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Interviews10 Fragen an Daddy Stefan Keuchel

10 Fragen an Daddy Stefan Keuchel

Heute präsentieren wir Euch ein neues Interview aus unserer Reihe „10 Fragen an Daddy…“. Dieses Mal gibt’s persönliche Einblicke von einem Patchwork-Papa und Medienprofi. Stefan Keuchel lebt mit großer Familie in Hamburg. Euch eine erfreuliche Woche und viel Spaß mit unserem aktuellen Dad.

Hier sind die 10 Antworten von STEFAN KEUCHEL

1. Wer bist Du und was machst du?
Mein Name ist Stefan Keuchel. Rheinländer der seit 20 Jahren in Hamburg lebt, 4facher glücklicher Vater, HSV und the Cure-Fan, Vespafahrer und beruflich als Pressesprecher bei Google beschäftigt.


2. Du hast eine recht große Patchwork-Familie. Was würdest Du rückblickend anders machen oder welchen Tipp hast Du an werdende Väter?
Ich bin kein großer Fan von „ach hätte ich doch“ oder „wenn ich damals nur xyz gemacht hätte“. Man sollte immer mit den Entscheidungen leben können, die man einmal getroffen hat, Ich bin ein klein wenig stolz darauf, dass ich mit den Müttern meiner Kinder sehr gut klar komme und wir uns alle gegenseitig mögen und respektieren. Das ist vielleicht ein Tipp, den ich an Väter geben kann, die getrennt von der Mutter und dem Kind leben: Versucht Euch zu vertragen.

Es geht nicht um Euch, es geht um das Kind. Mein Eindruck ist, dass es nichts schlimmeres für ein Kind gibt, als wenn sich die Eltern permanent streiten. Das bedeutet, dass beide Seiten Kompromisse machen müssen. Anders geht es nicht. Und wenn man es einmal geschafft hat den ganzen Streit hinter sich zu lassen, ist das Leben für alle wesentlich einfacher und angenehmer.

3. Du bist jobmässig sicherlich sehr eingespannt. Käme da eventuell eine Elternzeit in Frage?
Ich habe leider keine Elternzeit genommen und gebe zu, dass ich manchmal neidisch auf Kollegen blicke, die es getan haben. Aber es muss halt passen und zu dem Zeitpunkt, wo ich die Elternzeit hätte nehmen können, hat es bei uns leider nicht gepasst.

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4. Hast Du Dich bei den Namensfindungen immer durchgesetzt oder wie seid Ihr zur Auswahl gekommen?
Eltern kennen das. Die Namensfindung ist ein kreativer und dynamischer Prozess. Jeder macht einen Vorschlag, der potenzielle Name kommt auf eine Top 10 Liste und am Ende wird das ausdiskutiert. Da ich selbst einen „Allerweltsnamen“ habe und das immer blöd fand, war es mir wichtig, dass meine Kinder einen Namen haben, den nicht noch fünf andere in der Klasse haben. Das ist uns gelungen 🙂

5. Was gibst Du Eltern als Tipp, die gerade drüber nachdenken, ob sie sich ein Kind überhaupt leisten können?
Laut Statistischem Bundesamt kostet ein Kind durchschnittlich 550 Euro im Monat. Bis es 18 Jahre alt ist, kommt man auf circa 120.000 Euro. Das ist eine Menge Geld und natürlich sollten sich potenzielle Eltern ganz klar darüber sein, dass diese Kosten auf einen zukommen. So hart es klingt: Wenn das vorne und hinten einfach nicht hinhaut, sollte man es sich besser noch einmal überlegen…


6. Gibt es für Dich das perfekte Alter zum Papa-Werden?
Das ist meines Erachtens von Fall zu Fall verschieden und sehr individuell. Als ich mit 28 Jahren das erste mal Vater wurde, fühlte ich mich noch viel zu jung dafür. Ich habe mir eine Menge Sorgen gemacht. Wie soll ich das bezahlen? Ist mein Leben jetzt gelaufen? Als mein Sohn dann geboren war, hat sich alles quasi von allein gelöst. Meinen Kindern werde ich empfehlen sich ersteinmal „auszutoben“, die Welt zu entdecken und dann zwischen 30 und 40 Eltern zu werden. Aber wie gesagt: Das mag für andere viel zu spät sein.

7. Welches Lied singst Du beim Einschlafen vor?
Eine kinderfreundliche Version des „Schlaflieds“ von den Ärzten. Quasi die erste Strophe mit einem netten Ende 🙂

8. Du bist ja selbst ein Medien-Profi. Inwieweit lässt Du Deine Kinder ins Netz und wie schützt Du sie dabei?
Mein ältester Sohn ist jetzt 15. Wir haben mit ihm über die tollen Seiten des Netzes gesprochen, aber auch deutlich gemacht, dass es auch negative und gar schreckliche Dinge im Netz gibt. Wir haben ihm beigebracht, dass man sich nicht von wildfremden Menschen ansprechen lassen soll. Weder im realen Leben noch im Netz. Anfangs haben wir uns zusammen vor den Computer gesetzt und haben gemeinsam einige populäre Seiten wie Google, Facebook, Wikipedia, YouTube etc besucht.

