Ähnliche Beiträge

Interviews10 Fragen an Daddy Robert Thalheim

10 Fragen an Daddy Robert Thalheim

Den neuen Film „Eltern“ von Robert Thalheim haben wir bereits gestern angekündigt. Wir freuen uns sehr, dass der Regisseur und Grimme-Preisträger sich die Zeit genommen hat, unsere zehn DADDYlicious-Fragen zu beantworten.

Hier sind unsere zehn Fragen an Robert Thalheim

DADDYlicious: Wer bist Du und was machst du?

Ich bin Filmregisseur.

DADDYlicious: Dein neuer Film „Eltern“ zeigt die „moderne“ Familie und die damit verbundenen Probleme. Fließen in das Drehbuch auch eigene Erfahrungen?

Ja, natürlich. Ich habe zwei Kinder und ich kenne gut die Höhen und Tiefen, die man zwischen Familie, Beruf und Beziehung im Alltag durchläuft.

DADDYlicious: Wie hast Du Dich auf die neue Rolle als Vater vorbereitet? Mit wem hast Du Dich ausgetauscht?

Ich habe selbst eine Weile Elternzeit gemacht und gemerkt wie schön, aber auch wie schwer es ist, hauptsächlich für die Familie da zu sein. Ich musste viel an meine eigene Mutter denken, die mit uns Kindern über zehn Jahre zuhause geblieben ist. Außerdem habe ich gemerkt, wie wenig eingeübt es dann doch noch ist, dass Väter diese Rolle übernehmen. Das merkt man an dem Blick der Außenwelt, die irgendwie immer zu denken scheint: Der hat es anscheinend beruflich nicht so richtig gepackt, wenn er dafür Zeit hat.

Dass merkt man aber auch an sich selbst, dass man plötzlich Ängste entwickelt in dieser Zeit abgehängt zu werden. Nicht wieder hineinzufinden in den Beruf. Ich habe mich über diese Fragen auch viel mit anderen Vätern ausgetauscht, auch einige Väter beobachtet, die noch viel entschiedener als ich mit meinen paar Monaten die Rolle eingenommen haben.

DADDYlicious: Gibt es für Dich das perfekte Alter zum Papa-Werden?

Das Papa-Werden ist immer perfekt. Es ist ein besonderes Geschenk, aber eben auch eine große Aufgabe und es ist toll, wenn man mit dieser Aufgabe konfrontiert wird, wenn man gerade auch den Raum hat, sich darauf einzulassen. Sich Zeit zu nehmen, nahe bei dem Kind und seiner Entwicklung zu sein. Wann das ist, hängt ja sehr individuell mit der persönlichen Biografie zusammen.

DADDYlicious: Du hast bei Deinen ersten Kind Elternzeit genommen. Dein Resümee?

Ich bin sehr dankbar für die Erfahrung und bin mir sicher, dass es das Verhältnis zu meinem Sohn für immer prägen wird, auch wenn es nun wieder Phasen gibt, in denen ich nicht so viel für ihn da sein kann, wie ich es gerne wäre.

DADDYlicious: Welche Tipps kannst Du Vätern mitgeben, um nicht ein „Sonntagsvater“ zu werden?

Das Besondere ist eben der Alltag. Ich merke selbst bei mir, gerade wenn ich beruflich sehr im Stress bin, den Anspruch, es durch besonders spektakuläre gemeinsame Aktionen wieder gut zu machen, wenn ich die Kinder sehe. Das wird dann aber meistens nichts. Viel besser ist es sie eben mal zur Schule oder in den Kindergarten zu bringen, gemeinsam etwas zu erledigen, was sowieso gemacht werden muss. Das klingt banal, sind aber eben genau nicht die Sonntage.

DADDYlicious: Was hat bei der Erziehung oder Betreuung Deiner Kinder zu Reibereien mit Deiner Frau geführt?

Naja, eine klassische Diskussion geht um Konsequenz oder das sich gegenseitig bei einer Auseinandersetzung mit den Kindern in die Parade fahren. Da muss man die wenige Zeit, die einem gemeinsam in der Beziehung bleibt, leider oft nutzen, um Situationen noch mal zu reflektieren und nachzubereiten. Aber das muss man einfach akzeptieren.

DADDYlicious: Wie sieht für Dich ein perfekter Tag mit Deinen Kindern aus?

Es ist immer toll, gemeinsam etwas Neues zu entdecken. Das finde ich so toll, weil der eigene Blick durch die Perspektive und Neugierde der Kinder geschult wird und man sich gemeinsam austauschen kann über das, was man neu kennengelernt hat.

DADDYlicious: Was möchtest Du mit Deinen Kindern unbedingt noch erleben?

Ich möchte gerne noch mal mit allen zusammen in einem anderen Land leben für eine gewisse Zeit.

DADDYlicious: Wenn Du über Deine Jahre als Vater einen Film drehen würdest, welchen Titel würdest Du diesem Film geben?

Eltern“ – Ab 14. November im Kino!

Vielen Dank für Deine Einblicke, eine tolle Zeit mit Deiner Familie und weiterhin viel Erfolg!

Fotocredit: ©Kundschafter Filmproduktion photographed by annako 2013

Mark Bourichter
Mark Bourichter
Mark Bourichter ist Vater von Henri, Baujahr 2012. Er macht seit über zehn Jahren was mit Medien. Seine Arbeiten sind mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Internationalen Deutschen PR-Preis und dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation.

Beliebte Beiträge