC90 von außen

Ich war eigentlich von Kleinauf selbst großer Volvo-Fan, meine Eltern hatten damals den Volvo 245 DL und wir Kinder fanden ihn klasse. Ab der Jahrtausendwende empfand ich insbesondere die Optik aber immer schwächer, daher hat mich auch der erste XC90 nicht wirklich gepackt. Aber jetzt kehren die aktuellen Volvo-Modelle zu alter Stärke zurück. Und das fängt beim ersten Eindruck an. Der Volvo XC90 ist ein echter Klopper, versprüht aber trotzdem Sportlichkeit und Understatement auf der einen und schlichte Eleganz auf der anderen Seite.

Während viele andere SUV zu halben Eiern mutieren und inzwischen jede Ecke rundgelutscht haben, setzt der Schwede ganz bewusst auf Ecken und Kanten. Von der Seite wirkt er kompakt und dank Privacy Verglasung gleichzeitig edel, die hochbeinige Optik des Vorgängers hat er komplett hinter sich gelassen.

Volvo XC90 (2015) Seitenansicht

Durch das umfangreiche Zubehör und diverse Design-Optionen kann sich der interessierte Kunde sein Modell genau so zusammenstellen, dass es seinem Geschmack und seinen Anforderungen entspricht. Und die Front mit dem wuchtigen Kühlergrill ist unverwechselbar und Volvo-typisch. Das gefällt insbesondere im Zusammenspiel mit den Scheinwerfern in der Optik „Thors Hammer“.

Volvo XC90 Scheinwerfer

Und auch von hinten macht der Volvo XC90 eine richtig gute Figur. Er steht zu seinem kantigen Auftritt und versucht gar nicht, durch eine abfallende Kante die Coupe-Optik anderer SUV zu kopieren. Vielmehr macht er sich ordentlich breit und setzt auch hier mit den von Volvo gewohnten Rückleuchten Akzente in Sachen Eigenständigkeit.

Ausstattungslinien

Es gibt vier Ausstattungslinien: Kinetic, Momentum, Inscription und R-Design. Bereits standardmäßig verfügt der Volvo XC90 über einen Allradantrieb (AWD), Berganfahrassistent, City Safety inkl. Kreuzungsbremsassistent, Regensensor mit automatischer Lichtfunktion, Verkehrszeichenerkennung, Audiosystem mit 9″-Touchscreen, 330 Watt Leistung und 10 Lautsprechern, digitale Instrumente, Klimaautomatik mit getrennter Temperaturregelung für Fahrer und Beifahrer und zusätzlichen Belüftungsdüsen für die 2. Sitzreihe sowie 18″-Leichtmetallräder im 5-Speichen-Design mit einer Bereifung in 235 / 60 R18.

Der Volvo XC90 von innen

Volvo XC90 (2015) Interieur


So schön, wie der Volvo XC90 von außen aussieht, fühlt er sich von innen an. Der Fahrersitz oder vielmehr die Kommandozentrale ist ein durchdachtes Cockpit mit intuitiver Anordnung der wichtigsten Bedienelemente, einem hammermäßigen Sound und superbequemen Sitzen, die Lust machen auf lange Touren. Ein paar der Tasten und Knöpfe hätten noch einen Tick edler gestaltet werden können. Aber das ist jammern auf hohem Niveau. Denn ansonsten sind alle verarbeiteten Materialien äußerst hochwertig und fassen sich super an. Gegen geringen Aufpreis kann der Fünf- zum Siebensitzer upgegradet werden. Und trotzdem ist noch genügend Kofferraum übrig für Kinderwagen oder Gepäck.

Volvo XC90 (2015) Kofferraum

Der Volvo XC90 für Kinder

Auf der Rückbank gibt es zwei Anschlüsse für Isofix-Kindersitze. Da ist die Konkurrenz zum Teil weiter und bietet bei einigen Modellen bereits drei Isofix-Optionen. Dafür gibt es auf dem mittleren Sitzplatz der Rückbank eine clevere Sitzerhöhung. Aber auch aus einem installierten Kindersitz haben Kinder einen guten Blick nach vorne und aus dem Seitenfenster. Es gibt ausreichend Ablagen und Getränkehalter und auch hier empfehlen wir das riesige Panorama-Glasdach für einen tollen Blick nach oben.

Wer noch Zubehör sucht, um seinen Volvo XC90 zum Familienauto umzurüsten, der findet zum Beispiel einen wendbaren Kindersitz, iPad-Halter, Komfortbezüge, Sonnenschutzblenden, Fahrradträger, Komfortkissen und eine Kühlbox.

Volvo XC90 (2015) Notsitz

Extras & Assistenten

Sicherheit spielt in einem Familienauto eine große Rolle, daher möchten wir einige der Assistenzsysteme zumindest kurz vorstellen. Für eine sichere Fahrt sorgen der Spurhalteassistent, der Distanzwarner und die Verkehrszeichenerkennung mit automatischer Geschwindigkeitsanpassung. Bei Parkmanövern in der Innenstadt hilft die Parkkamera mit 360° Surround View und der intelligente Einparkassistent. Und für Erleichterung auf der Bahn sorgt das Headup-Display mit Anzeige der Geschwindigkeit und der Navigation.

Und natürlich seid Ihr mit dem Volvo XC90 auch durchgehend online. Verbindet Euch dank Apple CarPlay oder installiert Euch die App „Volvo on Call“. Damit lässt sich die Standheizung programmieren, das Navi bedienen, das Fahrzeug per GPS lokalisieren oder rund um die Uhr ein Servicemitarbeiter erreichen.

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Auf der Strasse

Die Kombination aus dem edlen Cockpit, dem Luftfahrwerk und dem absolut geschmeidigen Fahrverhalten machen jeden Ritt mit dem Schweden zu einem Riesenspaß. Ein Flitzer ist er nicht, auch wenn er sich wendig und agil bewegen lässt. Wählen würde ich persönlich die Version D5 AWD mit dem 8-Gang Geartronic Automatikgetriebe und 225 PS. Und während der kleine Diesel mit 49.400 EUR den Einstiegspreis bildet, liegen wir in der höheren Motorisierung schon bei 53.400 EUR. Dazu würde ich die dritte Sitzreihe für 1.500 EUR wählen und noch ein paar mehr Design- und Ausstattungsfeatures. Und so landet man dann doch auch schnell bei Preisen oberhalb der 70.000 EUR.

Volvo XC90 (2015) Heck

Fazit

Ich fahre sehr gern in großen Autos, denn ich mag die erhöhte Sitzposition und die hochmotorisierten Kraftpakete unter dem Hintern. Und wenn ich mir derzeit ein SUV wählen dürfte, würde ich mich wohl für einen Volvo XC90 entscheiden. Ich stehe auf das eigenständige, dynamische Design und die edle Innenausstattung. Dazu dann noch ein paar nützliche Assistenten, den Premium Sound von Bowers & Wilkins und einen relativ sparsamen, durchzugsstarken Diesel. Und schon ist die ganze Familie happy – inklusive den Kindern auf der Rückbank. Wir sind gespannt, was sich die Konkurrenz einfallen lässt, denn mit dem Volvo XC90 wurde die Meßlatte recht hoch angelegt.

Volvo Interieur

Fotos: © Daddylicious // © Volvo Presse

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

1 Kommentar

  1. Lieber Kai,

    ein Auto nach meinem Geschmack 😉 und ein ausgewogener Test… Wobei es bei unseren Jungs mit nur derzeit einem integrierten Kindersitz Streit geben würde. Aber das war bei der ersten XC90-Generation ja schon so…
    War das Tablet gut zu bedienen?

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