Immer um diese Zeit wird die Liste der populärsten Vornamen des Vorjahres veröffentlicht. Wenn man die Liste durchguckt, dann beschleicht einen das Gefühl, dass die Forscher einen Monat die Daten aus den Standesämtern analysieren – und sich dann drei Monate totlachen über die vielen absurden Vorschläge oder sogar von den Ämtern akzeptierte Namen.
Eins noch vorab. Der Vorname begleitet Euer Kind ein Leben lang, daher solltet Ihr etwas intensiver als eine Bierlänge drüber nachdenken. Trefft die Entscheidung nicht, weil Ihr gestern Heidi bei Germanys Next Topmodel so scharf fandet oder Justin Bieber Euer Lieblingssänger ist. Sucht auch keinen Namen aus, der immer buchstabiert werden muss. Und bedenkt bei einem Doppelnamen mit Bindestrich, dass Euer Kind dann immer genau so angesprochen werden muss. Sucht Euch gern besondere, wohlklingende Namen. Aber übertreibt es nicht.

Bei der Auswertung der Daten wurde erstmals zwischen Erst- und Zweitnamen unterschieden. Denn die am häufigsten vergebenen Namen hört man auf den Spielplätzen gar nicht so oft, weil es eben die Zweitnamen sind. 650 Standesämter lügen nicht und mit deren Hilfe hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) wieder mal den Nachweis erbracht, dass die Deutschen in Sachen Vornamen nicht unbedingt wechselwillig sind. Aber es gibt auch ein paar Exoten. Bei den tatsächlichen Rufnamen der Mädchen führt schon wieder Mia die Liste an – wie in den Vorjahren auch. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Emma und Hanna/Hannah. Tatsächlich wenig Abwechslung an der Spitze. Ähnlich sieht es bei den Jungs aus, da stehen Ben, Paul und Luca/Luka auf den vorderen Plätzen bei den Rufnamen.
Die Auswertung der 876.000 Einzelnamen und damit die Vornamen von fast 90 Prozent aller geborenen Kinder 2013 führen bei den am meisten vergebenen Namen zu folgender Liste der beliebtesten Vornamen 2013, hier dann also Erst- und Zweitnamen zusammen:
Mädchen:
1. Sophie/Sofie
2. Marie
3. Sophia/Sofia
4. Maria
5. Mia
6. Emma
7. Hannah/Hanna
8. Anna
9. Emilia
10. Johanna
Jungen:
1. Maximilian
2. Alexander
3. Paul
4. Luca/Luka
5. Ben
6. Luis/Louis
7. Elias
8. Leon
9. Lukas/Lucas
10. Noah
Der Chantalismus und Kevinismus ist in den Top10 nicht zu finden. Und dann gibt es noch ein paar kuriose Randnotizen: „May be“ wurde als Name nicht zugelassen, „Supermann“ und „Hummer“ auch nicht. „Famous“, „Fridds“ und „Yoda“ haben es allerdings tatsächlich geschafft. Die Armen.
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Wenn Mr. Yoda dann aber komisch spricht muss sich auch keiner wundern 🙂
Das Spielzeug ich haben will!
Werdende Eltern sollten auch bedenken, dass sich das Kind später für seinen Namen weder auf dem Sportplatz noch in der Tanzstunde (wie altmodisch!) schämen sollte („Ich bin Giselher, darf ich mit euch kicken?“). Das führt sonst nur zu astronomischen Rechnungen für den Psychotherapeuten, der konsultiert werden muss, damit das Kind sein Trauma überwinden kann 😉