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Mercedes-Benz V-Klasse (2014) im Familiencheck

Vanlife für Klein und Groß in der Mercedes-Benz V-Klasse: Ich bin gerade zwei Jahre alt geworden. Daher kann ich leider noch nicht sagen, was ich will. Mit ein bißchen brabbeln, plärren und im richtigen Moment ein paar Tränen klappt die Kommunikation mit meinen großen Mitbewohnern aber ganz gut. Irgendwie wissen sie oft ganz von allein, was ich brauche. Sie wissen, wann ich Durst und Hunger habe, wann mir kalt ist, wann ich müde bin und wann es mir hilft, den Bauch gestreichelt zu bekommen. Nur bei einer Sache kommen sie irgendwie nicht zum Punkt: Bei der Suche nach dem besten Familienauto.

Die Mercedes-Benz V-Klasse im Jahr 2014

Mercedes-Benz V-Klasse (2014) Cockpit

In den letzten Monaten wurde mein Kindersitz ganz schön oft in viele verschiedene Modelle geschnallt. Aber der eine war zu teuer, der andere zu unpraktisch und der Dritte zu klein. Dabei sind die Kriterien doch eigentlich gar nicht so schwer. Es soll so sicher wie möglich sein. Ordentlich Platz bieten für mich und meinen Sitz, für Mama oder auch Papa auf der Rückbank und dann für meinen Kinderwagen und noch ein bißchen mehr im Kofferraum.

Kürzlich ging es auf eine Ausfahrt in der neuen Mercedes-Benz V-Klasse. Darauf habe ich mich gefreut. Denn Mama sagt, die bei Mercedes bauen die besten Autos. Die neue V-Klasse als Nachfolger vom Viano oder Vito. Mal sehen, ob wir einen neuen Favoriten in Sachen Familienauto finden.

Der erste Eindruck von außen

Mercedes-Benz V-Klasse (2014) auf der Straße

Vor der Abfahrt nimmt mich Papa auf den Arm, schlendert um den Boliden und nickt wohlwollend. Das ist schon mal ein gutes Zeichen, denn das macht er, wenn ihm etwas gefällt. Optisch ist das ziemlich beeindruckend. Der Van wirkt sportlich und dynamisch. Zwar kann man ihn sich immer noch eher vor einem gläsernen Büro-Komplex vorstellen als in der Wagenburg am Surfer-Strand. Aber vielleicht ist das auch nur ein Vorurteil.

Grundsätzlich ist die Optik gut gelungen. Ein Druck auf’s Knöpfchen öffnet die automatischen Schiebetüren am Testwagen. Aber dieser Vorgang dauert überraschend lang. Ein bißchen zu lang, wenn sehr oft ein-und ausgestiegen wird. Daher unser Tipp: vielleicht doch auf die elektrischen Türen verzichten, zwei mal 880 EUR sparen und die Schiebetüren von Hand öffnen. Ist Geschmackssache.

Mercedes-Benz V-Klasse (2014) Kofferraum

Leichte Abzüge beim Kofferraum

Ach ja, meine Karre muss noch verstaut werden. Und am Kofferraum der Mercedes-Benz V-Klasse gibt’s dann Licht und Schatten, findet Papa. Super gefällt ihm die zweigeteilte Heckklappe, bei der man nur die Glasscheibe öffnen kann, statt die ganze Klappe aufzumachen, wenn man Kleinkram verstauen möchte. Und auf der Ablage sind sogar Körbe integriert, die extrem praktisch sind und auch zum Einkaufen verwendet werden können. Das macht Sinn, wenn man zum Beispiel in einer engen Parklücke steht und die ganze Klappe nicht so leicht öffnen kann. Mein Spielzeug hat auch super in diese Körbe gepasst.

Mercedes-Benz V-Klasse (2014) mit Fahrrad

Nicht ganz so easy war die Sache mit dem Kinderwagen. Papa meint, dass bei einem Auto mit fünf Meter Länge der klobige Kinderwagen gut reinpassen sollte. Hat er aber nicht. Er hat gar nicht gepasst. Also muss ich meinen zuhause lassen und stattdessen mit der Sportkarre reisen. Das ist mir zwar eigentlich auch sowieso lieber, spricht aber nicht für die Eignung als Familienauto mit Kleinkind.

Sportlich und elegant im Innenraum

Mercedes-Benz V-Klasse (2014) Innenraum

Nun bin ich endlich in meinen Kindersitz geklettert und habe mich umgesehen. Meine Sitzposition in der Mercedes-Benz V-Klasse ist super. Ich habe nach vorne und zur Seite einen tollen Ausblick. Aber noch ein Tipp für alle, bei denen einer der Eltern hinten mitfährt: in unser Version waren die Sitze hinten auseinander, weil da eine Konsole mit Getränkehalter dazwischen war. Wer also während der Fahrt Bücher lesen oder den Nacken kraulen will, der sollte vielleicht eine 3er Sitzbank aussuchen, damit man weiter ran rücken kann.

Mercedes-Benz V-Klasse (2014) mit Kind im Kindersitz

Perfekter Sound aus den Boxen

Vor den ersten Kilometern muss Papa dann einmal meine „Ritter Rost“-CD einlegen und den Hahn aufreißen. Wenn Mami nicht dabei ist. Das Burmester Soundsystem ist der Knaller. Der Sound ist genial und drückt mich in den Sitz. Mehr geht nicht. Bedienen tut man das Navi und die Multimedia-Features mit dem Touchtronic. Der Fahrer hat dadurch ein Auto 2.0 Gefühl, da man den Bordcomputer in der Mercedes-Benz V-Klasse mit einem Touchpad bedient.