Er ist ein schlaues Kerlchen und hat schnell kapiert, wie das alles funktioniert. Was wir ihm nicht gesagt haben: Von Zeit zu Zeit schauen wir uns im Verlauf an, welche Seite er besucht. Er hat uns nicht enttäuscht. Meine jüngeren Kinder gehen noch nichts ins Netz. Aber wir werden das da so ähnlich handhaben.

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9. Welches ist Dein ultimativer Shopping-Tipp für andere Daddies?
Offengestanden gehe ich nicht gern shoppen. Im Trubel am Samstag in einer engen Kabine Hosen oder Hemden anzuziehen finde ich ziemlich nervig. Darum kaufe ich inzwischen das meiste Zeug online ein. Was Klamotten anbelangt kann ich zwei Services empfehlen, die ich beide schon ausprobiert habe und toll finde. Sie heißen modomoto.de und outfittery.de – bei beiden ist es so, dass man ein paar Angaben über seinen pesönlichen Stil macht und anschliessend bekommt man von denen ein Paket mit Männermode zugeschickt. Was einem gefällt behält man, den Rest schickt man zurück. Genau das richtige für einen Einkaufsmuffel wie mich.

Und wer auf der Suche nach einem schönen alten Vesparoller in gutem Zustand ist, dem empfehle ich der-rollerhof.de – hab auf der Seite schon Stunden verbracht und mir die virtuelle Nase plattgedrückt. Traumroller. Ein Blick/Klick lohnt auf jeden Fall.

10. Man hört ja, dass Dein Arbeitgeber gut für die Mitarbeiter sorgt. Aber was kommt bei Euch zuhause auf den Kinderteller?
Unter der Woche muss es morgens ja meist schnell gehen. Toast oder Brötchen mit Käse und eine Hälfte Nutella (doch, Nutella muss sein). Abends gibt es mal warm (Nudeln, Pfannkuchen) und mal auch nur nen Brot. Aber am Wochende lieben wir es ausgiebig und in aller Ruhe (soweit das möglich ist) zu frühstücken. Mit Rührei, frischem Saft und allem drum und dran.

Stefan, vielen Dank für Deine spannenden Antworten und persönlichen Infos!
Hier findet ihr Stefan Keuchel bei Twitter. Und hier gibt es weitere Interviews.

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

3 Kommentare

  1. Der Satz „Es geht nicht um Euch, es geht um das Kind“ finde ich ganz große Klasse und toll das Du Dich mit den Müttern Deiner Kinder so gut verstehst.
    Ich kann mir eine solche Trennung überhaupt nicht vorstellen und hofe das es mir nie passiert.
    Schönes Interview!!!

    lg. Christian

  2. Oh man. Wo sind die „normalen“ Daddys? Muss jemand wirklich urteilen das man sich Kinder leisten muss? Klar, wenn man bei google arbeitet stimmt das Einkommen aber welcher Daddy kann dem zustimmen? Die breite Masse dürfte nicht so abgehoben sein und muss eher sehen wie man mit einem Angestelltengehalt eine Familie durchbringt. Sorry, aber diese Sunshinedaddys denen der Job wichtiger als Elternzeit ist (kann man ja auch später planen und nehmen – bei 4 Kindern erst recht) und sich dann herausreden warum es doch nicht ging… .
    Wo sind denn die Väter die Golf oder Dacia statt Audi Q7 fahren? Die das Leben im Alltag mit den Kindern geniessen aber auch frustrieren mit allen Höhen und Tiefen? Die mit den Mäusen am Wochenende bei Ernstings Family, C&A und co sich auspowern anstatt in den oben genannten, überteuerten Läden einzukaufen?

    Ich hätte in all den Berichten gerne etwas mehr von der wahren Realität und von normalen Vätern.

    • Hi Robby,
      wir finden es durchaus richtig, dass sich Paare bei der Familienplanung über den finanziellen Aspekt Gedanken machen. Und hier kommen Daddies unterschiedlicher Coleur zu Wort. Das bei einigen das Thema Elternzeit schwierig ist, weil man a) eine Zeit aus dem Job aussteigt oder b) dadurch sich das Einkommen der Familie verringert, ist doch ganz normal. Was ist mit den Selbstständigen? Die dadurch finanziell noch eingeschränkter sind oder für die es durch Projektarbeit gar nicht möglich ist, zwei Monate „off“ zu sein. Und die Väter mit Golf oder Dacia sind hier sehr willkommen. Und wenn wir einen Duster vor die Tür gestellt bekommen, dann testen wir diesen gerne. Und wir picken uns Menschen, Themen oder Produkte raus, die etwas Besonderes sind. Das ist die Philosophie von DADDYlicious.

      Beste Grüße aus der Redaktion!
      Mark

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