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Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid (2014) im Familiencheck

Zukunftsweisend on Tour im Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid. Mal ganz im Ernst: wir reden von Nachhaltigkeit und dem Schutz unseres Planeten für zukünftige Generationen. Und trotzdem kann auch ich mich noch nicht davon lossagen, insbesondere auf Autos zu stehen, die jenseits der 300 PS unter der Haube haben und daher oft 15 Liter und mehr in den Himmel blasen. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Und es ist zu begrüßen, dass die Hersteller nach alternativen Konzepten suchen. Auch wenn das ein langer und steiniger Weg ist.

Noch sind die Reichweiten zu gering, das Netz der Ladestationen ist zu gering und wirklich günstig sind die Modelle auch noch nicht. Ein zukunftsorientiertes Familienauto konnten wir nun testen: der Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid ist ein urbanes SUV mit viel Platz und einem Mix aus Elektro- und Benzinantrieb.

Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid (2014) Typenschild

E-Mobilität

Es wird momentan recht viel ausprobiert, aber ein Königsweg scheint noch nicht gefunden. Dabei fühlt es sich als Autofahrer doch irgendwie gut an, morgens in ein Auto zu steigen, welches an der Steckdose aufgeladen wurde und nach Druck auf den Power-Knopf keine schädlichen Abgase aus dem Auspuff donnert. Praktikabel scheint das momentan aber nur für Leute zu sein, die täglich nicht mehr als etwa 50 Kilometer zurücklegen. Das trifft auf noch recht viele zu. Aber wenn das Familienauto dann über Nacht aufgeladen werden muss, sind eigentlich alle raus, die nicht über einen Stellplatz oder eine eigene Garage verfügen. Soweit gibt es noch viel zu tun. Wir werden verfolgen, wie die Entwicklung weitergeht.

Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid (2014) Equipment

Der Außencheck


Rein äußerlich springt der Funke beim Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid recht schnell über, unser Testwagen in Island-Weiß wirklich kräftig, aber zurückhaltend. Verdunkelte Scheiben, weiße LED-Rücklichter, grau lackierte Leichtmetallfelgen im Y-Speichen Design und die Dachreling sorgen für eine schöne Linie und eine ansprechende Optik. Die Farbpalette ist eher klein, ein weiteres Weiß, Grau, Schwarz und Blaugrau sind möglich. Aber wenn ich recht überlege, sieht man ein SUV selten in anderen Farben. Insofern passt das.

Kurz schmunzeln muss ich beim Typ-Schild am Heck: Outlander PHEV – liest sich irgendwie wie „Pfffff“. Und das soll es sich nicht sein. In Wahrheit steht es für „plug-in hybrid electric vehicle“. Na gut. Allrad hat er. Und zwei Tankdeckel. Links hinten für Benzin, rechts hinten für die zwei möglichen Ladekabel. Alles dran. Mir gefällt er von außen wirklich gut.

Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid (2014) Power

Der Antrieb

Aktuell ist der Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid mit nur einer Motorisierung zu bekommen: als 2.0 MIVEC 4WD mit 121 PS und dazu zwei Elektromotoren vorne und hinten mit je 82 PS. Das sorgt für eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h rein elektrisch und 170 km/h mit dem hybriden Antrieb. Ich hab laut Tacho sogar noch mehr rausgeholt. Und auch im hohen Tempo macht der Outlander einen stabilen und laufruhigen Eindruck.

Etwas einfummeln muss man sich mit dem Umschalten zwischen Elektro-Antrieb und Benzinmotor. Mit voller Batterie sollen 50 Kilometer rein elektrisch möglich sein. Der Start auf den Power-Knopf schmeißt die Maschine an. Ohne das man es akustisch mitbekommt. Und ein Tritt auf’s Pedal schiebt den Koloss mit dem Sound einer anfahrenden U-Bahn nach vorne.

Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid (2014) Instrumente

Das fühlt sich extrem gut an und vermittelt ein Fahrgefühl „wie auf Schienen“. Allerdings kann man der Batterie beim Entladen zugucken. Sie lässt sich mit einem Druck auf „Charge“ jedoch auch beim Fahren aufladen. Dann schaltet sich hörbar der Benzinmotor dazu. Und der Benzin-Verbrauch steigt. So war weder der genaue Verbrauch noch die vorhandene Reichweite abzulesen, denn natürlich ändert sich diese mit jedem Aufladen der Batterie. Auf jeden Fall liegen die Verbrauchswerte beim Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid deutlich unter den üblichen Werten anderer Modelle.

Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid (2014) Heck

Der Innencheck

Ein erster Wermutstropfen gibt’s beim Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid im Innenraum. In Sachen Lichtkonzept sollte nachgebessert werden. Wir haben die erste Ausfahrt im Dunkeln unternommen. Und mangels Beleuchtung im Parkhaus weder den Knopf vom Fensteröffner noch die richtige Einstellung der Sitzheizung finden können. Der Innenraum ist eindeutig zu dunkel. Damit fehlt es an Wohlfühl-Stimmung und auch an Funktionalität. Ansonsten ist der Innenraum sehr geräumig mit fünf Sitzplätzen, viel Beinfreiheit und einem großen Kofferraum mit bis zu 1.472 Litern Volumen.

Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid (2014) Navi

Die bequemen Sitze sind ausschließlich als Stoff-Synthetikleder-Kombination zu bekommen. Die Rückbank lässt sich geteilt umklappen und in den geräumigen Kofferraum passt neben dem Kinderwagen auch noch eine ganze Menge mehr. Die Ladekante ist aber so niedrig, dass auch eine kleinere Frau einen Kinderwagen problemlos einladen kann und dank elektrischer Ladeklappe gibt es keinen Streß beim Be- und Entladen.

Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid (2014) Kindersitz

Auf dem Kindersitz

Für die Installation eines Kindersitzes steht im Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid ein Isofix-System zur Verfügung. Allerdings hatten wir den Eindruck, dass der Kindersitz dabei hinten etwas zu tief einsinkt und die Sitzposition daher etwas zu liegend ist. Außerdem ist der Blick nach draußen auch nicht mehr ganz so einfach möglich. Aber das sind sehr feine Nuancen. Grundsätzlich hat sich unsere Tochter in dem Auto sehr wohl gefühlt, denn der Abstand zum Vordersitz war ausreichend groß und dank Glasdach war auch der Blick nach oben möglich.

Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid (2014) Schaltung

Der Preis

Den Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid gibt es ab etwa 40.000 EUR. Dafür sind im Basis-Preis bereits etliche Features und Sicherheitssysteme enthalten: Sieben Airbags, elektrische und beheizte Seitenspiegel, Bluetooth-Schnittstelle mit Freisprecheinrichtung, viele Getränkehalter, Kindersicherung an den hinteren Türen, Klimaautomatik, Multifunktionslenkrad, Privacy Verglasung, Tagfahrlicht und vielen mehr ist bereits im Paket enthalten. Lediglich für die Sitzheizung, die Rückfahrkamera und ein paar weitere Extras fallen noch Kosten an.

Was ist jedoch gefehlt hat war der Abstandwarner. So richtig gut abzuschätzen sind die Abmessungen nicht, insbesondere nicht nach hinten. Da ist man gewohnt, dass es rechtzeitig piept. Das tut der Outlander jedoch nicht. Und dann gibt es noch eine kleine lustige Anekdote: bei den Ansagen der Navi-Stimme hat man das Gefühl, dass die Dame einem jedes Mal eine Frage stellt, weil sie die Stimme am Ende leicht hochzieht. Aber das ist eher witzig.

Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid (2014) Front

Fazit zum Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid (2014)

Der schicke SUV im Crossover-Stil verbindet einen umweltfreundlichen Hybrid-Antrieb mit dem Komfort und den Fahreigenschaften anderer Allrad-SUVs. Der Innenraum bietet reichlich Platz und Ablageflächen, sollte jedoch besser beleuchtet werden. Das Navi arbeitet zuverlässig, der Sound aus den Boxen klingt satt und die Sitze sind für alle Insassen sowie ein Kind im Kindersitz auch langstreckengeeignet. Insbesondere im Stadtverkehr macht der Elektroantrieb richtig Spaß und unterstützt eine sportliche und dynamische Fahrweise.

Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid (2014) Heckpartie


Der Outlander dürfte der ganzen Familie gut gefallen, nicht zuletzt wegen des niedrigen Verbrauchs. Die optimale Nutzung des Elektroantriebs muss sich jedoch etwas einspielen. Da wäre es sinnvoll, wenn ein fester Platz für die Aufladung über Nacht zur Verfügung steht. Ob ein SUV grundsätzlich in Euer Beuteschema als Familienauto passt, müsst Ihr selbst entscheiden. Wenn dem so ist, dann empfehle ich unbedingt eine Testfahrt im Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid.

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

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