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NewsVon Schnarchnase bis Superman: Väter in der Nacht!

Von Schnarchnase bis Superman: Väter in der Nacht!

Ein Königreich für eine Mütze Schlaf! Unser Autor Thomas Bentler stellt die verschiedenen Papi-Typen vor, wenn es um das nächtliche Aufstehen geht…

Frage an alle Papis junger Kids, könnt ihr euch noch an das folgende Szenario erinnern? Am Wochenende oder im Urlaub Fünfe gerade sein lassen, sich morgens einfach noch mal umdrehen und volles Brett auspennen. Vielleicht sogar, nachdem man nach unzähligen Stunden Lummerland nicht mehr schlafen kann, trotzdem liegen bleiben und reden, TV gucken oder was auch immer…

Und, hat sich jemand wiedererkannt? Hand aufs Herz, war das nicht geil manchmal? Gefühlt ist das Ganze allerdings schon Jahre her, denn der Schlaf, genauer gesagt guter und ausreichender Schlaf, ist mittlerweile ein rares Gut geworden. Von der Schnarchnase über den Schauspieler bis hin zu Superman – alles dabei! Da schlaflose Nächte bei vielen Eltern junger Kids immer wieder aktuell sind, nehmen wir das Thema heute einmal zum Anlass, um uns die unterschiedlichen Nacht-Daddy-Typen einmal anzuschauen:

#Schnarchnase: Der, der schlichtweg nichts hört

Dieser Typ Vater würde durchaus nachts aufstehen und sich um das Kind kümmern, allerdings gibt es da ein Problem: Sein Schlaf ist dermaßen tief, dass er den Nachwuchs einfach nicht hört. Selbst wenn das Baby in unmittelbarer Nähe liegt und die Schreie flugzeugähnliche Dezibel Werte erreichen, ist Papa Schnarchnase durch nichts aus dem Schlaf zu kriegen. Während das Baby dann sogar die Nachbarn weckt, liegt Vatti weiter gemütlich im Land der Träume und bekommt von alledem nichts mit.

#Schauspieler: Der, der so tut, als ob er nichts hört

Es ist nicht so, dass er das tobende Kind um Mitternacht nicht hören würde, im Gegenteil. Sehr wohl bekommt er alles mit, trotzdem sieht er sich aus den verschiedensten Gründen einfach nicht in der Lage, aufzustehen. Und so zieht er im Stile eines grandiosen Schauspielers gnadenlos die Rolle des schlafenden Papas durch, atmet zwischendurch laut und dreht sich sogar mal um, damit auch alles total realistisch rüberkommt. Die Show dauert dann genau so lange, bis sich die Mama irgendwann zum Kind aufmacht. „Toll, wie ich das wieder gemacht habe“ denkt er sich in diesem Moment und schläft anschließend wieder gemütlich ein.

#Zocker: Der, der zwar etwas hört, aber so lange wartet, bis die Frau aufsteht

Ähnlich wie der Schauspieler tickt der Zocker. Auch er versucht intensiv, den Schlafenden zu mimen, jederzeit in der Hoffnung, dass er nicht derjenige sein wird, der aufstehen muss. Seine Erfolgsquote liegt dabei bei ca. 50/50, mal klappt die Einlage, mal nicht. Total spannend wird es übrigens dann, wenn die bessere Hälfte ebenfalls eine Zockerin ist. In diesem Fall spielen sich Nacht für Nacht hochspannende Szenen mit schauspielerischen Glanzleistungen ab, die ihresgleichen suchen.

#Frauenversteher: Der, der gemeinsam mit seiner Frau aufsteht

Er ist ein einfühlsamer Ehemann der weiß, wie sehr das nächtliche Aufstehen manchmal schlaucht. Deshalb denkt er sich „Geteiltes Leid ist halbe Leid“, steht in der Dunkelheit mit auf und lässt seine Frau die ganze Maloche nicht allein machen. Er unterstützt sie wo es nur geht, zum Beispiel um die Milchflasche aufzuwärmen oder fix die Pampers zu wechseln. Manchmal sitzt er auch einfach nur neben ihr, leistet seelischen Beistand oder redet ihr gut zu, wenn sie mal nicht gut drauf ist. Allein seine Anwesenheit ist eine gute Sache und tut sowohl Mama als auch dem Kind sehr gut.