Mit der V-Klasse unterwegs

Mercedes-Benz V-Klasse (2014) Sicht nach vorne

Während der Fahrt dreht Papa sich oft um, weil er gucken will, ob es mir gefällt. Ich beruhige ihn mit einem liebevollen Lächeln. Denn der große Bus fährt sich wie ein PKW. Das gefällt mir ziemlich gut. Ich mag das hohe Sitzen und den vielen Platz. Und auch auf der Autobahn geht’s bei 160 km/h immer noch gemütlich vorwärts. Der Wagen liegt gut auf der Straße und ist nicht besonders anfällig für Seitenwind. Das gilt für alle drei Varianten mit den Längen von 4,90 m, 5,14 m und 5,37 m. Die Höhe ist bei allen Modellen 1,88 m und die Breite 1,92 m. Damit passt der Bus locker in Garagen, Parkhäuser und Waschanlagen.

Mercedes-Benz V-Klasse (2014) Navi

Die Fahrt in der Mercedes-Benz V-Klasse macht mir extrem viel Spaß. Es geht sportlich voran und das in einem wirklich edlen Ambiente. Noch mag ich den Innenraum gar nicht so richtig gern schmutzig machen. Aber das geht dann im Alltag ja meist doch recht schnell. Das lag vielleicht an der Business Ausstattung im Testmodell. Ich fühl mich auf jeden Fall ziemlich wohl und genieße unsere Tour durch das neblige Schleswig-Holstein. Besonders gut hat mir der praktischen Tisch gefallen, auf dem ich meine Malsachen ausbreiten konnte.

Für alle Daddies, die sich für die Mercedes-Benz V-Klasse entscheiden, weil sie überwiegend Kinder transportieren wollen, empfiehlt sich ein Blick in die Ausstattungsvarianten.

Denn neben der Basisversion gibt es noch die Linien AVANTGARDE und EDITION in je zwei Ausprägungen. Je nach Wahl startet Ihr somit bei einem Grundpreis zwischen 42.899,50 EUR und 67.282,60 EUR plus Steuern. Allerdings ist in allen Paketen dann immer schon ziemlich viel an Extras dabei.

Kobra, übernehmen sie: Die Einparkhilfe

Mercedes-Benz V-Klasse (2014) Instrumente

Das letzte Highlight folgt dann noch beim Parken. Papa gibt sogar zu, dass Mama besser einparkt. Daher hat ihn die Einparkhilfe voll überzeugt. Man bringt den Wagen in Position, presst einen Knopf und lehnt sich zurück. Der Wagen fährt dann, wie von Geisterhand, perfekt in die Parklücke. Besonders toll ist, dass man den Wagen auf dem Monitor dabei beobachten kann. Durch ein spezielles Kamerasystem wird suggeriert, das man den Wagen von oben sieht. Als würde eine Drohne über dem Dach fliegen und den Abstand zum Bordstein aufzeichnen. So kann man sogar Pfützen sehen, in die man nicht reintreten möchte.

Mercedes-Benz V-Klasse (2014) Sitzeinstellung

Fazit

Die Mercedes-Benz V-Klasse ist ein super Auto. Nicht ganz günstig. Dafür mit einem vom Hersteller angegebenen Verbrauch um die sechs Liter recht sparsam auf der Bahn. Die Optik ist dynamisch und elegant, der Innenraum fast etwas zu schick und in unserer Version etwas zu sehr auf Business getrimmt. Als Familienauto fehlt es hier etwas an Funktionalität. Das gilt auch für den Kofferraum. Der Kinderwagen von heute ist relativ groß und MUSS in ein Familienauto passen.

Daher geht die Suche nach dem perfekten Familienauto auch nach der Fahrt in der V-Klasse weiter. Aber für eine lange Reise nach Spanien oder Italien wäre so ein geräumiger und edler Sternenkreuzer wie die Mercedes-Benz V-Klasse durchaus ziemlich weit oben auf der Wunschliste. Denn er schafft es locker auf über 200km/h und verfügt über recht viele Ablagefächer, Getränkehalter, Sitzbelüftung für die Vordersitze, Steckdosen und etliche Sicherheits-Assistenzsysteme.

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Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

5 Kommentare

  1. ich vermisse folgende info:

    -getestete maschine (160 oder 190 ps)?
    -testverbrauch (mit den geschönten 6 l kann ich nichts anfangen)

    • Hallo Tim,

      üblicherweise testen wir die Modelle 14 Tage im Alltag. Dann könnte ich Dir beide Fragen präzise beantworten.
      In diesem Fall war der Test aber im Rahmen einer zweitägigen Fahrveranstaltung von Hamburg nach Sylt und zurück. Wir haben die Modelle mehrfach gewechselt. Und genaue Aussagen zum Verbrauch lassen sich daher auch nicht machen.
      Vielleicht bekommen wir die V-Klasse aber auch nochmal etwas länger. VG Kai

  2. … läßt sich die Ablage im Kofferraum nicht rausnehmen. Dann sollte doch jeder Kinderwagen der Welt da reinpassen, oder?

  3. Ein toller Bericht, vielen Dank an die junge Testerin.
    Was mir persönlich noch auffiel: auf den hinteren Sitzen fehlen – der Flexibilität geschuldet – leider Indikatoren fürs anschnallen. Sprich, ich bekomme keine Information, wenn sich jemand hinten abschnallt.
    Auch wenig schick – im Test wird es indirekt angesprochen -: es fehlt ein Innen-Rückspiegel, wie ihn beispielsweise Citroen bei allen Familienautos hat. Eine Kleinigkeit, die insbesondere in einem so großen Auto viel ausmacht. So ist man leider gezwungen immer wieder nach hinten zu schauen. Gibt es den Spiegel ggf. auf der Optionenliste?

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