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© William Fortunato (Pexels)

#Superman: Der, der allein aufsteht

Ganz klar, er ist der Traum aller frischgebackenen Mütter. Der Tausendsassa schnappt sich ohne Rücksicht auf den eigenen Schlafmangel nachts das schreiende Kind, gibt ihm eine Flasche mit köstlicher, warmer Milch und wiegt es anschließend mit sanften Worten oder einem beruhigenden Lied behutsam zurück in den Schlaf, während die Mama im warmen Bett weiterschlafen kann, um am nächsten Tag wieder fit zu sein. Sobald der Dötz wieder schläft, kommt er ins Schlafzimmer zurück, deckt seine Frau noch einmal liebevoll zu und pennt anschließend noch einige wenige Minuten, um kurze Zeit später ohne zu murren wieder aufzustehen und zur Arbeit zu düsen.

#Workaholic: Der, der ganz klar sagt, dass er nicht aufsteht

Ohne ihn käme die deutsche Wirtschaft vollkommen zum Erliegen – denkt er zumindest. Also braucht er seinen Schlaf, um am nächsten Morgen topfit gleich wieder das Brutto-Inlands-Produkt anzukurbeln. Er meint das wirklich ernst und verpasst in diesem Zuge auch keine Möglichkeit, dies seiner Frau mitzuteilen. „Nachts aufstehen? Wie soll das funktionieren, ich muss doch morgens wieder in die Firma?!? Die Termine dort sind ungemein wichtig, da kann ich auf keinen Fall übermüdet erscheinen!“ lautet seine immer wiederkehrende Schallplatte, die die Frau irgendwann so nervt, dass sie sich weitere Diskussionen spart.

#Verpisser: Der, der lieber woanders pennt

Der Verpisser ist derjenige, der sich das Ganze total einfach macht. Er kann laut eigener Aussage nachts nicht schlafen, wenn das Kind plärrt und möchte sich den Stress auch nicht anzutun. Also quartiert er sich fein aus und lässt die Mama des gemeinsamen Kindes mit der Arbeit allein im Regen stehen. Während sie sich dann die Nächte um die Ohren schlägt, liegt der feine Herr gemütlich im Gästezimmer oder auf der Wohnzimmercouch und schläft munter vor sich hin.

Ja, das Thema Schlaf ist schon so eine Sache. Gut für die Pärchen, die ein Kind am Start haben, das nachts selbst keinen Bock auf Theater hat und stattdessen lieber ordentlich durchpennt. Für Eltern von Kids, die stattdessen lieber die Nacht zum Tag machen, ist das Ganze dagegen oft eine kraft- und nervenzehrende Angelegenheit. Dabei darf man nie vergessen: Wohl kaum ein Baby ist dermaßen auf Krawall gebürstet, dass es aus reiner Boshaftigkeit wach ist und die Bude zusammenbrüllt.

Vielmehr sind oftmals Bauchweh, kommende Zähnchen, schlechte Träume usw. der Grund für die nächtlichen Aktivitäten – im Idealfall teilen Mama und Papa sich die Arbeit also irgendwie so untereinander auf, dass sie für beide irgendwie machbar ist. Ist schließlich besser, als wenn eine Hälfte alles allein machen muss und früher oder später komplett auf dem Zahnfleisch geht!

In diesem Sinne allen Eltern ein ganz ehrlich gemeintes „Gute Nacht!“

Fotocredit: © Monkey Business – Fotolia.com

Thomas Bentler
Thomas Bentlerhttps://www.lektora.de/thomas-bentler/
Thomas Bentler ist 35 Jahre alt und lebt in der Nähe von Paderborn. Vom aktiven Amateurfußballer avancierte er bereits mit 27 Lenzen zum Trainer einer Kreisliga-A-Seniorenmannschaft, um später sogar Coach eines U17-Bundesliga-Teams zu werden. Er ist Autor des Buches "Volle Pulle Kreisliga".

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